"Unser lieben Frauen Bettstroh"
"Unser lieben Frauen Bettstroh" Damit waren die Pflanzen und Kräuter gemeint, die im Mittelalter zur Geburtserleichterung dienen sollten.Wie ging es bei Geburten im Mittelalter zu?
Für die Geburten im Mittelalter wurden heilkräftige Pflanzen und Kräuter benutzt. Den Frauen wurde während des Wochenflusses, der in der Regel bis zu sechs Wochen dauert, Bettruhe verordnet.
Da der Wochenfluss (die Lochnien) hoch infektiös war und ist, erkrankten viele Frauen an schweren bakteriellen Erkrankungen, für die nicht wirklich wirksame Medikamente vorhanden waren. Häufig führten diese Infektionen auch zum Tod von Mutter und Kind. Antibiotika wurden in dieser Zeit weder benutzt, noch waren sie bekannt.
Also mußte eine für die damalige Zeit wirksame andere Alternative gefunden werden. Hier waren es die Heilpflanzen, bevorzugt das "Bettstroh" was Hilfe und Überleben sichern sollte.
Da war und ist einmal die desinfizierende Wirkung bestimmter Pflanzen, die beruhigende, harmonisierende, sowohl für die Mutter, wie auch das Neugeborene. Auch der Geruch einiger Drogen (hiermit ist ausschließlich die Pflanze gemeint - nichts anderes), besonders in angetrockneten Zustand brachte Entspannung und aromatisches Wohlbefinden. Einige Pflanzen entwickeln erst im angetrockneten Zustand ihre volle Wirkung. Dazu zählen alle Kumarin haltigen Kräuter, wie zum Beispiel der Waldmeister (Gallium odoratum - Maikraut) und das Ruchgras (Mariengras - Hierochloe odorota)
Welche Pflanzen zählen dazu?
Zu den "Bettstroh" Pflanzen zählten also desinfizierende, harmonisierende, aromatische und beruhigende Kräuter - sowohl für die Mutter, wie auch für das Kind:
Salbei - Salvia officinalis > desinfizierend
Wermut - Artemisia abrotanum - stark desinfizierend, Ungeziefer abwehrend, Wochenfluss anregend - Nervengift (leicht betäubend).
Waldmeister - Gallium odoratum - duftend, reinigend, befreiend, kann Verkrampfungen und Kopfschmerzen lösen.
Labkraut - Gallium verum - wie das Wort schon sagt: Labend für Mutter und Kind, harmonisierend.
Schafgarbe - Achillea millefolium - desinfizierend, Wund heilend, harmonisierend.
Frauenmantel - Alchemilla millefolium - sollte die Rückbildung der Gebärmutter fördern und den Milchfluss.
und das
Johanniskraut - Hypericum perforantum - sollte Depressionen entgegen wirken, also die Psyche harmonisieren, entspannend.
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Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
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(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)