Laura Ingalls Wilder - die Autorin

Die "echte" Laura Ingalls Wilder kam am 7. Februar 1867 als Laura Elizabeth Ingalls in Pepin/Wisconsin zur Welt. Sie war die zweite Tochter von Charles und Carolin Ingalls.

Die Bücher über ihr Leben begann sie erst im Alter von 60 Jahren zu schreiben und auch erst auf Drängen ihrer einzigen Tochter Rose.

Insgesamt schrieb sie neun Bücher, für die sie etwa 10 Jahre brauchte. Verlegt wurden diese Bücher allerdings erst im zweiten Anlauf, nachdem sie diese zu Kinderbüchern umgeschrieben hatte. Neben den Büchern veröffentlichte sie auch zahlreiche Zeitungsartikel und Essays.

In Amerika gilt Laura Ingalls Wilder als eine sehr bedeutende Schriftstellerin, nach der sogar Straßen, Schulen und Bibliotheken benannt sind. Sie starb am 10. Februar 1957 drei Tage nach ihrem 90. Geburtstag in Mansfield/Missouri.

Ihre Bücher, sowie Aufzeichnungen ihrer Tochter Rose und die Tagebücher ihrer jüngsten Schwester Grace dienten als Vorlage für die erfolgreiche Fernsehserie "Unsere kleine Farm", die allerdings nicht sehr viel mit den Romanen gemeinsam hat.

Charles Ingalls - dargestellt von Michael Landon

Der Schauspieler Michael Landon hatte gerade die erfolgreiche Serie Bonanza beendet, als er von dem Projekt "Unsere kleine Farm" erfuhr und war ebenfalls begeistert. Man einigte sich darauf, erst einen Pilotfilm zu drehen, und im Falle des Erfolges dann eine Serie daraus zu machen.

Die Rolle des Familienoberhauptes Charles Ingalls übernahm Michael Landon selber. Er spielt diese Rolle mit soviel Herz, dass die Filmfigur Charles Ingalls im Jahr 2004 von der Zeitschrift TV Guide auf Platz 4 der 50 besten TV Väter aller Zeiten (50 Greatest TV Dads of All Time) gewählt wurde.

Michael Landon (Bild: 5245917)

Die Wahl der weiteren Darsteller gestaltete sich dann sehr viel schwieriger, da Michael Landon eine ganz genaue Vorstellung davon hatte, wie die Romanfiguren verkörpert werden sollten.

Auch gab es oft Unstimmigkeiten zwischen Ed Friendly und Michael Landon wenn es um die Frage ging, inwieweit man sich bei der Serie überhaupt an die Romanvorlage halten sollte.

Michael Landon hatte da wohl seine ganz eigenen Ideen, die sich zwar mitunter sehr weit von dem Inhalt der Romane entfernten, bei denen er aber trotzdem nie die Romanvorlage ganz aus den Augen verlor. Auf jeden Fall gab der Erfolg ihm Recht, da das Ergebnis eine überaus erfolgreiche Serie war.

Karen Grassle als Carolin Ingalls

Für die Rolle der Carolin Ingalls wählte Michael Landon die Schauspielerin Karen Grassle.

Wie in der Serie war Carolin Ingalls geb. Lake Quiner auch Lehrerin, bis sie am 1. Februar 1860 Charles Ingalls heiratete und mit ihm nach Westen zog.

Melissa Gilbert in der Rolle der Laura Ingalls

In der Serie wurde Laura Ingalls von der Schauspielerin Melissa Gilbert verkörpert. Michael Landon soll von dem kleinen Mädchen mit den frechen Sommersprossen und den lustigen Zöpfen so begeistert gewesen sein, dass er der Produktionsgesellschaft gar kein anderes Bewerbungsvideo vorlegte.

Auch nach "Unsere kleine Farm" hat Melissa Gilbert, die als Einzige von Anfang bis Ende in der Serie zu sehen war, in weiteren Filmen mitgespielt.

Ihren zweiten Sohn, der aus ihrer Ehe mit dem Schauspieler Bruce Boxleitner hervorging, benannte sie nach ihrem Serienvater Michael Landon.

Melissa Gilbert (Bild: 5246823)

Melissa Sue Anderson spielte die älteste Tochter Mary

Die älteste Tochter Mary Ingalls wurde von der ebenso hübschen wie auch intelligenten Schauspielerin Melissa Sue Anderson gespielt. Im Fall von Mary Ingalls gehen allerdings Serie und Wirklichkeit ziemlich auseinander.

Im wirklichen Leben, wie auch in der Serie erblindete die älteste Tochter der Ingalls, vermutlich infolge einer Scharlacherkrankung. Deswegen ließ sich ihre Schwester Laura auch zur Lehrerin ausbilden, um Mary eine Schulausbildung zu ermöglichen. Allerdings hat die wahre Mary Ingalls im
Gegensatz zur Mary aus der Serie nie geheiratet und auch keine Kinder bekommen. Sie lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1928 bei ihren Eltern.

Melissa Sue Anderson (Bild: 7814052)

Die weiteren Geschwister - Carrie und Grace

Da es in Amerika, oder speziell in Kalifornien, ein Gesetz gibt, das besagt, dass kleine Kinder in einer Serie oder einem Film doppelt besetzt werden müssen, also von eineiigen Zwillingen, wurde die kleine Carrie von den Zwillingen Lindsay & Sidney Greenbush gespielt.

Auch die jüngste Schwester im Bunde, Grace, wurde von Zwillingen gespielt, und zwar von Wendi und Brenda Turnbaugh.

In der Serie "Unsere kleine Farm" adoptierten die Ingalls noch drei weitere Kinder. Das war einmal Albert, der von Matthew Laborteaux (verkörperte auch zweimal den jungen Charles Ingalls in der Serie) gespielt wurde und einige Zeit später die Geschwister James und Cassandra Cooper, gespielt von Jason Bateman und Missy Francis.

Bei allen Dreien handelte es sich um fiktive Geschwister. Im richtigen Leben hatten die Ingalls neben ihren vier Töchtern nur noch einen Sohn, der allerdings ein Jahr nach seiner Geburt verstarb.

Matthew Laborteaux wurde übrigens auch im wahren Leben adoptiert. Sein ebenfalls adoptierter Stiefbruder Patrick Laborteaux spielte auch in der Serie mit, als Andy Garvey.

Lauras Familie - Almanzo und Rose

Am 25. August 1885 heiratete Laura Ingalls den 10 Jahre älteren Farmer Almanzo James Wilder, der in der Serie von Dean Butler gespielt wurde. Wie in der Serie bekam Laura zuerst einen Sohn, der schon kurz nach der Geburt verstarb und am 5. Dezember 1886 ihre Tochter Rose (in der Serie gespielt von Jennifer und Michele Steffin), die später auch eine bekannte Schriftstellerin wurde. >>> Rose Wilder Lane.

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Die Nebendarsteller in "Unsere kleine Farm"

Die Nebendarsteller geben der Serie noch einmal eine ganz besondere Würze. Da in den Büchern selber allerdings neben der Familie kaum Nebenfiguren auftreten, mussten hier die Macher der Serie ihre Kreativität wirken lassen.  

Victor French als Isaiah Edwards

Victor French mimte in der Serie das Raubein Isaiah Edwards, einen alten Freund von Charles Ingalls, den er schon seit seiner Pionierzeit kannte.

Auch im wahren Leben waren Victor French und Michael Landon befreundet. Nach "Unsere kleine Farm" spielten sie noch zusammen in der Serie "Ein Engel auf Erden".

Highway to Heaven (Bild: 7821344)

Alison Arngrim als Nellie Oleson

Nachdem Alison Arngrim zuerst für die Rolle der Laura und dann für die Rolle der Mary vorgesprochen hatte und beide Male abgelehnt wurde, bekam sie im dritten Anlauf die Rolle der Nellie Oleson.

Nellie war die verwöhnte und verzogene Tochter von Nels und Harriet Oleson, den Besitzern des Gemischtwarengeschäfts im Ort. Die beiden wurden gespielt von Richard Bull und Katherine MacGregor.

Alison Arngrim (Bild: 7974434)

In der Serie hatte die Familie Oleson eine sehr bedeutende Rolle mit sehr ausgeprägten Charakteren. In den Romanen hingegen wird nur am Rande einmal eine Krämerfamilie erwähnt.

Der Bruder von Nellie, Willie Oleson wurde gespielt von Jonathan Gilbert, der übrigens im wirklichen Leben der Stiefbruder von Melissa Gilbert, der Darstellerin der Laura Ingalls ist.

Als Alison Arngrim aus der Serie austrat (Nellie Oleson heiratete Percival Dalton (Steve Tracy) und zog mit ihm nach New York), fehlte in der Serie ein nicht unbedingt wichtiger, aber sehr unterhaltsamer Charakter.

Kurzum ließen die Macher der Serie Harriet Oleson die kleine Nancy (Allison Balson) adoptieren. Nancy übertraf ihre Schwester Nellie an Boshaftigkeit noch um einiges.

Obwohl es sich bei der Serie um eine unterhaltsame Familieserie handelt, wurden auch einige schwierige Themen behandelt. So fiel der farbige Joe Kagan (Moses Gunn) des Öfteren rassistischen Äußerungen zum Opfer.

In der Folge "Der verlorene Sohn" kam ein Soldat aus dem Bürgerkrieg zurück, der morphiumabhängig war. 

In der Folge "Sylvia", ging es um ein 14 jähriges Mädchen, das nach einer Vergewaltigung schwanger wurde.

Hierbei handelt es sich zwar um fiktive Geschichten, die für die Serie geschrieben wurden, allerdings war die Schriftstellerin Laura Ingalls Wilder dafür bekannt, dass sie sich in ihren Essays und Zeitungsartikeln auch zu unbequemen Themen äußerte.

Moses Gunn

Moses Gunn (Bild: 7814800)

So schrieb sie einmal den Satz: "If I would have been an Indian, I think I would have scalped more white folks" (Wenn ich ein Indianer gewesen wäre, ich glaube, ich hätte mehr Weiße skalpiert).  

monros, am 18.01.2012
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Autor seit 13 Jahren
96 Seiten
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