Test Navigationsgeräte – welche empfiehlt der ADAC?
Der ADAC hat 2012 die Navigation verschiedener Navigationssysteme und Apps getestet. Welche Navigationsgeräte im Test am besten abschnitten und wo die Schwächen liegen.Test Navigationsgeräte des ADAC
Insgesamt zwölf Navigationssysteme wurden dem strengen ADAC- Test unterzogen. Darunter befanden sich acht Smartphone-Apps zum Preis von bis zu 90 Euro sowie vier Navigationssysteme der gehobenen Preisklasse zwischen 200 und 300 Euro. Vier der zwölf Navigationsgeräte konnten im Test lediglich ein "Befriedigend" erreichen - allesamt Smartphone-Apps. Die Navigationsgeräte von TomTom, Garmin und Falk konnten dagegen durchweg ein "Gut" verbuchen.
Trotz Navigationsgerät nicht immer pünktlich am Ziel
Eine noch bessere Bewertung wurde den Navigationslösungen im Test deshalb nicht zuteil, weil diese Navigationsgeräte bei der Berechnung der Ankunftszeit teils deutliche Defizite aufwiesen. Die Navigationssysteme patzten hierbei vor allem im innerstädtischen Bereich. Zum Teil sei dieses Defizit in Sachen Navigation laut Test auch darauf zurückzuführen, dass einige Navigationssysteme nicht auf aktuelles Kartenmaterial setzen. So etwa NavGear, dessen Karten bereits zum Zeitpunkt des Kaufs veraltet waren und eine genaue Navigation erschweren.
Routenführung und Verkehrserkennung - zusätzlicher Schwachpunkt der Navis
Ein weiteres Manko der Navigationssysteme sah der Test des ADAC in der Routenführung, zumal fast alle Produkte im Auto keine Langzeitsperren von Streckenabschnitten zu berücksichtigen wussten. Verkehrsinformationen darüber werden jedoch erkannt. In Sachen Verkehrserkennung reicht die Spanne der Navigationssysteme vom völligen ignorieren der Verkehrssituation (Skobbler) über die bloße Anzeige der Situation (Google Maps) bis hin zu einer vollständigen Berücksichtigung des aktuellen Geschehens.
Abzüge bei Handhabung und Navigation
Die Navigationssoftware von Falk (Navigator 3) wurde im Rahmen der Prüfung abgewertet, weil das Programm auf diversen Smartphones nicht immer zuverlässig gestartet werden konnte. Ferner wären lediglich absolute Basisfunktionen im Basispreis enthalten. Demnach müssten gemäß Test zahlreiche Zusatzfunktionen, welche bei anderen Apps bereits standardmäßig enthalten sind, zugekauft werden. Insgesamt bekam das Gerät im Test ein "Befriedigend". Dieselbe Note erhielt aufgrund Schwächen bei der Navigation auch die kostenlose Software OVI Maps 2.0. Die langen Routenberechnungszeiten im Auto, eine lange Dauer bis zum ersten Satellitenkontakt sowie Probleme bei der Handhabung ließen kein besseres Urteil zu.
Beste Navigationssysteme im Überblick
Mit dem TomTom Go Live 1015 hatte der Test der Navigationsgeräte einen klaren Sieger. Das Navi fand sich in sämtlichen Testkriterien im Spitzenfeld der Navigationsgeräte wieder. Vor allem unter dem wichtigsten Aspekt der Navigation schnitt der TomTom deutlich besser ab als die anderen Navigationssysteme. Mit einem Preis von über 300 Euro war es zugleich das teuerste aller getesteten Navigationsgeräte. Unweit vom TomTom entfernt landete das Becker ready 50 ICE, der für etwa 100 Euro günstiger zu haben ist. Ein "Gut" im Test der Navigationsgeräte erhielt auch das Navi Garmin 2595 LMT.
TomTom Go live 1015
Das Navi TomTom Go live 1015 konnte die Experten des ADAC auch deshalb überzeugen, weil das Gerät keine zusätzlichen Roaming-Gebühren auslöst, wenn vom Auto aus im Ausland aktuelle Verkehrsinformationen abgerufen werden. Dies ist auf dem Markt für Navigationsgeräte die absolute Ausnahme. Mit der HD-Traffic können Besitzer des TomTom über das Mobilfunknetz Echtzeit-Stauwarnungen ("Live") im Auto abrufen. Hierzu ist eine Sim-Karte im TomTom integriert. Auch die Standorte mobiler Radarkameras lassen sich über den Kanal empfangen. In den ersten beiden Jahren ist der Live-Service des TomTom im Kaufpreis des Navi enthalten, danach fallen für diesen Dienst jedes Jahr 50 Euro an. Unternehmen und Geschäfte vor Ort können dank der Anwendung TomTom Places leicht mit dem Auto aufgespürt werden. Die Wettervorhersage für die kommenden fünf Tage lässt sich laut Test ebenfalls auf dem mit 480x272 auflösenden fünf Zoll Display des TomTom anzeigen. Das Navi weist auch eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung auf. Dank praktischer Aktiv-Halterung mit magnetischem Mechanismus lässt sich der TomTom Go live 1015 mit wenig Aufwand im Auto befestigen.
Das TomTom GO LIVE 1015 HDT&M; Europe ist ein High-End-Navigationsgerät. Es ist mit einem schnellen und hochempfindlichen GPS-Empfänger ausgestattet und bietet eine detaillierte ...
TomTom GO Live 1015 Europe 45 - 24 Monate, Neuware vom Fachhändler
Navi Garmin nüvi 2595 LMT: Bestes Preis-Leistungsverhältnis - "Gut" von ADAC und Stiftung Warentest
Auch das heute knapp 160 Euro teure Navi Garmin nüvi 2595 LMT bestand den Test mit einem "Gut". Dieses Navi wird auch von Stiftung Warentest empfohlen. LMT ist die Abkürzung für "Lifetime Maps and Traffic", was bedeutet, dass für Verkehrsfunk und Kartenupdates über die gesamte Lebensdauer des Garmin kein Geld ausgegeben werden muss. Der Garmin nüvi 2595 LMT weist neben der Bluetooth-Freisprecheinrichtung samt Smart-Link-Schnittstelle auch eine Sprachsteuerung auf. So lässt dich der Garmin nüvi 2595 LMT im Auto anhand eines benutzerdefinierbaren Sprachbefehls aktivieren. Das Touchscreen-Display von Garmin besitzt eine Bildschirmdiagonale von 5 Zoll sowie eine Auflösung von 480x272 Pixel. Daneben verfügt das Navi von Garmin über einen erweiterten Fahrspurassistenten. Unbekannte Anschlussstellen und Kreuzungen lassen sich im Auto anhand der Garmin photoReal-Kreuzungsansicht bestimmen. Das im Garmin integrierte Verkehrsmodell NAVTEQ Traffic wurde vom TÜV Rheinland bereits im Auto getestet und erhielt in Sachen Navigation die höchste Auszeichnung.
Garmin nüvi 2495 LMT Navigationsgerät (10,9 cm ... | Garmin nüvi 2595 LMT Navigationsgerät (12,7 cm ... |
Falk NEO 550
Für etwa 229 Euro kann das Navi Falk NEO 550, welches vom ADAC ebenfalls mit "Gut" ausgezeichnet wurde. Das 12,7 cm große LCD Touchdisplay reagiert auch auf Sprachsteuerungen, so dass eine Betätigung per Hand nicht nötig ist. Auf Knopfdruck lässt sich im Auto der Routenticker aktivieren, welcher für die jeweilige Route die aktuelle Verkehrssituation anzeigt. Anhand der Funktionen 3D-Gelände sowie 3D-Gelände werden markante Gebäude, Berge und Täler realitätsnah angezeigt, um sich die Navigation zu vereinfachen. Hierzu kann zudem auch die Vogelperspektive eingestellt werden. Eine Bluetooth-Freisprechanlage ist für viele Navigationssysteme Standard, so auch bei diesem Navi. Die Echt-Sicht Pro Anwendung stellt Kreisverkehre, Tunnel sowie Autobahnauf- und -abfahrten im Auto realitätsnah dar. Auch dieses Navi bedient sich des Verkehrsmodells NAVTEQ Traffic. Das Navi hilft ferner im Auto auch bei der Suche nach einem Parkplatz. In den ersten zwei Jahren seit Erwerb wird das Kartenmaterial für die Navigation laut Test kostenfrei aktualisiert.