Wie kann ich mich auf die Vorsprechen an Schauspielschulen vorbereiten?

Als erstes sollte man viele Theaterstücke von verschiedenen Dramatikern und aus unterschiedlichen Epochen gelesen haben. Einfach um ein Gefühl für die Sprache und für das eigene Interesse zu bekommen. Man muss auch nicht jedes Theaterstück mögen!

Wenn man in die konkretere Vorbereitungsphase geht, sollte man sich ein Buch mit Vorsprechrollen besorgen. Aus diesem Buch kann man sich drei Vorsprechrollen aus unterschiedlichen Epochen raussuchen. Die Rollen sollten altersmäßig passen und den Grundkonflikt der Figur muss man kennen, am besten selbst erlebt haben. Dann ist es gut, die Rollen im Kontext des Stückes kennenzulernen und deshalb ist es wichtig auch das ganze Stück durchzulesen. Viele Theaterstücke gibt es auch als Taschenbücher billig zu kaufen.

 

Außerdem ist es sinnvoll sich einen Schauspiellehrer zu suchen. Fast alle machen das, obwohl es nicht empfohlen wird. Ein guter Schauspiellehrer kann einem ein realistisches Bild vom eigenen schaupielerischen Können vermitteln. Er kann auch wertvolle Tipps für das Verhalten bei der Aufnahmeprüfung geben. Ein guter Schauspiellehrer hat im Idealfall eine Hochschulausbildung und arbeitet seit mehreren Jahren im Beruf! Außerdem muss die Chemie stimmen. Jeder Schauspiellehrer arbeitet anders und das muss nicht das Richtige für jeden sein, auch wenn der Lehrer sein Konzept so verkauft.

Auch als Schüler darf man Dinge in Frage stellen!

 

Trotzdem sollte man Schauspielworkshops besuchen, am besten auch welche zum Thema "Improvisation". Fast jede Volkshochschule, besonders die in größeren Städten bieten Schauspielworkshops an und das meist sehr günstig. Die Improvisationsfähigkeit wird oft im zweiten und dritten Teil der Aufnahmeprüfung getestet.

Es ist auch möglich bei Schauspielworkshops seinen zukünftigen Schauspiellehrer kennenzulernen.

Wie verhalte ich mich während der Aufnahmeprüfung?

Da zu den Vorsprechterminen immer mehrere Kandidaten eingeladen werden, trifft man meist auf viele eventuell zukünftige Kollegen, das kann sehr spannend sein, aber einen auch total runterziehen. Denn nur weil jemand 30 mal abgelehnt wurde, heißt das nicht, dass es einem selbst auch so gehen wird. Manche Tipps sind sinnvoll, andere entstammen eher aus dem Reich der Mythen.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie viel Kontakt er zu den anderen Prüflingen haben möchte. Am besten ist es, da auf seine innere Stimme zu hören.

 

 

Foto von Antje Z./ pixelio.de


Gegenüber den Prüfern sollte man sich so normal wie möglich verhalten. Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, besonders cool rüber zu kommen. Die Prüfer bemerken das, werden sich aber normales Verhalten wünschen, denn sie wollen die Person hinter den Rollen kennenlernen.

Was Prüfer auch überhaupt nicht mögen sind Sätze a la "Ich weiß, heute war ich nicht so gut, weil..."

Im Theater haben die Zuschauer teilweise sehr viel Geld ausgegeben für eine Karte und haben deshalb das Recht auf eine gute Vorstellung. Das klingt hart, ist aber Realität, im Beruf des Schauspielers! Was für das Theater gilt, gilt auch für die Arbeit beim Film, da Drehtage extrem teuer sind.

Ansonsten sollte man keine Angst vor prominenten Prüfern haben, denn auch sie sind nur Menschen!

 

Allgemein gilt, eine Ablehnung ist keine Katastrophe. Wenn man wirklich Schauspieler werden will, sollte man dran bleiben.

Wichtig ist aber sich irgendwann eine Grenze zu setzen, wie weit man gegen möchte, um sich seinen Traum vom Schauspielersein zu erfüllen. Es gibt zu viele Leute mit dem gleichen Traum und nur den wenigsten wird er erfüllt werden. 

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