Ursachen für Tinnitus

Die Ursachen für Tinnitus liegen weitestgehend im Dunkeln und sind selbst unter Forschern umstritten. Wissenschaftler sind sich allerdings einig, dass Tinnitus keine eigenständige Erkrankung des Körpers ist, sondern durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren hervorgerufen wird. Ohrerkrankungen wie Entzündungen des Gehörganges oder des Mittelohres spielen in diesem Kontext eine Rolle. Darüber hinaus haben Dauerstress und psychische Belastungen einen Einfluss darauf, wie stark Betroffene das Pfeifen, Zischen und Rauschen im Ohr wahrnehmen. Häufig haben die Dauertöne im Ohr auch körperliche Ursachen. Hoher Blutdruck, Stoffwechselerkrankungen und schmerzhafte Beeinträchtigungen der Bewegungsfreiheit von Halswirbelsäule oder Kiefergelenken können ebenfalls dazu führen, dass der Tinnitus stärker wahrgenommen wird.

Unterschiedliche Formen von Tinnitus

Mediziner unterscheiden verschiedene Formen beim Tinnitus, die sich auf die Intensität der wahrgenommenen Ohrgeräusche beziehen. Beim akuten Tinnitus trat die Beeinträchtigung innerhalb der letzten drei Monate meist im Zusammenhang mit einer Ohrerkrankung auf. Besteht der Tinnitus seit mehr als drei Monaten wird allgemein von einem Übergang in den chronischen Zustand gesprochen. Das bedeutet nicht, dass die Geräusche nie wieder verschwinden. Auch für diese Form des Tinnitus gibt es Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten. Manche Betroffene arrangieren sich im Alltag mit den Dauergeräuschen im Ohr, andere leiden so stark unter den Auswirkungen, dass sich zusätzlich zum permanenten Dauerton körperliche und psychische Probleme einstellen.

Entstehung von Tinnitus

Zur Entstehung von Tinnitus gibt es mehrere Erklärungsmodelle. Zugrunde liegt jeweils das komplizierte Zusammenspiel von Ohr und Gehirn. Schallwellen, die durch Geräusche erzeugt werden, gelangen über den Gehörgang und das Trommelfell zum Innenohr. Das Trommelfell wirkt in diesem Fall als Resonanzboden, der in Schwingung versetzt wird. Im Innenohr werden die Schallwellen in elektrische Signale umgewandelt, die in das Hörzentrum des Gehirns weitergeleitet werden. Hier werden die Sinnenseindrücke verarbeitet und anschließend eingeordnet. Bereits kleinste Störungen und Unregelmäßigkeiten bei der Verarbeitung der physikalischen Reize können nachhaltig die Hörverarbeitung beeinträchtigen. In der Konsequenz reagieren die Nervenzellen im Innenohr überaktiv und können unter Umständen fehlerhafte Informationen zum Gehirn weiterleiten, obwohl keine körperliche Schädigung des Hörorgans vorliegt.

Tinnitus: Therapiemöglichkeiten und Behandlungsansätze

Betroffene, die unter Tinnitus leiden, sollten einen Arzt konsultieren, wenn die dauerhaften Ohrgeräusche länger als 24 Stunden anhalten. Die Medizin bietet verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Tinnitus an. Beim akuten Tinnitus, dessen Ursache nicht zweifelsfrei lokalisiert werden kann, kommen Infusionen oder Tabletten zum Einsatz. Die hyperbare Sauerstofftherapie stellt eine erweiterte Form der Behandlung dar. Sie wird oft nach einem Hörsturz oder nach einer Lärmschädigung des Innenohres angewendet. Verschiedene Entspannungsmethoden versprechen Linderung, wenn die Ohrengeräusche durch ein Übermaß an Stress ausgelöst wurden. Mit dem sogenannten Tinnitus-Counseling wird die Aufklärung und Beratung über den Tinnitus bezeichnet. Ziel dieser Maßnahme ist, den Betroffenen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit der Beeinträchtigung im Alltag umgehen und sich von den Geräuschen ablenken. Zu den Körpertherapien gehören Methoden wie die Atemtherapie, die Hydrotherapie und das Biofeedback.

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