Tierquälerei ist eine Sünde - Was sagt die Bibel wirklich?
Über Tierrechte in der Bibel und Justiz, die Verantwortung des Menschen und Papst FranziskusWas wirklich in der Bibel steht
Wer als Christ Tierrechte verteidigt tut sich schwer. Die Bibel scheint keine einheitlichen Aussagen zum Thema Tierrechte zu bieten. Doch das ist falsch: Tierquälerei verstößt gegen die Gebote Gottes! Besonders unsere Politprominenz mit "C” vor dem Namen und kirchliche Machtträger sollten jetzt umdenken! Leider hören Menschen selten Priester über Tierrechte reden. Die meisten Menschen verstehen die Aussagen in der Bibel falsch. Die Kirche ist in der Pflicht die Wahrheit zu verkünden und Falsches richtig zu stellen. Stellt sie die Wahrheit unter wirtschaftliche und machtpolitische Interessen verrät sie Jesus und ihren Glauben.
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Im Buch Mose wird erzählt, dass Gott den Menschen über das Tier gesetzt hat: "Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben". Das bedeutet aber nicht, dass der Mensch Tiere grausam behandeln darf. Gott erwartet, dass der Mensch Tiere gut versorgt, sie ausruhen lässt und ihnen hilft. Er will nicht, dass Tiere leiden. Er liebt sie um ihrer selbst willen. Im ersten Buch Mose 1,25 steht: "Gott sah, dass es (seine Schöpfung) gut war”. Deswegen hasst Gott alle Gewalttäter, die sein gutes Werk zerstören. Diese Aussage begegnet uns im Psalm 11,5 des Alten Testaments.
Tiere verdienen wie Menschen Gottes Gerechtigkeit (dikaiosyne). Seine Gerechtigkeit gilt der gesamten Schöpfung und schließt Böses aus (Römer 13,10).
Im ersten Buch Moses 9, 2-3 und 12,15 finden wir auch Textstellen die das Quälen von Tieren scheinbar erlauben. Diese müssen richtig interpretiert und verstanden werden. Den alten mosaischen Völkern war nur in Ausnahmefällen das Töten von Tieren erlaubt. Dies geschah überwiegend bei kultischen Handlungen. Jesus setzte die Regeln des Alten Testaments jedoch durch sein Leben außer Kraft. Der Mensch sollte sich jetzt weiter entwickeln und die alten Riten aufgeben. Für damalige Verhältnisse war das eine revolutionäre Tat! Deshalb kann die Kirche heute nicht bezeugen, Massentierhaltung und Tierquälerei sei von Gott erlaubt.
Warum Tiere rechtlich keine Sache sind
Der Paragraf 90 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) sagt eindeutig aus, dass Tiere keine Sache sind: "Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist”. Tiere sind juristisch daher Lebewesen, auf die Spezialgesetze angewendet werden. Diese speziellen Vorschriften haben stets den Vorrang vor allgemeinen Gesetzen.
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Tierquälerei als Sünde - Was meint Papst Franziskus?
In seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si” ("Gelobt seist du”, veröffentlicht am 18.06.2015) verurteilt Franziskus den bisherigen Umgang der Menschen (und der Kirchen) mit Tieren. Er distanziert sich von den Lehren des Katechismus (Verhaltenskodex der Kirche für Christen) mit den scheinbar "vernünftigen Gründen”, die Tierquälerei legitimieren. Tiere seien nicht für den Menschen da. Sie hätten einen Selbstzweck. Daraus folge, dass es keinen vernünftigen Grund für Tierquälerei gäbe. Tiere sollten neu Wert geschätzt und Unternehmen mit tierquälerischer Haltung boykottiert werden. Er schreibt:
- "Wir sind nicht Gott. … [Wir müssen] heute mit Nachdruck zurückweisen, dass aus der Tatsache, als Abbild Gottes erschaffen zu sein, und dem Auftrag, die Erde zu beherrschen, eine absolute Herrschaft über die anderen Geschöpfe gefolgert wird."
- "Auf diese Weise bemerken wir, dass die Bibel keinen Anlass gibt für einen despotischen Anthropozentrismus, der sich nicht um die anderen Geschöpfe kümmert."
- "Heute sagt die Kirche nicht einfach, dass die anderen Geschöpfe dem Wohl des Menschen völlig untergeordnet sind, als besäßen sie in sich selbst keinen Wert und wir könnten willkürlich über sie verfügen."
- "Wenn andererseits das Herz wirklich offen ist für eine universale Gemeinschaft, dann ist nichts und niemand aus dieser Geschwisterlichkeit ausgeschlossen. Folglich ist es auch wahr, dass die Gleichgültigkeit oder die Grausamkeit gegenüber den anderen Geschöpfen dieser Welt sich letztlich immer irgendwie auf die Weise übertragen, wie wir die anderen Menschen behandeln."
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Das macht Hoffnung!
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Monika Hermeling
(Bilanz der Kirchen zum Corona Weihnachten)