Ursprung alter Sprichwörter und Bezeichnungen - Teil 3
ein weiterer Teil des Ursprungs alter Sprichwörter. Steigen Sie ein in die ZeitmaschineIns Fettnäpfchen treten
Es gibt zwei Überlieferungen, die eine Erklärung für diese Redewendung verantwortlich sind.
- Es war schon immer sehr unangenehm, nasse Füße zu haben. Bereits im Mittelalter versuchte man, sich davor zu schützen, indem man die Lederschuhe einfettete. So war es, vor allem bei Bauern, üblich, in der Nähe der Haustüre einen Napf mit Fett stehen zu haben. Aus diesem konnten sich dann auch Gäste bedienen. Nun kam es auch schon einmal vor, dass aus Versehen in den Napf getreten wurde und auf diese Weise unschöne Fettflecken als Fußabdrücke hinterlassen wurden.
- Oft hatten Bauern in der Küche Schinken und Würste unter der Decke hängen. Um das heruntertropfende Fett aufzufangen, stellte man Näpfe darunter. Auch hier konnte man auch Unachtsamkeit, na Sie wissen schon...
die Katze im Sack kaufen - Bedeutung: sich auf etwas Unbekanntes einlassen
Früher wurde im Mittelalter das Ferkel, das Kaninchen oder der Hase für den Transport zum Marktplatz, wo es verkauft werden sollte, in einen Sack gesteckt. Auch damals gab es schon findige Betrüger. Hergezeigt wurde zwar das angebotene Tier, in einem zweiten Sack steckte aber die Katze, die der Kunde dann nach dem Bezahlen erhielt.
Das geht auf keine Kuhhaut - Bedeutung: Etwas für übertrieben und unglaublich halten
Dieses Sprichwort stammt noch aus der Zeit vor dem 12. Jahrhundert. Das Papier war noch nicht erfunden und so schrieb man auf Tierhäute. Doch zuvor wurden diese gewässert, gekälkt und von den Haaren befreit, danach getrocknet, gespannt und schließlich zugeschnitten. Die Menschen im Mittelalter waren sehr abergläubig und dachten, der Teufel würde von jedem Menschen eine Liste mit seinen Sünden anfertigen, natürlich geschrieben auf Tierhaut. Nach dem Tod des Menschen sollte diese Liste dem Teufel als Beweismittel dienen, um die Seele in die Hölle zu bekommen.
Üblicherweise wurden nur Häute von Ziegen und Schafen, also kleineren Tieren, verwendet. Bei vielen Sünden wäre so auch eine besonders große Haut, nämlich die von einer Kuh, nicht ausreichend gewesen.
Es passte nicht auf eine Kuhhaut.
Etwas auf die lange Bank schieben - Bedeutung: Unangehmes verzögern bzw. Wichtiges hinausschieben
In früheren Zeiten dienten im Gerichtssaal Bänke dazu, um für den gerade geführten Prozess, Akten abzustellen. Je länger nun der Prozess dauerte, um so mehr Akten kamen hinzu und die vorhandenen wurden immer weiter nach hinten geschoben. Auf die lange Bank eben.
Das Geld zum Fenster heraus werfen - Bedeutung: Geld verschwenden, für sinnlose Dinge ausgeben
Diese Redensart ist im mittelalterlichen Regensburg entstanden.
Der Kaiser zeigte sich an einem Fenster des alten Rathauses, um sich von dort von seinem Volk huldigen zu lassen. Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, den Armen vom Fenster aus Geld zuzuwerfen. Da es sich natürlich um Steuergelder handelte, hieß es bald, er wirft unser Geld zum Fenster hinaus.
Torschlusspanik - Bedeutung: Die Angst etwas zu verpassen, Handlungsdruck
Natürlich stammt auch dieser Begriff aus der mittelalterlichen Zeit.
Damals waren die Städte von massiven Stadtmauern umgeben. Für gewöhnlich hatten die Städte zu jeder Himmelsrichtung Stadttore. Der Sinn dieser Ummauerung war natürlich der Schutz vor Angreifern, vor allem nachts. Deshalb wurden die Stadttore abends verschlossen, der sogenannte "Torschluss". Wer es nun nicht schaffte, bis zum Torschluss wieder in der Stadt zu sein, musste die Nacht über draußen bleiben. Dies bedeutete natürlich, der Kälte, den Räubern oder den wilden Tieren ausgesetzt zu sein. Verständlich, dass Panik sich breitmachte bei dem Gedanken, es nicht bis zum Torschluss zu schaffen.
Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe
(Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)