Warnemünde – Seebad mit Rekordstrand an der Ostsee
Das Seebad Warnemünde lockt mit einem superbreiten Strand. Das einst idyllische Dorf hat allerdings dank Fischbuden und Neubauten sowie den Besuchermassen ein wenig von seinem Charme verloren.Strand (Bild: haros)
Sehenswürdigkeiten
Die Vogtei ist das älteste erhalten gebliebene Haus in Warnemünde. Seine Fundamente stammen aus der Zeit um 1300. Der heutige Bau stammt aus der Zeit um 1600.
Das Heimatmuseum befindet sich in einem 1767 erbauten Fischerhaus. Es berichtet auf etwa 220 Quadratmetern über die Geschichte der Fischerei und Seefahrt, über das Lotsenwesen und die Seenotrettung sowie über die Entwicklung von Warnemünde zum Seebad.
Die Kirche Warnemünde wurde von 1866 bis 1871 im neugotischen Stil errichtet. Einige Ausstattungsstücke, wie der sehenswerte gotische Schnitzaltar, eine Christophorusfigur und die Kanzel stammen aus der alten gotischen Kirche. Eine Ausstellung informiert über ehemalige Warnemünder Hausmarken und zwei Votivschiffe.
Heimatmuseum (Bild: haros)
Kirche (Bild: haros)
Seit 1897 weist der 37 Meter hohe Leuchtturm der Schifffahrt den Weg in die Warnow und den Hafen von Rostock. Zwischen April und Oktober ist der Leuchtturm für Besucher zu besteigen und bietet von seinen beiden Aussichtsplattformen einmalige Blicke auf Warnemünde und den Breitling. Neben dem Leuchtturm steht seit 1965 der Teepott. Das von dem Architekten Ulrich Müther entworfene Bauwerk trägt ein auffälliges muschelförmiges Betondach und ähnelt stark der Kongresshalle in Berlin. Nach zehnjährigem Leerstand wurde der Teepott 2002 renoviert und beherbergt heute mehrere Restaurants.
1928 entstand im Stil des Neuen Bauens das Kurhaus an der Strandpromenade.
Der Warnemünder Planetenweg bietet entlang der Wanderstrecke ein maßstabsgerecht verkleinertes Modell des Sonnensystems. Dieser rund 6 Kilometer lange Weg wurde 1979 angelegt. Der Ausgangspunkt mit dem Symbol für die Sonne befindet sich beim Alten Leuchtturn.
Weithin bekannt ist das hoch am Ostseestrand aufragende Hotel Neptun am Strand der Ostsee. Es wurde 1971 eingeweiht und in den 1990er Jahren umfassend modernisiert.
Teepott und Leuchtturm (Bild: haros)
Startpunkt des Planetenweges (Bild: haros)
Geschichte
Die Geschichte der damals "Vernemünde" genannte Siedlung reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Sie diente den Königen der "Dänen und Slawen" als Residenz und wurde später befestigt. Die "Danske Borg" wurde 1312 am so genannten Alten Tief errichtet. 1323 erwarb die Hansestadt Rostock das Fischerdorf und konnte sich somit den wichtigen Seezugang für die Handelsschifffahrt sichern.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Warnemünde zum Erholungsort und Seebad an der Ostsee.
Seit 1886 besteht die Eisenbahnverbindung nach Rostock und Berlin. In diesem Jahr nahmen auch die Postdampfer die Verbindung nach Gedser in Dänemark auf. 1903 wurde der neue Bahnhof jenseits des Alten Stroms auf der Bahnhofshalbinsel eingeweiht und die Eisenbahnfähre Warnemünde–Gedser nahm den Betrieb auf.
Heute ist Warnemünde einer der beliebtesten Badeorte an der Ostsee.
Literatur
- Andreas Golz und Olaf Kreuz: Warnemünde erleben - Das charmante Ostseebad im Gesamtüberblick. Edition Treder und Treder Rostock 2014, ISBN 978-3-9436-4295-7
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)