Vorsicht! Vergiftungesgefahr!
In jüngster Zeit hat es in etlichen Ländern staatliche Rückrufaktionen für Spielwaren und Kinderschmuck gegeben.Der Grund? In einigen dieser Artikel sind bedenklich hohe Bleikonzentrationen festgestellt worden und kleine Kinder nehmen ja bekanntlich alles in den Mund. Speziell für Kinder unter 6 Jahren ist eine Bleivergiftung gefährlich, da sich ihr Zentralnervensystem noch in der Entwicklung befindet.
Laut einer Studie (von der Johns Hopkins Bloomberg School of public health) hemmt Blei ein Protein, das für die Entwicklung des Gehirns und damit für die Wahrnehmung wichtig ist. Erwachsene nehmen in der Regel nur 10 - 15 % des in den Körper gelangten Bleis auf, Kinder dagegen bis zu 50 %.
Neuere Untersuchungen lassen darauf schließen, dass selbst Bleikonzentrationen, die unter den staatlich festgelegten Höchstwerten liegen, gefährlich sind. Nach Angaben des nationalen Sicherheitsrats der USA können sich bei Kindern unter anderem "Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Zurückbleiben im Wachstum, Gehör- und Nierenschäden" einstellen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich besonders vorsehen, da Blei das Ungeborene schädigen kann.
Blei kann auch durch bleiglasierte Keramiken in Lebensmittel oder Getränke gelangen. Solche Keramiken werden zum Beispiel gern im asiatischen und lateinamerikanischen Raum verwendet. Dort hält man Trinkwasser nicht selten in Tonkrügen kühl und serviert heiße Getränke in Keramikbechern. Bei einer Studie aus Kindern unter 5 Jahren in Mexiko- Stadt stellte sich heraus, dass nahezu die Hälfte der Kinder über 18 Monate einen hohen Blutbleispiegel aufwies. Als Grund dafür wurden Speisen genannt, die in glasierten Keramiken zubereitet worden waren. Bleiglasuren verleihen Tongegenständen zwar eine glatte, glänzende Oberfläche, doch kann sich das Blei aus der Glasur lösen, vor allem wenn das Geschirr erhitzt wird oder mit bestimmtem Obst oder in Gemüse in Berührung kommt.
Blei löst sich nicht auf und verbrennt auch nicht