Zu Weihnachten werden in Italien ganz besondere Süßigkeiten serviert

Was für uns der Christstollen, ist in Italien, vor allem Norditalien, der Panettone. Zu seiner Entstehung gibt es eine wundervolle Legende, die auf manchen Packungen im Original sogar aufgedruckt ist: Vor mehr als 500 Jahren verliebte sich ein Adeliger, Ughetto Atellani de Futi, in die Tochter eines Bäckers namens Antonio. Um seine Liebe zu beweisen und ihr nahe zu sein, wurde er Lehrling in der Bäckerei. Er erfand dabei ein köstliches süßes Brot – auf italienisch "pan" - in Form einer Kuppel. Das alles begab sich zu Mailand. Bald darauf stürmten die Mailänder die Bäckerei in Scharen, um dieses Brot zu erwerben, dem man bald den Namen gab: "Pan di Toni" (Abkürzung von Antonio). Daraus wurde der nun allseits bekannte Panettone in einem Wort.

Gängiger Panettone

Gängige Bewirtung an den Weihnachtsfeiertagen

Noch vor ein paar Jahren war der Panettone ein sensationelles Mitbringsel aus Italien, gerade von einem der bekanntesten Hersteller (Foto links). Heute gibt es ihn schon ab Herbst auch in den einschlägigen deutschen Discount-Läden oder man kann ihn direkt aus Italien per Internet betellen. Er ähnelt einem deutschen Gugelhupf, wird aus Hefeteig hergestellt und in allen mögliche Variationen angeboten: mit Rosinen darin, mit Schokoladestückchen, mit Zitronat und Orangeat, pur oder mit Vanille- oder Zitronengeschmack, oft mit einem extra Tütchen für Puderzucker. Von den Einheimischen lernt man, dass er besonders köstlich schmeckt, wenn man den Panettone vor dem Servieren kurz noch einmal im Backofen anwärmt.

In Italien selbst ist es es gang und gäbe, nach dem weihnachtlichen Kirchgang am Weihnachtsfeiertag Freunde und Nachbarn zu Panettone und einem - oder mehreren - Gläschen Asti Spumanti einzuladen, noch vor dem Mittagessen. Übrigens merke: Es gibt in Italien wie auch in Spanien je nur einen Weihnachtsfeiertag, keinen zweiten im Gegensatz zu Deutschland, ähnlich wie es auch in beiden Ländern keinen Ostermontag gibt! Von wegen "faule Südländer!"

Typische Spezialität aus dem Piemont: Torrone

Waren es die Piemonteser oder die Toskaner oder gar die Schweizer, die den Torrone erfanden? Weder noch, diese süße Köstlichkeit kommt ursprünglich von den Arabern und Mauren nach Europa. Süße, oft "quietschsüße" Desserts waren und sind ja eine Spezialität des Morgenlandes. Und wie der Panettone findet auch der Torrone bei uns eine Liebhaber.

Torrone

Der echte italienische Torrone beinhaltet Hasel-nüsse, Honig, Zucker und geschlagenes Eiweiß, das in einem langwierigen Verfahren erhitzt und miteinander zu solchen Blöcken wie links im Bild verschmolzen wird und auf einem eßbaren Oblatenboden liegt. Vorsicht beim Abbeißen: Torrone gilt als "Plombenzieher" und Arbeitsbeschaffer für Zahnärzte!

Arlequina, am 19.11.2011
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