Alle Katzen schnurren!

Egal ob Hauskatze oder Großkatze, jede Katzenart schnurrt. Nur tun sie dies auf unterschiedliche Weise, denn sie bringen unterschiedliche physische Voraussetzungen mit. Stimmbänder haben alle Katzenarten, darüber wird ein Großteil des vibrierenden Geräusches erzeugt. Die Stimmritze öffnet und schließt sich mit dem Luftstrom und erzeugt 20 bis 30 Vibrationen pro Sekunde, die wir als Schnurren hören. Weiter ist auch das Zungenbein am Schnurren beteiligt. Dieses ist bei den kleinen Katzen wie beispielsweise den uns bekannten Hauskatzen elastisch, bei Großkatzen hingegen fest und verknöchert. Aus diesem Grund können Hauskatzen beim Ein- und Ausatmen schnurren und den Ton über viele Sekunden bis Minuten halten. Großkatzen können nur beim Ausatmen schnurren. Dafür erleichtert ihnen das feste Zungenbein dafür das Brüllen. Es scheint, als ob es nur eines davon geben kann: wer brüllen kann, kann nicht ausdauernd schnurren und wer schnurrt, der kann nicht brüllen.

Gründe fürs Schnurren

  • Zufriedenheit: Ist eine Katze zufrieden, dann schnurrt sie. Das machen schon die kleinen Kätzchen so, um der Mutter gegenüber ihr Wohlbefinden auszudrücken. Das Muttertier schnurrt ebenfalls, um dem Nachwuchs zu signalisieren, dass keine Gefahr droht. Schnurren ist hier also auch ein Zeichen von Geborgenheit und wird sowohl von männlichen als auch weiblichen Tieren gesendet. Befindet sich das Tier in einer aggressiven Grundstimmung, so schnurrt es nicht.
  • Kommunikation: Ihre Katze tritt mit Ihnen in Kontakt. Sei es als ein "Füttere mich!" oder als ein "Streichel mich!" gemeint.
  • In manchen Stresssituationen wird auch geschnurrt. Ob sich die Katze damit selber beruhigen möchte, ist noch nicht erforscht. Schnurren wurde auch schon häufig in Situationen gehört, in denen das Tier Schmerzen hatte. Eventuell soll damit eine Heilung beschleunigt werden.
  • Zur Heilung ist die Schnurrfrequenz von 27 bis 44 Hertz ideal. Diese Vibrationen regen die Muskulatur an, was sich wiederum auf die Knochen auswirkt. Sie erhöhen die Knochendichte und sollen das Knochenwachstum beschleunigen. Es wurde festgestellt, dass bei Katzen Knochenbrüche wesentlich besser und schneller verheilen als bei Tieren, die nicht schnurren.

Schnurren ist lernbar – und ansteckend

Schnurren ist ein komplexer Vorgang, der von jungen Kätzchen erst erlernt werden muss. Ebenso wie die ersten Bellversuche eines jungen Hundes kläglich in die Hose gehen, haben auch die ersten Schnurrversuche eines Kitten noch nichts mit dem sonoren und friedvollen Geräusch zu tun. Nach wenigen Stunden wird das aber schon erlernt und die Kleinen signalisieren dem Muttertier damit Zufriedenheit nach dem Säugen.

Schnurren ist anscheinend ähnlich ansteckend wie bei uns das Gähnen. Schnurrt in einer Gruppe von Katzen die erste laut los, werden die anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einstimmen.

Sonja, am 29.01.2017
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Bildquelle:
Eigenes (Können Hunde zählen?)
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Autor seit 13 Jahren
345 Seiten
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