Woher kommt der Schulterschmerz?

Mein Hausarzt vermutet eine Verkühlung der Schulter und verschreibt mir starke Schmerztabletten. Das ganze Wochenende bin ich vom Schmerz lahmgelegt. Die Schmerztabletten wirken gar nicht. Im Gegenteil, jetzt ist mir auch noch schlecht. Wieder zum Arzt, er verhilft mir zu einem Termin beim radiologischen Institut.

Es wird ein MRT, eine Magnetresonanztomografie, gemacht, um die Ursache der Schmerzen festzustellen. Bei dieser Untersuchung wird geprüft, ob wie groß der Raum zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf ist. Ist er zu eng, bleibt für die Supraspinatussehne zu wenig Platz. Sie wird gedrückt und kann sich entzünden, im schlimmsten Fall sogar reißen. Die Verengung nennt sich Impingement-Syndrom.

Was immer es ist. Geh unbedingt direkt zum Arzt und lass es untersuchen! Es können auch akute Probleme dahinterstecken.

Was ist die Ursache für Schulterschmerz?

Ich bin kein Mediziner und kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Es gibt so viele Gründe für Schulterschmerzen. Wer eine sitzende Tätigkeit hat oder bestimmte Sportarten macht, kann Schulterprobleme bekommen. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit. So sollen drei bis vier Millionen Menschen in Deutschland an der Schulter behandelt werden (Quelle: Medical-Tribune.de).

Jeder Mensch ist anders. Es kann eine Überbelastung sein, die zum Verschleiß geführt hat. Menschen, die viel Überkopfarbeiten, Gewichtheber oder immer gleiche Bewegungsabläufe führen zum Verschleiß. Bei anderen ist eine Verletzung am Schmerz schuld. 

Eine Entzündung in der Schulter?

Entzündungen können sehr starke Schmerzen verursachen. Die Entzündung selbst ist auf Röntgenbildern nicht zu sehen und lässt sich schwer feststellen. Bei mir war der Schmerz den ganzen Tag über da. In der Nacht kannst du nicht schlafen. Du weißt nicht, wie du dich legen sollst. Auf der Schulter kannst du nicht liegen, legst du dich auf die andere Schulter, fällt dein schmerzender Arm hach vorne und es tut weh. Mehr als 3 - 4 Stunden habe ich nie geschlafen. Dann musste ich aufstehen und mich bewegen.

Was kannst du gegen Schulterschmerzen tun?

Am Anfang steht die Behandlung mit schmerzstillen, entzündungshemmenden Medikamenten. Die ersten Tage wird der Arm geschont. Dann wird mit der Krankengymnastik begonnen, damit sich die Schulter nicht versteift (Frozen Shoulder). Beim Impingement (Einengung) sollen die Übungen dazu dienen, die Muskeln zu stärken und der Sehne mehr Platz zu schaffen. Wichtig ist, dass du vorsichtig übst und nicht zu sehr gegen den Schmerz arbeitest.

Übung gegen Impingement-Syndrom

Was kann noch helfen?

Nach mehreren Monaten wurde bei mir die Schulter immer steifer. Bestimmte Bewegungen waren nicht mehr möglich. Ich konnte den Arm nur noch 90 Grad heben und nicht mehr nach hinten bewegen. Auch der tägliche Schmerz war zermürbend. Neue Wege waren gefragt.

Ich habe es mit der Bowen-Therapie versucht. Die Bowen-Therapie ist eine alternative Heilmethode bei diversen Schmerzen. Durch bestimmte Griffe und Handbewegungen, den Bowen-Moves, versucht der Therapeut die Selbstheilung anzuregen. Die Kosten sind selbst zu tragen. Kurz und gut, ich habe mehrere Termine gehabt. Leider habe ich keinerlei Heilungserfolg verspürt. Hier kann ich nur für mich sprechen.

Dann habe ich es mit Osteopathie probiert. Mein Osteopath ist Mediziner und hat diese Ausbildung zusätzlich zur Orthopädie gemacht. Auch die Osteopathie gehört zu den alternativen Heilmethoden. Immerhin wird sie von einigen Krankenkassen zum Teil bezahlt. Der Bewegungsapparat ist ein ganzheitliches Konzept, d.h. wenn du z.B. Probleme mit den Füßen hast, wirkt sich das auf die Wirbelsäule aus. Mein Osteopath untersuchte den ganzen Körper, um dann bestimmte Handgriffe anzuwenden. Was immer er gemacht hat, nach 3 Behandlungen wurde es besser.

Zusätzlich wurde Akupunktur angewandt. Es wurden einzelne Nadeln an verschiedenen Körperstellen gestochen.

Eine Schulteroperation, der letzte Schritt

Keiner geht gerne ins Krankenhaus und lässt sich operieren. Mein erstes Impingement-Syndrom wurde operiert, erst bei der anderen Schulter habe ich es mit Osteopathie geschafft. Vor meiner OP habe ich einige Horrorgeschichten gehört. Wichtig war mir, einen Arzt zu finden, der diese Schulteroperation regelmäßig durchführt und geübt ist. Hier solltest du dich umhören und bei deiner Krankenkasse nachfragen. Geh zu einem Spezialisten.

Die Operation selbst wurde minimal-invasiv durchgeführt. Es muss nicht mehr, wie früher, die ganze Schulter aufgeschnitten werden. Es werden nur zwei oder drei ca. 3 mm kleine Schnitte an der Schulter gemacht, durch die der Arzt mittels einer Minikamera das Schultergelenk einsehen kann. Erst bei der OP kann festgestellt werden, ob es Risse an der Sehne gibt und wie es mit einer Entzündung aussieht.

Bei mir wurde ein Stück des Schulterdaches weggefräst und die Entzündung weggeschnitten. Ich war nur eine Nacht im Krankenhaus. Nach der Operation musste ich den Arm einige Zeit in einer Armschlinge tragen und ca. 3 Wochen später wurde mit der Krankengymnastik begonnen.

Wie lange bin ich nach einer Schulteroperation krank geschrieben?

Das kommt darauf an, ob bei dir auch ein Sehnenanriss oder gar eine abgerissene Sehne festgestellt wird. Wenn nichts an der Sehne festgestellt wird, fällst du vielleicht 2 - 3 Wochen aus. Bei einem Sehnenabriss kann die Heilung ein halbes Jahr dauern.

Fazit:

Würde ich mich wieder operieren lassen? Ja, denn wenn du täglich rund um die Uhr starke Schmerzen hast, würdest du sicher alles tun, damit diese weggehen. Allerdings würde ich es erst mit anderen Behandlungsmethoden versuchen. Eine Operation wird erst dann durchgeführt, wenn alle anderen Behandlungen nicht geholfen haben.

Bei mir ist die Operation gut verlaufen. Der Arm kann schmerzfrei in alle Positionen bewegt werden. Die Operation ist jetzt mehr als fünf Jahre her. Ich bin zufrieden.

Wichtig ist, lass es nicht schleifen. Kümmere dich um deine Schulter, nerve die Ärzte und frage nach Behandlungsmethoden.

Eine interessante Aufstellung zu den unterschiedlichen Gründen für Schulterschmerzen bietet der Artikel der Apotheken-Rundschau

Reisefieber, am 30.07.2015
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