Wo kommt der Wasserkefir her?

Der Wasserkefir ist bei uns auch unter den Namen Japankristalle oder Japanische Meeresalge bekannt, was irreführend ist, da Wasserkefir weder mit Japan noch mit Meeresalgen etwas zu tun hat. Über die genaue Herkunft von Wasserkefir ist nicht allzu viel bekannt, die erste historische Erwähnung stammt aus dem Jahr 1899, als die "Japankristalle" auf mexikanischen Feigenkakteen (Opuntia) entdeckt wurden, wo sie in zuckerhaltigem Tauwasser bzw. in Zucker-Ausscheidungen der Kakteen wuchsen.

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Wasserkefir – eine prickelnde, probiotische Erfrischung

Wasserkefir-Kristalle sind kleine, bis zu 1 cm große, nahezu durchsichtige Gebilde, die aus Milchsäurebakterien und Hefepilzen bestehen. Der fertige Wasserkefir ist vitaminhaltig (Vitamin-B-Komplex Vitamin C und Vitamin D) und reich an Milchsäurebakterien, die die Darmflora günstig beeinflussen können. Je nach Gärdauer ist Wasserkefir schwach alkoholhältig und weist noch einen geringen Restzuckergehalt auf. Je länger die Gärdauer ist, desto mehr Zucker wird abgebaut, aber desto saurer und alkoholhaltiger wird das Getränk.

Unterschiede zwischen Wasserkefir und Kombucha

Wie auch beim Kombucha, dem Teepilz, führt diese Symbiose zwischen Milchsäurebakterien und Hefepilzen zu einem Gärprozess, der aber im Falle des Wasserkefirs eine Milchsäuregärung ist, die ohne Luftzufuhr geschieht (anaerobe Gärung). Im Vergleich zu Kombucha geht die Gärung beim Wasserkefir auch schneller von statten und im fertigen Getränk findet sich noch ein höherer Zuckergehalt als bei dem Teepilz-Getränk. Geschmacklich ist zwischen beiden probiotischen Erfrischungen ein großer Unterschied. Kombucha schmeckt ziemlich säuerlich, während Wasserkefir sprudelt wie Sekt und im Geschmack an Bitter Lemon erinnert.

Wasserkefir selbst herstellen

Für die eigene Herstellung von Wasserkefir werden Wasser, Zitronenscheiben, Zucker, einige Trockenfrüchte wie Rosinen, Aprikosen oder Feigen und natürlich Wasserkefir-Kristalle oder Japankristalle benötigt. Alles zusammen wird in einem großen Schraubglas an einem warmen Ort für 1 bis 3 Tage stehen gelassen. Das Glas darf nur locker verschlossen sein, damit die entstehende Kohlensäure entweichen kann. Den Kristallen bei ihrer "Arbeit" zuzusehen macht richtig Spaß! Durch die entstehende Kohlensäure sind die Kristalle und Trockenfrüchte ständig in Bewegung. Das fertige Getränk wird durch ein Sieb abgegossen und ist im Kühlschrank ein paar  Tage haltbar.

Die Zitronenscheiben im Ansatz bewirken, dass Schimmelpilze und schädliche Bakterien keine Chance haben, sie geben dem fertigen Wasserkefir aber auch Aroma. Alternativ kann man auch Limetten verwenden. Behandelte Zitronen sollten aber unbedingt geschält werden. Die Trockenfrüchte benötigen die am Gärprozess beteiligten Pilze und Bakterien als Stickstoffquelle. Die Früchte sollten ungeschwefelt sein, da dies sonst der Kefir-Kultur schaden könnte.

Die Wasserkefir-Kristalle vermehren sich bei guter Pflege recht rasch, benötigen dafür aber hartes (kalkhaltiges Wasser). Ist das Wasser zu weich, kann eine Vermehrung der Kristalle nur über Zugabe von Kalk in löslicher Form sichergestellt werden.

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