Überlebensstrategien der Indianer in der Wildnis
Indianer lernten schon als Kinder, wie sie in einsamen Gegenden oder in Gefahrensituationen überleben konnten.Überleben in der Wildnis (Bild: FlyGirlsMedia / Pixabay)
Kieselsteine helfen bei der Speichelbildung
Eine unappetitliche, aber unter Umständen lebensrettende Möglichkeit bestand auch darin, das Blut von Tieren zu trinken. Während der Wassersuche beugten die amerikanischen Ureinwohner dem Durstgefühl mit "künstlicher" Speichelbildung vor, indem sie langsam auf einem Stück Holz oder Gras kauten. Manchmal behielten sie auch einen Kieselstein im Mund.
Selbst bei der Nahrungssuche wussten sich die Indianer zu helfen. Sie aßen Beeren, Nüsse und Wurzeln. Als Suppe oder als Gemüse dienten alle Arten von Seegras. Oder sie entfernten die äußere Rinde einer Birke und schälten dann die zarte, hellgelbe Innenrinde (die sie auch als Zunder verwendeten) ab. In Streifen geschnitten und gekocht schmeckt sie ähnlich wie Spaghetti. Bekömmlich (Vitamin C) sind auch die feinen Schichten unter der Außenrinde von Espen, Fichten, Tannen und Weiden. Man kann sie roh oder gekocht essen - oder zu feinem Mehl verreiben.
Ameisen, Raupen und Würmer enthalten Nährwerte in hoher Konzentration
Darüber hinaus verwendeten die Indianer den Rindensaft junger Birken und Ahornbäume. Sie schnitten den Stamm ein, fingen die zähe, klebrige Flüssigkeit in Gefäßen auf, kochten sie und erhielten so eine süße Masse. Im Überlebensfall beschränkten sich die Indianer jedoch nicht nur auf pflanzliche Kost. Nahezu jedes Lebewesen konnte gegessen werden. Und je größer der Hunger, desto kleiner wurde der Ekel vor so manchem Getier. So aßen sie alle Schlangen mit Ausnahme der Seeschlangen und die Köpfe von Giftschlangen. Raupen, Spinnen, Käfer, Ameisen und Würmer sind nicht jedermanns Geschmack, aber sie enthalten Nährwerte in hoher Konzentration.
Amerikanische Waldläufer, die sich mit den Pflanzen in der Neuen Welt nicht auskannten, verwendeten die sogenannte "Try and wait"-Methode, um zu überprüfen, ob Nahrung giftig war oder nicht. Sie probierten ein winziges Stück (try) und warteten (wait), was passiert. Wenn sich nach einem Tag keine negativen Auswirkungen zeigten, wurde das Verfahren mit größeren Portionen so lange wiederholt, bis man davon überzeugt sein konnte, dass die Nahrung nicht giftig war.