Was sind Kontinentalplatten?

Der Leser kennt den Ausdruck der Kontinentaldrift, der nach dem bekannten deutschen Forscher Alfred Wegener geprägt wurde. Aber nicht nur die Kontinente bewegen sich gegeneinander. Auch innerhalb der Erdteile selbst ist die Kruste in mehrere Teilplatten zerbrochen, wie ein erkalteter Lavastrom.

Das Ergebnis dieser geologischen Aktivitäten zeigt sich uns heute in teilweise pittoresken Landschaftsreliefs.

Insgesamt geht die Geologen von etwa zwei Dutzend Platten aus, die im Fachjargon Lithosphärenplatten genannt werden.
Man muss sagen, man geht davon aus, weil der Mensch nicht alle Bereiche betreten kann. Einige der großen Platten liegen unter dem Meer – oder unter Eis, wie die Antarktische Platte..
Die Volumenberechnung wurde daher mithilfe von Satellitenberechnungen durchgeführt.

Puzzle Erde

Das Thema Plattentektonik ist immer gut für ein heiteres Quizraten im Fernsehen. "Raten Sie einmal, welches die größte tektonische Platte auf der Erde ist."
Afrika, mit über einer Million Stediant festem Land. Stediant ist eine spezielle geologische Volumeneinheit. Bei uns in Europa geht es auch recht ruhig zu, mit ebenfalls mehr als einer Million Grund unter den Füssen auf der eurasischen Platte. Dazu bestehen Australien und die Antarktis aus relativ zusammenhängenden Landmassen – und eben der nordamerikanische Kontinent.

Den größten "Brocken" unter den Vertretern der Erdhülle bildet allerdings die pazifische Platte, mit über zwei Millionen Stediant Volumen. Und genau an diesen geologischen Riesen reibt sich der Nordamerikanischen Kontinent.

Die Hände falten

In Kalifornien sind Erdbeben unvermeidlich. Dies klingt besorgniserregend, fast schon hart in seiner direkten Feststellung. Die Aussage stammt laut Wikipedia von Geologen.
Mitten durch das sonnige Kalifornien verlaufen zwei große Plattenränder der Erdkruste. Diese sogenannte Verwerfung zeigt sich deutlich in einer sichtbaren Bruchlinie, die sich über mehrere hundert Kilometer von Nord nach Süd quer durch diesen US-Bundestaat erstreckt. 
 

Es ist schon beeindruckend zu sehen wie fast geradlinig sich diese Erdspalte durch das Land zieht. Volle 1000 Kilometer lang teilt eine unterirdische Abrisskante, mancherorts als sichtbarer doppelter Erdwall, die Landschaft von Mexico bis nach San Francisco. Der Bereich, der durch Kalifornien verläuft, wird San Andreas Graben genannt.

Häuserbau

Die Erde soll im US-Bundestaat Kalifornien jährlich mehrmals leicht beben – etwa 1000 Mal.
Die Anwohner scheinen es in den zahlreichen TV Interviews eher leicht zu nehmen. Sie beschreiben sehr oft das schöne Wetter und die günstigen Häuserpreise. Menschen zeigen gern eine optimistische Natur. Man muss sich nichts vormachen. Zahlreiche Siedlungen sind sogar direkt auf dem Faltenobergrund erstellt worden. Der Leser muss sich einmal vorstellen, was die Bauaufsichtsbehörde in Deutschland zu einem solchen Bebauungsplan sagen würde.

Doch was sagt die Realität?
Es gibt zahlreiche geologische Studien über die Umgebung. Nach Ansichten einiger Wissenschaftler ist das nächste große Erdbeben in dieser Region, nach dem Big Quake von 1906, seit mehr als 100 Jahren - überfällig.
Zu allem Überfluss verläuft ein Teil des Grabens auch unterhalb der Wasseroberfläche, und im nördlichen Kalifornien reiben sich dann gleich drei Platten aneinander. Die Natur hat in dieser Region für einen Überfluss an Spannung gesorgt.

Ein sehr spezielles Szenario

Wird es in Zukunft ein geologisch geteiltes Amerika geben?

Zukunftsforscher betrachten das San Andreas Phänomen nicht alleinstehend.
Wir bewegen uns nun in den zentralen Teil der USA. Es gibt die Theorie über ein sogenanntes Madrid Beben. Vor etwa 200 Jahren, um das Jahr 1800, ereigneten sich kurz hintereinander drei heftige Erdbeben mitten auf dem nordamerikanischen Kontinent, in der Region Mississippi. Dieser Bereich stellt seit hunderten von Millionen Jahren, als ein Urkontinent auseinanderbrach, eine Grabenzone dar.
Während die Menschen in Kalifornien die Zukunft recht easy sehen, so scheinen sich die Bewohner von Mississippi und Tennessee doch gehörig Gedanken zu machen. Das ist auch kein Wunder, denn Wissenschaftler rechnen dort mit bis zu 90 Prozent Wahrscheinlichkeit mit einem großen Beben innerhalb der nächsten fünfzig Jahre.

Propheten des Schreckens malen dann auch ein Bild der US-Karte, die in der Mitte als Folge des Bebens zerschnitten wird. Ein riesiger Fluss soll dann den Golf von Mexico mit den großen Seen in Kanada verbinden. In Folge eines solchen Bebens sollen die USA dann in etwa das Aussehen bekommen wie im Video am Ende des Textes zu sehen ist.

Der Rheingraben

In Düsseldorf hat im Frühjahr 2015 ebenfalls die Erde gebebt. In einigen Vitrinen sollen die Gläser gewackelt haben.
Wir in Europa haben auch, eine allerdings zeitlich distanzierte, Erfahrung im Umgang mit großen geologischen Ereignissen. Die Eifel hat in ihrer wechselvollen Geschichte manche Senkungen und Erhebungen mitgemacht. Vor 200 Millionen Jahren stellte sie eine großflächige Senkungszone dar. Damals waren das Mittelmeer und die heutige Nordsee durch eine weitreichende Meeresverbindung verbunden. Dies erscheint uns weit her zu sein. Allerdings rechnen Geologen in anderen Zeitabständen als der Durchschnittsmensch.

Im Moment bleibt allen Zuschauern das distanzierte Schaudern im Kinosessel.

Titel: Future Map of the United States 

https://www.youtube.com/watch?v=iX727DZuw3s

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