Hurra, der Kindle 4 ist da

So jubelte ich, als das Gerät schon am Tag nach der Bestellung bei mir ankam. Voller Vorfreude schaltete ich den Kindle an und war begeistert. Endlich hatte ich einen E-Reader und die Zeit der übervollen Bücherregale konnte zu Ende gehen. Die erste Freude und Euphorie legte sich jedoch schnell, denn es war unmöglich, das Gerät mit dem heimischen Wlan-Netzwerk zu verbinden. Nun bin ich wirklich keine technische Null und bringe auch Gerätschaften zum Laufen, die weitaus komplexer sind, als ein doofer E-Book-Reader; bei diesem Teil jedoch versagte ich jämmerlich. Egal, was ich auch versuchte, eine Verbindung wollte einfach nicht zustande kommen. Für den Moment blieb mir zunächst nur der umständliche Weg übrig, die Bücher über USB-Kabel zu laden. Das geht zwar auch ganz komfortabel, jedoch bedeutete die fehlende Wlan-Verbindung einige Komforteinschränkungen:

  • Ohne Internetverbindung ist es nicht möglich, den Kindle mit dem Amazon-Account zu verbinden und über die Cloud Bücher zu übertragen.
  • Auch sind bestimmte Funktionen des Kindle 4 nur nutzbar, wenn der Kindle ordnungsgemäß mit eben diesem Konto verbunden ist. Dazu gehört beispielsweise das Verwalten und Sortieren der Bücher.

Die Bedienung war für mich verwöhnte Tussi etwas schwierig – ständig haute ich mit dem Finger auf den Bildschirm. Das war allerdings Blödsinn, denn der Kindle 4 hat ja gar keinen Touchscreen. Die Knöpfe am Gerät waren jedoch (zumindest für meine Hände) ziemlich ungünstig angebracht und die Navigation durch die Untermenüs mit den Tasten lies nur wenig Freude aufkommen.

Lesen auf dem Kindle

Lesen mit LichtDas Lesen auf dem Kindle hat mir wirklich gut gefallen (zumindest bei Tageslicht) - das E-Ink-Display ist angenehm für die Augen und macht nicht müde. Ich wusste zwar vorher, dass der Kindle 4 keine zuschaltbare Beleuchtung hat, fand dies am Anfang aber auch nicht gar zu schlimm. Nach relativ kurzer Zeit wünschte ich mir jedoch, dass ich auf den Paperwhite gewartet hätte, denn die fehlende Beleuchtung nervte mich einfach nur noch. Also kaufte ich mir eine Leselampe, die man am Gerät anklemmen konnte. Das war keine gute Idee, denn derartige Klemmvorrichtungen sitzen nicht richtig fest und springen dauernd wieder herunter. Außerdem ist die Ausleuchtung nicht wirklich optimal. Also entsorgte ich die Leselampe und überlegte, was nun zu tun sei. Es gab die Möglichkeit, sich damit abzufinden und immer für gute externe Beleuchtung zu sorgen (ist aber total blöd, wenn der Partner schlafen will) oder aber eine sündhaft teure Kindle-Hülle mit Leselicht zu kaufen. Beide Ideen gefielen mir nicht besonders und so lag das gute Gerät erst mal für einige Zeit unbeachtet auf dem Regal. Zwei Sachen, die nicht 100%ig passten, waren einfach zu viel.

Fazit: Drum prüfe, wer sich ewig bindet!

Meiner Meinung nach ist der Kindle 4 nur noch ein Kompromiss für den ganz kleinen Geldbeutel. Fehlende Beleuchtung, Schwierigkeiten bei der Anbindung ans Netzwerk und der fehlende Touchscreen (und damit relativ aufwendige Bedienung) lassen nicht so richtige Lesefreude aufkommen. Dazu kommt noch, dass die über den Kindle-Shop erworbenen Bücher futsch sind, wenn man irgendwann mal seinen Account dort löschen möchte. Denn im Gegensatz zu anderen Anbietern erwirbt man dort nicht das E-Book, sondern nur eine Nutzungslizenz. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Mein neuer Star
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Happy End

Nach einiger Zeit entschloss ich mich dann, neue Eltern für den Kindle 4 zu suchen und mir ein anderes Gerät zu gönnen, dass mehr meinen Vorstellungen entsprechen würde. Zum Glück konnte ich schnell einen Käufer finden, der den Kindle gern adoptierte. Ich legte noch fünfzig Euro drauf und erhielt mit dem Bookeen HD Frontlight einen Reader, der all meine Bedürfnisse befriedigt. Übrigens funktioniert damit die Wlan-Verbindung tadellos.

AlphaBeta, am 03.03.2013
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Bildquelle:
Karin Scherbart (Asterix bei den Pikten – Rezension)

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