Diversity Management als gesellschafts- und wirtschaftsrelevantes Thema

Immer mehr Unternehmen befassen sich intensiv mit dem Thema Diversity Management, das heißt mit der Vielfältigkeit der Talente, Lebenserfahrungen und beruflichen Kompetenz ihrer Mitarbeiter. Zu den Grundzielen des aus Amerika stammenden Diversity Management gehört ja vor allem die Verhinderung von sozialer Diskriminierung und der Erhaltung und Schaffung von Chancengleichheit.

Warum ist Diversity Management für Unternehmen wichtig?

Diversity ist heute ein Schlüssel-Thema im Management eines Unternehmens, weil es dazu beiträgt, in Wirtschaftsunternehmen nicht nur ein offeneres Betriebsklima zu schaffen, sondern auch den Erfolg durch erhöhte Produktivität und eine verbesserte Position auf dem Markt zu steigern. Denn durch das gezielte Wahrnehmen, die echte Wertschätzung und die Nutzung von vorhandenen Unterschieden werden Ressourcen freigesetzt, die jedes Unternehmen voranbringen können. Wo dagegen die vorhandene Vielfalt nicht genutzt wird, bleiben wichtige Ressourcen ungenutzt. Es geht also schlicht um die konsequente Nutzung des Humankapitals zum Wohle des Unternehmens.

Guter Ruf durch Umsetzung des Diversity Management-Gedankens

Unternehmen, die sich offensiv mit dem Diversity Management befassen, erarbeiten sich dadurch einen guten Ruf auf dem Arbeitsmarkt. Denn Arbeitnehmer bewerben sich natürlich viel lieber bei einem Unternehmen, von dem bekannt ist, dass es Wert darauf legt, alle Ressourcen zu nutzen. Damit ist natürlich auch eine Verpflichtung verbunden. Das Thema darf für das Unternehmen aber kein bloßes Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss durch sämtliche Bereiche mit Leben erfüllt werden.

Diversity Management im Öffentlichen Dienst

Auch im Öffentlichen Dienst und in der Wissenschaft (etwa Behörden, Hochschulen) wird Diversität immer mehr zu einem Schlüssel-Thema der Zukunft. Denn das Wahrnehmen, die Beschäftigung und die Wertschätzung der Vielfalt (Diversity) steigert die Attraktivität in allen Bereichen, angefangen von Forschung und Lehre, über die akademische Mittelschicht und der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter bis hin zu den Studierenden. Gerade im universitären Bereich werden ja die Grundlagen für eine grundsätzliche Offenheit gegenüber diesem Thema geschaffen, denn Unternehmensführungen rekrutieren ja ihren Nachwuchs meist an den Universitäten und Hochschulen. Der Öffentliche Dienst hingegen bildet ja so etwas wie die Brücke zwischen der Bevölkerung und staatlichen Organen. Dadurch kann der Gedanke der Vielfalt gerade von Behörden, Referaten und anderen amtlichen Stellen weitervermittelt und so von den Menschen verinnerlicht werden. Wenn die Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen mit diesem Thema vertraut sind, können sie sozusagen als Multiplikatoren dienen und den Gedanken der kulturellen, religiösen, sexuellen und lebensweltlichen Vielfalt in die Gesellschaft hinein weitergeben.

Deutschland hat beim Diversity Management Nachholbedarf

Eine Studie (Cultural Diversity Management in Deutschland hinkt hinterher, 2007) der Bertelsmann Stiftung hat sich mit der Situation in Deutschland bezüglich des Diversity Management befasst. Interessanterweise hinkt Deutschland laut dieser Untersuchung bei diesem Thema hinter anderen europäischen Ländern hinterher. Dies ist umso verwunderlicher, als die Bundesrepublik beim Ausländeranteil auf Position drei liegt. Ein Grund für diese Situation könnte sein, dass in vielen deutschen Unternehmen der Anteil der Mitarbeiter noch nicht so international ist, wie bei anderen europäischen Unternehmen. Dies wiederum wird von vielen Unternehmensleitungen als Begründung verwendet, sich nicht mit dem Thema Diversity Management zu befassen.

Autor seit 12 Jahren
212 Seiten
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