Todesreigen: 16 mörderische Kurzgeschichten von Jeffery Deaver

Jeffery Deaver: Meister der überraschenden Plotwendungen

"Todesreigen": Vom Autor des Kinowelthits "Der Knochenjäger"

Thrillerautoren gibt es viele. Aber nur einen Jeffery Deaver. Der ehemalige Anwalt und Folksänger begeistert seit Jahren mit ausgeklügelten, spannenden Plots, oft faszinierenden Charakterisierungen und vor allem seinem Markenzeichen, den unvorhersehbaren Plotwendungen ("Twists"). Sein Roman "Der Knochenjäger" wurde höchst erfolgreich mit mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen verfilmt.

Neben dem Verfassen zahlreicher Romane, die regelmäßig die Bestsellerlisten stürmen, schreibt Deaver ab und an auch Kurzgeschichten.

Der Kurzgeschichtenband "Todesreigen" (Treffenderer Originaltitel: "Twisted") vereint sechzehn dieser mörderischen Werke auf knapp 500 Seiten. Keinesfalls handelt es sich dabei um kreative Abfallprodukte, die dem Fan für teures Geld untergeschoben werden sollen. Im Gegenteil: Wer vor der leider immer noch stiefmütterlich behandelten Kunstform der Kurzgeschichte nicht zurückschreckt, wird von "Todesreigen" angenehm überrascht werden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn jede einzelne Story mündet in einem Knalleffekt, der selbst altgediente Spürnasen im Genre verblüffend wird.

Wie kein anderer Thrillerautor versteht Jeffery Deaver den Aufbau einer cleveren Story, die den Leser auf die falsche Fährte führt, ohne ihn zu betrügen oder jegliche Logik zu verleugnen. Bereits die Einstiegsgeschichte fesselt von Beginn weg. Darin verabredet sich eine attraktive Frau, die gerade erst dabei ist zu lernen, ohne ihren langjährigen Gatten das Leben zu meistern, mit einem Unbekannten, der ihre Kontaktanzeige beantwortete. Was sie nicht weiß: Der Unbekannte erdrosselt vor dem Rendezvous noch rasch eine andere Frau...

Nachfolgeband "Gezinkt"

Diese Geschichte gibt den Takt vor, dem die weiteren 15 Kurzgeschichten folgen: Kurz, knackig und stets mit einer fiesen Pointe abgerundet! Jeffery Deaver weiß, was seine Leser von ihm wünschen. Besonders hoch muss man dem Thrillerautor anrechnen, dass sich unter diesen Storys keine einzige befindet, die als "Füllmaterial" dient, um den Umfang des Buches hochzutreiben. Jene in seinen Romanen verwendete Sorgfalt kommt auch in "Todesreigen" zum Einsatz.

Übrigens verzichtet Deaver auf explizite Gewaltdarstellungen oder weidlich ausgekostete Foltersequenzen. Seine Geschichten setzen stärker auf den psychologischen, als oberflächlichen Effekt. Dadurch ist die Erzählsammlung auch empfindsamen Gemütern ruhigen Gewissens ans Herz zu legen. Spannung ohne billigen Gewaltvoyeurismus!

Neben "Todesreigen" veröffentlichte Deaver mit "Gezinkt" einen weiteren Kurzgeschichtenband, der dem Vorgänger an Qualität um nichts nachsteht. Für den Leser bedeutet dies: Ein Doppelpack an überraschungsreichen Thrillern und Kurzkrimis, das viele Stunden niveauvoller Unterhaltung garantiert.

Daten & Fakten