Pearl-Index - Wie sicher ist das gewählte Verhütungsmittel?

Der Pearl-Index gibt darüber Auskunft, wie sicher ein Verhütungsmittel ist.

Dabei wird gezählt, wie viele Frauen innerhalb eines Jahres trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr und der entsprechenden Verhütungsmethode schwanger geworden sind.

Je kleiner der Pearl-Index um so sicherer die Methode.

Der Pearl-Index für Frauen, die nicht verhüten, liegt bei

  • ca. 85 für Frauen, die um die 20 Jahre alt sind,
  • ca. 50 bei den 35jährigen Frauen
  • ca. 30 bei den 40jährigen Frauen

 

Mechanische Verhütungsmittel - Kondome & Co.

Das bekannteste mechanische Verhütungsmittel ist wohl das Kondom. Ein großer Vorteil ist, dass es nicht nur gegen Schwangerschaften sondern auch gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten hilft.

Ein Pendant zum Kondom für den Mann ist das Kondom für die Frau (Femidom).
Dieses besteht aus einem Schlauch, der entweder aus Polyurethan oder aus Latex besteht. An beiden Enden befinden sich Ringe, wobei der eine vor dem Gebärmuttermund sitzen sollte und der andere außen über den Schamlippen liegt.
Genaueres zum Kondom für die Frau finden sie hier:

Das Diaphragma, die FemCap (früher Portiokappe) und das LEA contraceptivum sind weitere mechanische Verhütungsmittel, die allesamt sehr ähnlich funktionieren.
Es handelt sich in allen Fällen um Kappen, die so in die Scheide eingesetzt werden, dass das Eindringen der Spermien verhindern wird.
Genauere Informationen zu diesen mechanischen Verhütungsmitteln finden Sie hier:

Das Diphragma und die FemCap müssen vom Gynäkologen angepasst werden.
Bei allen drei Verhütungsmethoden wird die Sicherheit dadurch beeinträchtigt, dass die Anwendung schwierig ist. Sicherer werden sie durch den Einsatz von Spermiziden, die die Spermien abtöten oder fortbewegungsunfähig machen.

Hormonelle Verhütungsmittel - Pille & Co.

Hormonelle Verhütungsmittel verhindern den Eisprung und/oder sie verändern den Zervixschleim (Schleim, der im Gebärmutterhals gebildet wird) derart, dass Spermien nicht mehr in die Gebärmutter gelangen können.

Insbesondere gehören zu den hormonellen Verhütungsmitteln:

Dabei müssen die Antibabypille und die Minipille jeden Tag zur selben Zeit eingenommen werden. Ausführliche Informationen nebst Preisempfehlungen zu beiden Verhütungsmitteln gibt es bei der Stiftung Warentest.

Die Dreimonatsspritze verabreicht der Gyn und dann ist frau für drei Monate vor einer Schwangerschaft geschützt.

Der Vaginalring wird für jeden Zyklus neu eingelegt (das kann frau selber machen), bleibt drei Wochen in der Scheide der Frau und nach einer Woche ohne Vaginalring wird ein neuer eingelegt. In der Pause bekommt die Frau ihre Regelblutung.

Das Hormonpflaster (welches aussieht, wie ein ganz gewöhnliches Pflaster) wird wöchentlich gewechselt. Nach drei Wochen gibt es eine Pause für eine Woche, in der dann die Frau ihre Tage hat.

Das Verhütungsstäbchen wird durch den Gyn unter der Haut am Oberarm angebracht. Es ist sehr dünn und biegsam und für die Trägerin kaum zu bemerken. Dort gibt es drei Jahre lang Hormone ab und wirkt so wie die Antibabypille.

Die Hormonspirale wird ebenfalls durch den Gyn in die Gebärmutter eingesetzt und gibt dort kontinuierlich Hormone ab, die eine Schwangerschaft bis zu 5 Jahre lang verhindern.

Chemische Verhütungsmittel - Gel, Zäpfchen & Co.

Zu den chemischen Verhütungsmitteln gehören sämtliche Gels, Sprays, Zäpfchen und ähnliches, die in die Scheide der Frau eingeführt werden, damit sie dort ankommende Spermien abtöten oder in ihrer Fortbewegung beträchtlich einschränken, so dass diese nicht mehr in der Lage sind, die Eizelle zu erreichen und zu befruchten.

Ihr Pearl-Index liegt bei 3 bis 21, diese Verhütungsmethode ist also vergleichsweise unsicher.

Jedoch erhöhen sie die Sicherheit von mechanischen Verhütungsmitteln enorm.

Eine unangenehme Nebenwirkung können Schleimhautreizungen sein.

Intrauterinpessare - die Kupferspirale und die Kupferkette

Die Kupferspirale sondert -im Gegensatz zur Hormonspirale (siehe hormonelle Verhütungsmittel)- keine Hormone ab.

Allein durch ihre Anwesenheit und den damit verbundenen Reiz auf die Gebärmutterschleimhaut verhindern sie die Einnistung der Eizelle. Außerdem töten kleinste Mengen abgegebenen Kupfers ankommende Spermien.

Die Kupferspirale kann bis zu 5 Jahren in der Gebärmutter verbleiben und verhütet dort eine Schwangerschaft.

Einen Vergleich von Hormon- und Kupferspirale finden Sie hier:

Vergleich Hormonspirale - Kupferspirale

Die Kupferkette wirkt wie die Kupferspirale. Bei diesem Verhütungsmittel handelt es sich um eine Kette aus Kupfer, die in der Gebärmutterwand verankert wird. Dadurch wird sicher gestellt, dass sie an Ort und Stelle bleibt.

NFP - Natürliche Familienplanung ganz ohne Hormone

Die natürliche Familienplanung setzt auf den verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Körper und der Fruchtbarkeit.

Der Körper wird beobachtet, um herauszufinden, wann frau fruchtbar ist. In diesen Tagen wird auf jenen Geschlechtsverkehr verzichtet, der zur Schwangerschaft führen kann oder es wird zu anderen, zusätzlichen Verhütungsmitteln gegriffen.

Dies erfolgt durch

  • die Kalendermethode, bei der die fruchtbaren Tage anhand der Periode der Frau errechnet werden
  • die Temperatur-Methode, bei der täglich die Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen gemessen wird
  • die Billings-Methode, bei der der Zervixschleim in Aussehen und Beschaffenheit beobachtet wird
  • oder einer Kombination.

Der Vorteil dieser Methode ist zum einen, dass die Frau Veränderungen schnell bemerkt und damit rechtzeitig überprüfen lassen kann, ob eventuell eine Krankheit die Ursache ist.

Zum anderen ist dieses Verhütungsmittel so gut wie kostenlos. Es wird ein Thermometer benötigt, Papier und ein Stift. Gerade in Zeiten, in denen frau keine Lust auf Geschlechtsverkehr hat, muss sie nicht unnötig Geld für die Pille ausgeben oder sich mit Hormonen belasten, die sie in dieser Zeit nicht braucht.

Nicht ganz ohne Beachtung sollte der Vorteil sein, dass diese Methode erst als Verhütungsmittel und später als Hilfe bei der Erfüllung des Kinderwunsches dienen kann. Wer erst sich und seinen Zyklus beobachtet, um an den fruchtbaren Tagen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, der kann, wenn er sich ein Kind wünscht, diesen dann besonders intensiv betreiben.

Der Nachteil ist, dass diese Verhütungsmethode aufwendiger ist als die meisten anderen.

Auf der Seite www.babys-kinder-eltern.de finden Sie eine genaue Anweisung, wie es geht, so wie Vorlagen, die alles vereinfachen.

Im Artikel "NFP - Natürliche Familienplanung" finden Sie außerdem wichtiges und interessantes zum Thema.

Chirurgische Methoden - Sterilisation des Mannes oder der Frau

Die Sterilisation des Mannes oder der Frau sind die Verhütungsmittel, die für immer wirken.

Bei der Sterilisation des Mannes werden die Samenstränge durchtrennt, so dass bei einer Ejakulation der produzierte Samen nicht mehr mit ausgestoßen werden kann. Er wird vom Körper resorbiert. Den Hormonhaushalt des Mannes und damit seine Libido beeinflusst eine Sterilisation nicht. Die Erektionsfähigkeit bleibt selbstverständlich erhalten und das Ejakulat ist in Bezug auf Farbe, Menge, Geruch und Geschmack weitesgehend unverändert.

Bei der Sterilisation der Frau werden ihre Eileiter durchtrennt, so dass das Ei nicht mehr in die Gebärmutter gelangen kann, sondern in der Bauchhöle abgebaut wird. Auch bei der Sterilisation der Frau ändert sich nichts an ihrer Libido. Ein Eingriff in den Hormonhaushalt findet nicht statt.

Alle Verhütungsmittel auf einen Blick - Vor- und Nachteile der Verhütungsmethoden im Überblick

Wer alle Verhütungsmittel im Überblick sehen möchte, der klicke hier:

www.babys-kinder-eltern.de - Verhütungsmittel im Überblick

Wer diese Tabelle gern ausdrucken möchte, kann hier eine entsprechende pdf-Datei öffnen:

www.babys-kinder-eltern.de - Verhütungsmittel im Überblick als pdf

Viel Spaß bei der schönsten Nebensache der Welt wünscht

 

Katarina Telschow

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