Zucker und seine Wirkung in unserem Körper

Nicht bei allen aber doch bei einigen Menschen kann Zucker zu einer Freisetzung von euphorisierenden Endorphinen im Gehirn führen. Diese Reaktion an sich ist der Wirkung abhängig machender Drogen (Opiate) sehr ähnlich. Daher zeigen "zuckersüchtige" Menschen meist das gesamte Spektrum der Drogenabhängigkeit:

  • es kommt zu Heißhunger,

  • zur steigenden Toleranzschwelle und

  • zu dramatischen Entzugssymptomen.

Eben ähnlich wie bei der Medikamenten- und Drogenabhängigkeit. Ein einwöchiger Entzug kann diese Form der »Zuckersucht« stoppen. Das Problem mit dem Zucker und der damit verbundenen Sucht ist nicht gleichzusetzen mit einem Essproblem beziehungsweise einer ausgeprägten Essstörung. Bei den körperlichen Auswirkungen von Zucker handelt es sich eher wie beim Alkohol um eine stoffgebundene Sucht mit diesen Folgen:

  • Zivilisationserkrankungen die das Herz-Kreislaufsystem betreffen und Übergewicht,
  • Erkrankungen des Immunsystems (Krebs, Diabetes Typ II, Akne)
  • organische Probleme (Nieren)
  • psychische Störungen und Erkrankungen (Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände, Konzentrationsprobleme).

Darüber hinaus treten Entzugssymptome wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Irritierbarkeit und Müdigkeit auf.

Heißhungerattacken und Süß-Lust: Blutzuckerspiegel stabilisieren!

Ein häufig oder immer wieder niedriger Blutzuckerspiegel lässt Heißhunger entstehen und kann das süchtige Verhalten auslösen beziehungsweise ankurbeln. In diesem Fall ist die Sucht dann die Folge von Mangelzuständen im Körper. Fehlen bestimmte Nährstoffe, dann können im Gehirn einzelne Botenstoffe nicht oder nicht mehr in ausreichendem Maße produziert werden. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Psyche: Ist er Blutzuckerspiegel normal und stabil, fühlt man sich angenehm gesättigt und ausgeglichen. Umso mehr der Blutzuckerspiegel jedoch sinkt und anhaltend niedrig ist, desto stärker äußert sich das Verlangen nach Lebensmittel, die Zucker enthalten, desto eher treten Heißhungerattacken auf und es kann sogar bis zu ausgeprägten Angstzuständen kommen. Umgekeht ist ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel auch nicht förderlich, da dadurch das Sättigungsempfinden nach und nach versiegt, es kommt möglicherweise zu Übergewicht und eventuell auch zu einer Insulinresistenz (der Körper reagiert nicht mehr ausreichend auf das körpereigene Hormon Insulin, das Risiko für Diabetes mellitus steigt).

Mit regelmäßigen kleinen Mahlzeiten, gleichmäßig über den Tag verteilt kann man den Blutzuckerspiegel stabil halten. Wichtig dabei ist, dass die hierbei verzehrten Lebensmittel den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Damit ist gewährleistet, dass nur wenig Insulin verbraucht wird und er nicht zu schnell wieder absinkt. Diese Eigenschaften findet man bei folgenden Lebensmitteln:

  • sämtliche Vollkornprodukte (Brot, Reis, Nudeln)
  • Nüsse, Körner, Samen
  • eiweißhaltige Lebensmittel (Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Soja, Hülsenfrüchte)
  • speziell blutzuckerstabilisierend wirken: Thunfisch, Bohnen, Erbsen

Also als Grundlage zu den Hauptmahlzeiten immer ein Vollkornprodukt verwenden. Bei Snacks und Zwischenmahlzeiten immer ein paar Nüsse zum Obstsalat geben beziehungsweise etwas Joghurt oder Quark dazu.

Süchtiges Verhalten: Serotoninspiegel stabilisieren!

Aus Untersuchungen und Studien zum Thema Sucht weiß man inzwischen, dass meist ein Absinken des Serotoninspiegels für die Auslösung süchtigen Verhaltens verantwortlich ist. Ist der Serotoninspiegel in seinem Gleichgewicht gestört, entsteht süchtiges Essverhalten. Der Botenstoff Serotonin hemmt Verhaltensweisen und Gefühle, der Appetit wird geregelt. Daher ist es wichtig, auf einen ausgeglichenen Serotoninspiegel zu achten und so Suchtverhalten vorzubeugen.

Ein Mangel an Flüssigkeit, speziell Wasser kann auch zu einem Serotoninmangel führen. Diesen gilt es durch regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu verhindern. Auch Stress, zu viel Fernsehen, zu wenig Tageslicht und allgemeine Unordnung lassen den Serotoninspiegel sinken. Lebensmittel wie zum Beispiel

  • Eier,

  • Rindfleisch

  • Walnüsse,

  • Kiwi,

  • Pflaumen,

  • Kakao,

  • Tomaten

enthalten Tryptophan, woraus der Körper Serotonin herstellen kann. Sie sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Autor seit 10 Jahren
8 Seiten
Laden ...
Fehler!