USA Nordosten – New England und Germantown
Neu-England nannten die ersten Siedler aus England das Gebiet im Nord-Osten der heutigen USA als sie am 21.Nov. 1620 mit der "Mayflower" in der Nähe des heutigen Provincetown, Massachussetts landeten.Pilgrim Landing Party from the Mayflower in Plymouth Harbor (Bild: 4238814)
Maine, Vermont, New Hampshire
Maine - Pine Tree State
Maine ist der nordöstlichste Küstenstaat der USA. Er ist insbesondere auch ein Paradies für Angler und Naturliebhaber. An seiner Küste befindet sich unter anderen der Acadia National Park. Jedes Jahr besuchen etwa viereinhalb Millionen Touristen diesen Nationalpark auf dem Mount Desert Island. Der Cadillac Mountain ist mit 467 m die höchste Erhebung im Park und gilt zu den Hauptattraktionen für die Besucher. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, sollte besser eine der anderen Arkadia Inseln aufsuchen. Eine davon ist zum Beispiel die Isle au Haut, die man das ganze Jahr hindurch mit einem Postschiff erreichen kann.
Die Küstengewässer vor Maine sind besonders fischreich und besitzen große Vorkommen von zahlreichen Meeresfischen und Hummer. Der berühmte Maine Lobster ist weit über die Grenzen der USA hinaus bei Feinschmeckern als eine der absoluten Delikatessen dieser Region bekannt. Am ersten Wochenende im August findet hier alljährlich für vier Tage das Maine Lobster Festival statt, wo es diese Delikatesse in allen nur erdenklichen Variationen gibt. Ein üppiges Rahmenprogramm mit witzigen Wettbewerben gehört ebenfalls zu diesem Event.
Foto: Maine Seafood Restaurants, Richard Scharpenberg, pixelio
FOTO: Fotolia
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Baxter State Park im Landesinneren, der Maine Island Trail, der über 520 km an etwa 65 Inseln vorbei führt, der Rapid River, der ideal ist zum Lachsfischen und The Fork, wo Wildwassersportler auf ihre Kosten kommen.
Vermont – Green Mountain State
Vermont ist der westliche Nachbarstaat von Maine. Hier gibt es vorwiegend Landwirtschaft und es war auch lange Zeit so, dass hier mehr Kühe als Menschen lebten. Natürlich gibt es auch hier zahlreiche Naturschönheiten. Eine davon ist der Lake Chaplain. Dieser ist wie geschaffen für Segler, denn er ist der größte in Neu- England. Über 190 km erstreckt er sich entlang der Grenze zu New York State und ist so schmal, dass man von jedem Punkt aus das andere Ufer sehen kann. Auf der Vermonter Seite hat man fast überall die Gipfel der Adirondack Mountains vor Augen. FOTO: Fotolia
Der Long Trail zieht sich 426 km durch die wechselnden Landschaft von Vermont. Der Wanderpfad zwischen der Grenze zu Massachussetts im Süden und der kanadischen Grenze schlängelt sich durch das Herz der Green Mountains, überquert Bergkämme und führt durch Wälder, Farmland und kleine Städtchen.
In Northeast Kingdom findet man viel Wege, um Vermont mit dem Fahrrad zu entdecken. Vermont Bicycle Touring hat ein schönes Angebot, wo man auf Nebenstraßen von Lokal zu Lokal durch den dünnbesiedelten östlichen Teil des Staates radeln kann.
Im Juli und August findet in Vermont drei Wochen lang auf wechselnden Bühnen das Vermont Mozart Festival statt, das unter anderem auch am Lake Chaplain gastiert. Auch das Marlboro Music Festival bietet alljährlich ebenfalls hochkarätige klassische Musik.
New Hampshire – Granite State
Durch New Hampshire fließt der Connecticut River, welches der längste Fluss in Neu England ist. Er entspringt nahe der Grenze zwischen Kanada und New Hampshire und besonders der wilde Oberlauf verheißt das schönste Kanuerlebnis der Region. Eine zehn Tage Tour von den Conncticut Lakes bis zum Damm bei der Bellows Falls, Vermont, hat einiges zu bieten: man kann auf einsamen Seen paddeln, die Herausforderung schwieriger Stromschnellen meistern und leise und beschaulich durch das idyllische Flusswiesen-Farmland gleiten. Diese wilde ländliche Szenerie bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Schwimmen und zum Angeln.
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Hillsboro ist quasi das Hauptquartier der Mountainbiker. Hier gibt es diverse Touren über Nebenstraßen, Forstwege und Pfade, vorbei an Steinmauern, weißen Kirchen und Farmhügeln. Außerdem befindet sich hier ein Netz von Trails im Fox State Forrest.
Monadnock-Sunapee-Trail liegt am Mount Monadnock, der neben dem Fuji in Japan einer der meist bestiegenen Berge der Welt ist. Obwohl gerade einmal 965 m hoch, hat er eindrucksvolle Granitgipfel, die unzählige Hiker anziehen. Viele Menschen kennen zwar diesen Berg, aber nur relativ wenige wissen, dass er der südliche Endpunkt eines wunderschönen und abwechlungsreichen Wanderweges zum Gipfel der Mount Sunapee ist, der 75 km entfernt davon liegt. Diese Tour, die an zahlreichen Seen und Teichen entlang führt und im Verlauf des Weges immer alpiner wird, ist zu jeder Zeit ein Vergnügen, ganz besonders jedoch im Herbst, wenn sich hier im Indian Summer das Blätterkleid der Bäume in seiner schönsten Farbenpracht zeigt.
Autumn Tree Colors and Lone Horse in the Green Mountains, Vermont, USA (Bild: Dennis Flaherty)
Autumn Trees in New Hampshire, New Hampshire, USA (Bild: Carol Polich)
Portland Head Lighthouse, Cape Elizabeth, Maine, New England, USA (Bild: Roy Rainford)
Massachussetts, Connecticut, Rhode Island
Connecticut – Constitution State
Connecticut ist historisch gesehen der eigentliche Yankee Staat Neu-Englands. Das Wort Yankee stammt ursprünglich von den holländischen Bewohnern in New York, die damals den Begriff auf ihre englischen Nachbarn in Connecticut anwendeten.
Hier in New Haven nahe der Atlantikküste befindet sich auch die weltberühmte Yale University, die zur legendären amerikanischen Ivy-League gehört und die drittälteste Universität der USA ist. Zahlreiche wissenschaftliche Nobelpreisträger hat diese Universität hervorgebracht. Auch der berühmte Schriftsteller Sinclair Lewis und der frühere US Präsident Bill Clinton haben einst in Yale studiert.
FOTO: Yale University,Fotolia
Aber auch landschaftlich hat Connecticut durchaus etwas bieten. Der Housetonic River im ländlichen Westen ist ein El Dorado für Forellenangler. Hier gibt es die fantastischen Bachforellen, "brown trourt" genannt.
Zu den kulinarischen Highlights gehört zweifellos in Norwalk das Oyster Festival mit Austern-Ständen, Seafood und viel Musik. In Mystic Seaport ist am Wochenende vor dem Labour Day (dem ersten Montag im September) Backfisch angesagt. Dann werden am Fish Fry Weekend "Yankee Flatfish" (Seezungenfilet) und andere neu- englische Spezialitäten, wie zum Beispiel die berühmte New England Clam Chouder (eine nahrhafte Muschelsuche) angeboten. Dazu singt ein Shanty-Chor Seemannslieder.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Events, die zum Beispiel das Blütenfest, Jazzfestivals und auch indianische Tanzvorführungen (Powwows).
Massachussetts - The Bay State
Massachusstetts ist sicherlich der bekannteste Staat Neu-Englands und Boston ist mit über 600.000 Einwohnern auch gleichzeitig die größte Stadt in Neu-England. Hier fand am 16. Dezember 1733 die berühmte Boston Tea Party statt. Damals warfen 200 als Indianer verkleidete Bürger aus Protest gegen die englische Teesteuer die gesamte Ladung Teeballen von drei Schiffen in das Hafenbecken. Heute noch ist eines dieser Schiffe im Hafen von Boston zu besichtigen. FOTO: Boston Skyline, Fotolia
Hier im Stadtteil Cambridge liegt die weltberühmte Harvard University. Sie wurde 1636 gegründet und war die erste Universität der Neuen Welt. Ursprünglich wurden hier junge Männer für das geistliche Amt ausgebildet. Benannt ist sie nach ihrem Förderer John Harvard, einem Geistlichen, der der Universität seine 400-bändige Bibliothek und einen beträchtlichen Grundbesitz hinterließ. Vom Information Center am Harvard Square starten Studenten geführte Besichtigungstouren. Hier studierten zahlreiche berühmte Persönlichkeiten der USA, wie zum Beispiel John Adams der zweite Präsident der USA, der Schauspieler Tommy Lee Jones, der Facebook Gründer Mark Zuckerberg und viele andere mehr.
FOTO: John Harvard, Fotolia
Bis heute ist Bosten sehr stark von den zahlreichen irischen Einwanderern geprägt. Bei der Saint Patrick's Parade in Holyoke ziehen Tausende Iren zu Ehren ihres Patrons am Sonntag nach dem 17. März (St. Patrick'sTodestag) durch die Straßen. Dudelsackpfeifer in Kilts, Dutzende von Spielmannszügen und Bands ziehen mit vielen Festwagen durch die Stadt. Diese Parade ist gleichzeitig der Abschluß eines drei Monate dauernden Veranstaltungsreigens.
Südöstlich von Boston liegt die Halbinsel Cod Cape mit den beiden vorgelagerten Inseln Nantucket und Martha's Vineyard. Der Highway 6 führt hier in einen der schönsten Winkel der USA. Cape Cod. Die Kennedys haben hier im exklusiven Hyannis Port Ihre Sommerresidenz und auch der Beatles Musiker Paul McCartney hat dort ein kleines Refugium. Ob Woods Hole mit seinem einzigartigen Institut für Meeresbiologie, ob reizvolle Ortschaften wie Chatham,Truro oder Provincetown und der Cape Cod National Sea Shore - touristische Ziele gibt es hier viele. Die Besucherzentren des Parks – Salt Pond in Eastham und Province Lands am Race Point in Provincetown; im Winter das Parkhauptquartier in Southwell Fleet vermitteln eindrucksvolle Einblicke in die Naturgeschichte von Cape Cod. Ein reiches Freizeitangebot Naturspazierrouten, Radwegen, Pferde- Ausflügen, Angel- und Wassersport- Gelegenheiten machen die Halbinsel zu einem attraktiven Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher jedes Jahr. FOTO: nockewell, pixelio
Die Insel Nantucket war im 19. Jahrhundert das weltweite Zentrum für den Fang von Pottwalen. Die Walfang- und Schiffsindustrie in New Bedford verschaffte der Region zur damaligen Zeit unermesslichen Reichtum und die Stadt selber war einst die reichste der USA. Hier entstand auch der weltberühmte Roman "Moby Dick" von Herman Melville. Im Walfang Museum von New Bedford lagern zahlreiche Logbücher der alten Walfangschiffe. Die Eintragungen in einigen dieser Bücher von untergegangenen Schiffen belegen, dass diese offenbar von großen Pottwalen, die bis zu 30 m lang werden können, mit ihren mächtigen Köpfen gerammt und beschädigt wurden. Diese Aufzeichnungen gaben den Stoff für Moby Dick, ein Roman, der die Zeit der Walfänger überlebt hat. Die Geschichte New Bedfords spiegelt wider, wie eng verbunden das Schicksal der Küste und ihrer Bewohner im dem Meer ist. Bis heute sollen die gigantischen Meeresbewohner in Wohlstand zurückbringen soll. Dieses Mal jedoch nicht tot, sondern lebendig für Whale Watching Tours für Touristen.
Westlich von Nantucket liegt die Insel Martha's Vineyard. Diese Insel war Mitte der 70-er Jahre Filmkulisse für den berühmten Film "Der Weiße Hai" von Peter Benchley. Ich erinnere mich noch gut an meinen Besuch im Sommer 1975. Ich lag mit einigen Freunden am Strand in der Nähe der Brücke, durch die im Film der große weiße Hai in die Bucht schwamm. Ich hatte diese Bilder aus dem Film, den ich wenige Tage zuvor im Kino gesehen hatte, immer noch frisch vor Augen und bin deshalb auch nur bis zu den Knien ins Wasser gegangen. Natürlich findet man ansonsten auch auf dieser Insel zahlreiche Wassersportmöglichkeiten und Edgartown ist ein gemütlicher kleiner Ort zum bummeln.
FOTO: Richard Scharpenberg, pixelio
Wer sich einen Eindruck machen möchte, wie die Menschen im 19. Jahrhunderts hier gelebt haben, dem empfehle ich einen Besuch im Sturbidge Village im Landesinneren. In diesem Freiland-und Hausmuseum befinden sich etwa 40 Gebäude aus der Zeit um 1830, 3 Wassermühlen, Tiere und Menschen in authentischen Uniformen und Kleidern aus der damaligen Zeit. Im Versammlungshaus kann man der feierlichen Verlesung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 beiwohnen.
Rhode Island – The Ocean State
Rhode Island ist flächenmäßig der kleinste Bundesstaat der USA. Dafür besitzt seine Hauptstadt Providence allerdings das größte Kapitol im gesamten Land. Mit der Brown University beherbergt die Stadt auch eine der Spitzenuniversitäten der Ivy-League. Auch hier haben zahlreiche berühmte Persönlichkeiten der USA studiert, wie zum Beispiel der Unternehmer John D. Rockefeller oder die Schauspielerin Emma Watson.
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In der Benefit Street von Providence findet man mehr als 300 geschichtsträchtige Häuser, die diese historische Meile säumen. Restaurierte Architektur aus den Kolonialtagen und späteren Epochen des 19. Jahrhunderts. In vielen denkmalgeschützten Häusern sind Wohnungen und Büros untergebracht, viele sind aber auch während des Festivals of Historic Houses zu besichtigen
Am Eingang der Bucht südlich von Providence liegt bei North Kingstown das Smith's Castle das älteste Plantagenhaus der USA, das dort im Jahr 1638 errichtet wurde. Östlich davon liegt das exklusive Newport. Auch wenn die Sommerpaläste der einstigen Familiendynastien längst zu Museen geworden sind, trifft sich Amerikas Geldadel immer noch gerne hier am Ocean Drive. Jedes Jahr Mitte August treffen sich in dieser Stadt immer wieder die renommiertesten Musiker zum JVC Jazz Festival
Herman Melville's Moby Dick, 1956, (Bild: 9732537)
Skyline, Cityscape, Boston, Massachusetts, USA (Bild: Panoramic Images)
13 deutsche Siedler gründeten Germantown
Das Schiff "Concord", das im Jahr 1683 den Nordatlantik überquerte, wird auch heute noch die deutsche " Mayflower" genannt. Mit ihm kamen die ersten deutschen Siedler nach Nordamerika und gründeten den Ort Germantown im heutigen US-Bundesstaat Pennsylvania. Die 13 deutschen Familien waren überwiegend Quäker und Mennoniten aus dem Raum Krefeld und kamen am 6. Oktober 1683 im Hafen von Philadelphia an, wo sie den Frankfurter Juristen Franz Daniel Pastorius trafen. Pastorius hatte bereits den Landerwerb vorbereitet und wurde das erste Stadt- Oberhaupt von Germantown, das heute noch ein Stadtteil von Philadelphia ist.
Einige Jahre später gingen diese deutschen Siedler in die nordamerikanische Geschichte ein, als Pastorius und andere Mitglieder der Gemeinde die erste Protestnote unterzeichneten, die sich gegen die Sklaverei in den Kolonien richtete. Am Anfang des 18. Jahrhunderts folgten den ersten deutschen Siedlern zehntausende von Einwanderern aus dem süddeutschen Raum und dem Rheinland in den Staat Pennsylvania. Etwa 100 Jahre später waren ca. 40 % der Einwohner dieses US Bundesstaates deutschstämmig. Diese Verbindung wurde auch in jüngerer Zeit noch lebendig gehalten. Im Jahr 1983 feierten die Städte Krefeld und Philadelphia zum Beispiel gemeinsam die sogenannte "Philadelphiade", eine 300 Jahrfeier zur Ansiedlung von deutschen Einwanderern in den USA.
FOTO: Benjamin Franklin vor der City Hall, Philadelphia, ich, pixelio
A Medallion of the Philadelphia Fire Insurance Association, the Mark of Germantown (Bild: David Scherman)
USA und die Deutschen
Als nach der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 der Unabhängigkeitskrieg begann, kamen zwei Drittel der Bewohner Neu-Englands aus dem englischen Mutterland. Das andere Drittel waren Schotten, Iren, Holländer, Schweden und Deutsche. Im 19. Jahrhundert sorgten dann besonders Einwandererströme aus Irland und Deutschland für ein beträchtliches ansteigen dieser Bevölkerungsteile.
Deutsch-Amtssprache der USA?
Bei einigen Menschen in Deutschland hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Deutsch beinahe die Amtssprache der USA geworden wäre. Fakt ist, dass etwa Mitte des 19. Jahrhundert deutsche Parlamentarier im Parlament von Pennsylvania den Antrag eingebracht hatten Gesetzesvorhaben und Gesetze grundsätzlich auch in deutscher Sprache zu verfassen und zu veröffentlichen, nachdem inzwischen etwa die Hälfte der Einwanderer in Pennsylvania deutschstämmig waren. Dieser Antrag wurde mit der knappen Mehrheit von nur einer Stimme abgelehnt. Einen weiteren Vorstoß dieser Art hat es danach nie wieder gegeben. Für die Regierung in Washington und die gesamten USA hat Deutsch als Amtssprache auch niemals zur Debatte gestanden. Aber es mag Deutsche geben, die gerne an diese Legende glauben möchten.
Die Deutschen in den USA
In den 70 Jahre von 1820-1890 kam jeder fünfte der Einwanderer in den USA aus Deutschland. Damit waren die Deutschen die größte Einwanderergruppe in dieser Zeit. Viele davon fanden in den Industriegebieten an der Ostküste keine Arbeit und zogen deshalb Richtung Chicago oder in den mittleren Westen, wo sie sich als Farmer ansiedelten. Andere wiederum gingen noch weiter nach Westen und wurden Soldaten in der US Armee, wo sie besonders wegen Ihrer guten Ausbildung und ihrer Disziplin geschätzt waren.
Die deutsche Herkunft ist anhand der Namen nicht immer ohne weiteres nachzuvollziehen. Einige haben ihre deutschen Namen in amerikanisch klingende Namen geändert, um bessere Chancen auf dem amerikanischen Markt zu haben. Die Automobilfirma Chrysler stammt von deutschen Autopionieren ab, die davor Kreisler hießen, was den Gründern zu deutsch klang. Auch berühmte Persönlichkeiten des amerikanischen Show Business, wie zum Beispiel Doris Day, Fred Astaire und Elvis Presley hatten einst deutsche Vorfahren. Und der Begründer des Napa Valley in Kalifornien, Charles Krug, war ein deutscher Winzer aus der Pfalz, der davor zu Deutsch Karl Krug hieß.
FOTO: Chrysler Building, New York City, Andrea Damm, pixelio
Besonders durch die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts hatte das Image der Deutschen in den USA eine Zeit lang erheblichen Schaden genommen. Auch das war wiederum Anlass für etliche ihre deutschen Namen zu ändern.
Bereits in den fünfziger Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg fassten sich einige deutschstämmige Amerikaner in New York ein Herz und etablierten dort seit 1957 alljährlich die sogenannte Steuben-Parade. Sie erinnert an den hochdekorierten preußischen General Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben, der von George Washington während des Unabhängigkeitskrieges zu dessen Stellvertreter ernannt wurde und mit einer Gruppe preußischer Offiziere für die Organisation, Ausbildung und die Disziplin der amerikanischen Milizionäre verantwortlich war. Mit Erfolg, wie man weiß.
FOTO: General von Steuben, V.Plack, pixelio
Eines der berühmtesten Gemälde der USA, das heute im Weißen Haus hängt, "Washington Crossing the Delaware" stammt von dem Düsseldorfer Maler Emanuel Leutze, der 1825 in die USA kam.
Aus meinen zahlreichen Besuchen in den USA in den vergangenen Jahrzehnten kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die große Mehrzahl der Amerikaner heute ein völlig entspanntes Verhältnis zu Deutschland und seinen Einwanderern hat und dass ich stets überall sehr freundlich und interessiert empfangen wurde.
Wer schöne Landschaften und Küsten liebt und an diesem Teil der amerikanischen Geschichte Interesse hat, wird in Neu-England atemberaubende Naturschönheiten finden und ein überaus reiches Angebot an historischen Informationen.
Willkommen in der Neuen Welt
Digitally Restored Vector Painting of George Washington Crossing the Delaware (Bild: Stocktrek Images)
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)