Winterzauber am Fluss

Winterzauber (Bild: Privatphoto)

Christkindl Markt in Innsbruck - Goldenes Dachl

Weihnachtliches Brauchtum in Tirol - Krippeleschauen in Innsbruck und den Krippendörfern der Umgebung

Mit Beginn der Adventszeit in Tirol sind die Alpenländischen Krippen auf Weihnachtsmärkten, Kirchen oder teilweise auch in dafür zugänglich gemachten privaten Räumlichkeiten zu besichtigen. Die Tradition des Krippeleschauens in Privathäusern im Alpenraum, entstand im 18. Jhd., aufgrund eines Verbotes aus der Josefinischen Zeit ( 1753 –ca.1789) die Krippen in Kirchen aufzustellen.

Das Baschtln (Schnitzen) von Alltagsgegenständen und Holzfiguren war im Alpenraum schon immer eine beliebte Möglichkeit für die Landbevölkerung – besonders in abgeschiedenen Gebieten - um sich während der langen Wintermonate die Zeit zu vertreiben. Vielerorts war es unter anderem eine willkommene Einnahmequelle um die kargen Einkünfte aufzubessern. Dazu gehörte neben der Herstellung von Gerätschaften und Werkzeugen auch das Schnitzen von Holzfiguren. In der Vorweihnachtszeit wurden gerne neue Figuren für die hauseigene Weihnachtskrippe geschnitzt.

Gerne wurde sich auch gegenseitig besucht, und gewetteifert wer die schönste Krippe gebaut hat. Besonders in Tirol besteht nach wie vor eine sehr rege Tradition welche vor allen Dingen von den Krippenvereinen gepflegt wird. Das ganze Jahr über trifft man sich und gestaltet zusammen die Weinachtskrippen. In der Weihnachtszeit werden allerorts die liebevoll gestalten Weihnachtskrippen ausgestellt und im Rahmen gegenseitiger Besuche stolz vorgezeigt; sowie auch teilweise dem breiten Publikum zugänglich gemacht. Diese historische Tradition des Krippeleschauens ist nach wie vor sehr verbreitet. Einige Regionen erlangten weltweite Berühmtheit durch Ihre Holzschnitzereien, so zum Beispiel auch die Dörfer im Umkreis von Innsbruck. Krippenfiguren für die hauseigene Weihnachtskrippe finden sich beispielsweise auf den Christkindlmärkten oder in Schnitzstuben. Vielerorts werden auch Schnitzkurse angeboten, in deren Rahmen auch das Erstellen von Krippenfiguren erlernt werden kann.

Die Krippe als solche spielt in der katholischen Welt eine zentrale Rolle als Verstärkung der Weihnachtsbotschaft zurückgehend auf den hl. Franz von Assisi ( 1182-1226 ). Gewöhnlich handelt es sich hier um die Darstellung der Szene im Stall von Bethlehem aus dem Evangelium nach Lukas oder Matthäus. 

 Bildliche Darstellungen der Weihnachtsgeschichte gab es bereits im Frühchristentum, die Krippe wie wir sie heute kennen etwa ab dem Mittelalter. Die ersten Krippen im Alpenraum wurden bereits ab dem 16 Jhd. aufgestellt. So konnte man die Krippe in der Innsbrucker Jesuitenkirche bereits 1608 besichtigen.

 

Die sogenannte Alpenländische Krippe wie wir Sie heute kennen entwickelte sich unter dem Einfluss Tiroler Holzschnitzer um 1900.

Auf dem Christkindlmarkt in der Innsbrucker Innenstadt, welcher sich mittlerweile über die ganze Stadt bis zur Hungerburg hinauf hinzieht, herrscht ab dem 15. November mit dem Einzug des Christkinds bis Dreikönigen ein reges Treiben. Zahlreiche Buden mit Holzschnitzereien, Weihnachtsschmuck aus allerlei Materialien, Stickereien, Spitze, Kunstahndwerk u.v.m, laden neben den Ständen mit Glühwein, leckeren Kiacheln und sonstigen Leckereien zum Verweilen ein. Abwechslung für die Kleinen gibt es mit den lebenden Krippenspielen und dem Märchenwald. Ein Besuch der anlässlich des Innsbrucker Krippenkongresses 2012 im Tiroler Volkskunstmuseum gezeigten Krippenausstellung, sowie ein Besuch des Grimms Märchen Museums in der Galerie Augustin ist empfehlenswert. Ebenfalls sehenswert der Krippenpfad im Alpenzoo unterhalb der Hungerburg.

Die besonders traditionelle Atmosphäre während der Weihnachtszeit spiegelt sich auch in den festlich geschmückten Dörfern im Innsbrucker Umland wieder. So ist ein Besuch der Krippendörfer im Innsbrucker Umland abgerundet mit einer Schlittenfahrt oder einem Waldspaziergang. Am Ende laden die zahlreichen Tiroler Gasthäuser mit Ihren traditionellen Speisen zu einer gemütlichen Rast ein. Eine reichhaltige Auswahl an Unterkünften für jeden Geschmack erwartet den Besucher ebenfalls. Bergweihnacht - ein Hauch von Anno dazumal; gepaart mit Tiroler Gemütlichkeit. 

 

 

Autor seit 11 Jahren
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