Keine neue Erfindung

Wasserbetten gab es schon im 4. Jahrhundert v. Chr.

In den Köpfen der Meisten, sind Wasserbetten eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Doch damit "liegen" sie im wahrsten Sinne des Wortes eindeutig falsch. Was man kaum glauben möchte, ist die Tatsache, dass die ersten Liegestätten, die als Wasserbetten zu bezeichnen sind, wohl in die Zeit Alexanders des Großen, etwa um 326 v. Chr. fallen. Das Prinzip findet seinen Ursprung im Liegekomfort, den natürlich auch die Menschen jener Zeit schon suchten. Die damaligen Häuser der Mittelmeerregion hatten Ziegel- oder Lehmdächer und verfügten meist über keine großen Fenster. Die hohen Temperaturen im Sommer, verhinderten einen ruhigen Schlaf, weshalb man zu einer Lösung kam, die im Nachhinein betrachtet, ebenso einfach wie genial erscheint.

Man füllte ganz einfach kühles Quellwasser in zusammengenähte Ziegenhäute und legte damit die Schlafstatt aus. Im Winter hingegen, wenn die Temperaturen deutlich sanken, wurden sie im Freien Aufgehängt, damit die Sonne das Wasser aufwärmen konnte. Somit war nicht nur das Prinzip der Wasserbetten erfunden, sondern ebenso, die Wärmeflasche, bzw. Bettflasche. Auch bei Nomaden, war das Prinzip wohl bekannt. Natürlich ist es auch denkbar, dass Wasserbetten schon in früheren Gesellschaften nicht unbekannt war, belegt ist es jedenfalls ab dem 4. Jahrhundert v. Chr.

Ende des 19. Jahrhunderts, kehren die Wasserbetten zurück

Kann sein, dass in so genannten "primitiven" Gesellschaften, die Form der Wasserbetten, wie sie aus der Zeit Alexander des Großen belegt ist, bis in jüngste Zeit zur Anwendung kam, in unsere Breiten jedenfalls tauchte es erstmals wieder Ende des 19. Jahrhunderts auf und hier, zunächst lediglich im medizinischen Bereich. Der Vorreiter der heutigen Wasserbetten war demnach die Erfindung von William Hooper. 1851 stellte er seine "Invaliden-Wassermatratze" vor, die bettlägerigen Patienten einen erhöhten Liegekomfort versprach, indem sie in einen, der Schwerelosigkeit ähnlichen, Zustand versetzt wurden. Schon bald gab es auch Abwandlungen für andere Bereiche, etwa für Patienten mit Verbrennungen, wobei hier bereits die Temperatur der Wassers entsprechend erhöht oder gesenkt werden konnte. Erst allmählich fanden Wasserbetten ihren Weg heraus aus dem medizinischen Bereich auf den freien Markt und damit in die privaten Haushalte.

Wasserbetten heute

Drei Grundtypen mit einem Prinzip

Optisch sind die heutigen Wasserbetten keinesfalls mehr mit medizinischer Ausstattung zu verwechseln. Design und Form wird auch hier groß geschrieben, schaut man sich einmal auf den Seiten der führenden Hersteller wie akva, bodytone oder SuMa um. Dass heutzutage ein Wasserbett nicht gleich Wasserbett ist, dürfte auf der Hand liegen. Dennoch denken die meisten, denen bisher die Anschaffung einer Alternative zur gewöhnlichen Matratze nicht in den Sinn kam, Wasserbetten bestehen nur aus einem mit Wasser gefüllten Unterbett. In Wirklichkeit existieren drei Grundtypen von Wasserbetten: Die Schlauch-Wassermatratze, das Hardside-Wasserbett und das Softside-Wasserbett. Worin liegen die Unterschiede.

Die Schlauch-Wassermatratze

Fast ein Wasserbett

Nimmt man es mit der Definition etwas strenger, so gehört die Schlauch-Wassermatratze nicht zu den Wasserbetten im engeren Sinne. Lediglich die Wasserfüllung bringt sie in die Nähe des Wasserbetten-Prinzips. Mehrere mit Wasser gefüllte Schläuche liegen hierbei zwischen zwei Lagen aus Schaumstoff nebeneinander, wobei die Poly-Schaumteilen eine Wellenberuhigung bewirken, so dass sich das Bett durch die Bewegungen des Schlafenden nicht aufschaukelt. Der Hauptunterschied zu den beiden anderen Wasserbett-Typen besteht darin, dass es keine direkte Verbindung der Schläuche gibt und es somit also mehrere separate Wassersysteme gibt. Aus diesem Grund kann man auch die Wassertemperatur intern regeln, sondern muss Heizdecke zu Hilfe nehmen. Ein großer Vorteil der Schlauch-Wassermatratze ist, der geringe Wasserbedarf, was in einem niedrigeren Gewicht resultiert, und so ein ganz normaler Lattenrost genügt.

Hardside-Wasserbetten

Der moderne Anfang

Die erste moderne Form echter Wasserbetten war das Hardside-Wasserbett, das so auch heute bei Anbietern wie akva, bodytone oder SuMa noch erhältlich ist, wobei auch hier der die Weiterentwicklung nicht Halt gemacht hat. Eine stabile Holzeinfassung stützt dabei die mit Wasser gefüllte Matratze, wodurch eine Wellenbewegung deutlich abgemildert wird. Anstelle des Lattenrosts tritt eine Bodenplatte, die die Matratze trägt.

Eine Sicherheitsfolie trennt die verschiedenen Elemente voneinander und verhindert somit Wasserschäden, sollte die Matratze beschädigt werden und lecken. Zur Veranschaulichung findet man auf der Internetseite von akva-Wasserbetten eine einfache aber gute Grafik.

Softside-Wasserbetten

Mit oder ohne Gestell

Am weitesten Verbreitung findet heute Softside-Wasserbett. Bei diesem Typ, besteht die seitliche Einfassung aus Schaumstoffelementen, wobei die höherwertigen einen einteiligen Schaumstoffrahmen oder einen zweiteiligen Rahmen besitzen. Beim zweiteiligen (gesplitteten) Rahmen ist der Untere Teil mit der Bodenplatte verbunden, der obere Teil hingegen kann sich mit der Matratze frei bewegen.

Dadurch ist es möglich, die Wassermatratze auch ohne Bettgestell aufzustellen. Je nach räumlicher Situation oder Wunsch des Besitzers, ist auch die Verwendung eines herkömmlichen Hardside-Rahmens möglich.

Welches Wasserbett ist für mich das beste?

Nun bleibt es jedem selbst überlassen, ob für ihn ein Wasserbett in Frage kommt oder nicht. Glaubt man der Fachliteratur und den vielen Erfahrungsberichten, so spricht sehr vieles für ein Wasserbett. Die Eigenschaften sollen einen besseren und vor allem gesünderen Schlaf bewirken. Wer es jedoch gewöhnt ist, nicht gänzlich flach zu liegen, sondern Beine oder Oberkörper lieber etwas erhöht hat, der wird sich wohl nur schwerlich an die Wasser befüllte Schlafesstatt gewöhnen. Was das Design angeht, müssen sich Wasserbetten keinesfalls vor einem herkömmlichen Bett vesrtecken. auf den Seiten von akva, bodytone oder SuMa finden sich Beispiele sehr modernen Designs.

Hersteller von Wasserbetten

Von Akva bis VONTANA

Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Herstellern von Wasserbetten, wovon die bereits erwähnten akva, bodytone und SuMa in Deutschland zu den renomiertesten gehören. Weitere Hersteller sind ABBCO Schlafsysteme, Aqua Comfort Wasserbetten, Aquasurround, Bodyform, Carbon Heater, European Waterbed Group, Hydromed, ITW Wasserbetten, Schumm-Design Wasserbetten und VONTANA.

 

Diese Liste ist jedoch keinesfalls als vollständig zu bezeichnen, sondern repräsentiert lediglich eine kleine Auswahl, für diejenigen, die sich das erste Mal mit dem Thema Wasserbett auseinandersetzen möchten. Für denjenigen, der ein neues Bett sucht und bisher keine Vorstellung von Wasserbetten hatte, empfiehlt sich ein Einstieg über die Internetpräsenz von akva. Dies soll jedoch nicht als Werbung für akva verstanden werden, sondern lediglich ein Hinweis sein, weil die Internetseite dort klar strukturiert ist und schöne Abbildungen zeigt, wie Wasserbetten aussehen können. Weder über die Qualität von Akva, bodytone, SuMa, VONTANA oder den anderen Herstellern, kann und will hier kein Urteil gefällt werden, hierfür sollten entsprechende Testberichte einschlägiger Magazine befragt werden. Ich wünsche einen geruhsamen Schlaf!

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