China Tipps: 7 Dinge, auf die Sie vor Ihrer Chinareise vorbereitet sein sollten
China ist ein faszinierendes Land - es gibt aber auch Dinge, auf die sollte man vorbereitet sein. Diese 7 Dinge sollten Sie vor Ihrer Abreise wissen.1. Straßenverkehr
Es gilt das Recht des Stärkeren: als Fußgänger hat man im Straßenverkehr eindeutig den kürzeren gezogen, da Autos grundsätzlich Vorfahrt haben – immerhin kann sich der Fahrer ja ein Auto leisten und das wird in China honoriert.
Unbedingt beachten: In China darf auch bei rot rechts abgebogen werden, wodurch direkt wieder die Regel "Autos haben generell Vorfahrt" aktiviert wird und die grüne Fußgängerampel für die Zeit des Abbiegevorgangs ihre Bedeutung verliert.
2. Schlange stehen
Das Konzept des sich "hinten anstellens" wurde sicherlich nicht in China erfunden. Oft steht man offensichtlich vor einer Kasse an, was Chinesen nicht davon abhält sich an einem vorbeizudrängeln, ohne sich dabei zu genieren.
Tipp: Schließen Sie so dicht zum Vordermann auf wie es geht. Und falls Ihnen das bei sommerlichen Temperaturen unangenehm ist, behalten Sie im Hinterkopf, dass Asiaten im Allgemeinen viel weniger Schweißgeruch entwickeln als Europäer ;-)
3. Internetzugriff
Wer denkt er könne seine Chinareise in Echtzeit per Facebook, Twitter oder Blogger kundtun, wird leider enttäuscht sein. All diese Seiten sind in China dank des kommunistischen Erbes gesperrt. Auch YouTube läuft ins Leere. Zeit sich den wesentlichen Dingen des Reisens zuzuwenden - Internetsurfen kann man auch noch zu Hause.
Ach ja, Pagewizz funktioniert übrigens problemlos und "Nach-Hause-Telefonierer" können Skype benutzen.
4. Transport
Mit dem U-Bahnsystem in Peking habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht – sowohl die Frequenz der Züge, Schnelligkeit, Ausschilderung in Englisch und Kosten (ca. 30 Cent pro Fahrt) machen dieses Verkehrsmittel sehr attraktiv. Stoßzeiten sollte man allerdings vermeiden, dann wird man doch ziemlich gequetscht.
Über Taxis kann ich leider nicht das gleiche berichten: manche Taxifahrer lehnen es ab den Taxameter zu benutzen und möchten einen nur für einen überteuerten Festpreis mitnehmen. Oder sie lehnen es ganz ab, wie es mir in Tsingdao passiert ist. Wie ich später erfahren habe, lag das an den nachts sehr gefährlichen Straßen, die zu meinem Hotel führten. Schön ist, dass die meisten Chinesen sehr hilfsbereit sind – auch wenn sie meistens kein Englisch sprechen. Aber so konnte dann noch noch ein Taxifahrer gefunden werden
5. Kaffeefahrten
Touren wie etwa zur Chinesischen Mauer lassen die Veranstalter oft durch Fahrten zu Jadestein- oder Seiden-Manufakturen quersubventionieren. Ich verbrachte z.B. genausoviel Zeit in den Fabriken wie auf der Chinesischen Mauer. Natürlich ist es nicht so schlimm wie eine Rentner-Kaffeefahrt und es ist am Ende auch kein Problem wenn man nichts kauft. Dennoch kann man seine begrenzte Zeit auf jeden Fall besser nutzen.
Tipp: prüfen Sie den Tour-Prospekt auf die Schlüsselwörter "Factory tour", "Jade Factory", "Tea ceremony" und "Silk factory". Solche Touren sollten Sie vermeiden.
6. Kunststudenten in Peking
Sie lauern an vielen Ecken der Stadt: wer in Peking umher bummelt bekommt es früher oder später mit sehr netten Kunststudenten zu tun, die zunächst eine allgemeine Unterhaltung führen (meistens in sehr gutem Englisch). Zwangsläufig führt diese Plauderei irgendwann zum Thema Kunst. Es gibt eine Kunstausstellung, die noch am selben Tag endet - deswegen sollte man doch unbedingt mitkommen. Auch wenn die Studenten sehr sympathisch rüberkommen, sollte man nicht zu viel Zeit mit Ihnen verschwenden. Die Kunst ist in aller Regel stark überteuert und war nach meinem persönlichen Empfinden auch nicht besonders schön (einmal habe ich mich doch mitschleppen lassen in das Atelier).
Tipp: zeigen Sie sich in Eile und sagen Sie freundlich aber bestimmt, dass Sie gerade keine Zeit für eine Unterhaltung haben. Natürlich sollten Sie ein Radar dafür entwickeln, wann es den Leuten nur ums Verkaufen geht und wann ein ehrliches Interesse besteht Sie kennenzulernen. Wer generell alle Chinesen pauschal in die Wüste schickt, verpasst einen wichtigen Teil der Kultur.
7. Kriminalität
China ist allgemein ein sehr sicheres Land. Offene Gewalt gibt es so gut wie gar nicht. Beachten sollten Sie jedoch, dass China den Supermetropolen Peking und Shanghai zum Trotz ein sehr armes Land ist. Aus diesem Grunde ziehen Europäer natürlich besonders die Aufmerksamkeit von Taschendieben auf sich (ich habe da so meine Erfahrungen damit gemacht).
Tipp: verwahren Sie Ihr Portemonnaie sicher auf, also nicht in der Gesäßtasche. Lassen Sie Ihren Rucksack oder die Handtasche nie aus den Augen oder schlüpfen Sie zumindest mit einem Arm oder Bein in den Gurt oder den Tragegriff Ihrer Tasche, wenn Sie irgendwo sitzen. So sollten Sie Taschendiebe abwehren können.
Beer-To-Go Tschingdao
- Beer-To-Go in Tchingdao: Bier wird hier frisch in Plastiktüten abgezapft. Wahlweise kann man es dann per Strohhalm nuckeln oder nach Hause nehmen und umfüllen.
- Chinesische Verkäufer: diese kleben ungefähr genauso dicht an einem, wie ein Ladendetektiv, der sicher ist gleich einen Dieb auf frischer Tat zu ertappen. Die Verkäufer schüttelt man in der Regel nur ab, wenn man die Abteilung wechselt oder den Laden verlässt. Wer jetzt denkt, dass er sich wenigstens problemlos beraten lassen kann, den muss ich enttäuschen: Englisch sprechen die wenigsten Verkäufer.
- Telefonverhalten: Halten Sie sich nicht direkt in der Nähe eines chinesischen Mannes auf, der mit seinem Handy telefoniert - Sie riskieren einen Trommelfellschaden! Man ist geneigt zu denken, dass diese Handys Attrappen sind und die Leute Ihrem Gesprächspartner zuschreien. Ach ja, Chinesen, die gerade in einer Toilette sind, telefonieren ebenfalls gerne - war zur kuriosen Situation führen kann, dass Männer am Pissoir stehen und keine freie Hand mehr zur Verfügung haben.
Ich hoffe, ich habe Sie jetzt nicht abgeschreckt! Aber wenn Ihnen bewusst ist, dass es diese chinesischen Überraschungen gibt, können Sie besser damit umgehen. Und wer nur reist, um ein Land vorzufinden, in dem alles so funktioniert wie in Europa, der kann es auch mit kürzeren Reisestrecken versuchen.
Zugegeben, China ist nicht mein asiatisches Lieblingsland geworden - ich bin aber sehr froh dieses Land gesehen zu haben. Allein der phantastischen Küche wegen, die auf keinen Fall mit deutschen Chinarestaurants verglichen werden kann.
Wenn Sie mich nach meinen Favoriten in Asien fragen, dann würde ich Ihnen Thailand und Vietnam ans Herz legen. Gerade Thailand ist wesentlich touristenfreundlicher und eignet sich sehr gut für einen sanften Einstieg ins fernöstliche Gewusel.
Leckereien aus China - weit besser als China-Restaurants in Deutschland!
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Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)