Schön und leider auch manchmal tödlich – Quallen

Vor etwa 550 Millionen Jahren tauchten die ersten Quallen in den Meeren auf. Vermutlich waren sie sogar eine der ersten Raubtierarten, die dieses Element bevölkerten.

Unterschieden wird zwischen zwei Gruppen von Quallen: den (relativ) harmlosen Schirmquallen und den vierkantigen Würfelquallen, die meist hochgiftig sind. Wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind, können Quallen, egal ob Schirm- oder Würfelqualle, bis zu 24 km am Tag zurücklegen. Die Glocke, beziehungsweise der Schirm dient der Qualle übrigens auch als Magen. Würfelquallen sind hocheffiziente und – gut entwickelte Räuber. Manche Arten verfügen sogar über 24 Augen. Das ist alleine schon deswegen beeindruckend, da Quallen kein Gehirn haben. Bis heute haben Wissenschaftler nicht herausgefunden, auf welche Art die Meerestiere sehen können. Fakt ist nur: Sie können es.

Medusen, wie die Quallen auch genannt werden, bestehen zu fast 99% aus Wasser und sind durchsichtig. Dadurch sind sie auch in dem Element, das sie zumindest gelegentlich mit uns Menschen teilen, für unser Auge fast unsichtbar.

Übrigens: Nur bei den wenigsten Tieren sind die Tenktakeln dazu fähig, die menschliche Haut zu durchschlagen. Aber bei einigen eben doch - und das kann für uns Menschen fatale Folgen haben.

Eine Quallenart ist so extrem winzig, dass man sie im Wasser nicht erkennt. Dabei ist sie eine der giftigsten Medusa-Arten überhaupt. Wir sprechen von der Irukandji. Schweißausbrüche, Erbrechen, Muskelkrämpfe und extreme Schmerzen sind die Folgen, wenn der Mensch mit ihr in Berührung kommt. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem tödlichen Kreislaufzusammenbruch. Die Irukandji ist circa 20mm bis 30mm groß.

Sie ist übrigens verwandt mit der giftigsten Qualle der Welt: der Seewespe (Chironex fleckeri).

Die Seewespe wiederum ist die größte unter den Würfelquallen. Ausgewachsen kann sie durchaus die Größe eines Basketballs mit bis zu vier Metern langen Tenktakeln erreichen. Sie zählt zu den giftigsten Vertretern ihrer Art. Ihr Gift ist so stark, dass nur ein kurzer Kontakt mit den Fangarmen ausreicht, um einen Menschen zu töten.

Glück für uns Europäer: Sowohl die Irukandji als auch die Seewespe sind vor allem in Australien beheimatet. Dort werden die Strände meist mit Netzen abgesichert. Diese sind allerdings (fast) wirkungslos gegen die winzige Irukandji.

 

Quallen schweben durchs Wasser
Schön anzusehen, aber bisweilen ...

Schön anzusehen, aber bisweilen auch gefährlich sind Quallen. (Bild: haraldhermann712 / Flickr)

Doch auch bei uns gibt es durchaus Quallenarten, die nicht ganz so harmlos sind

Im Mittelmeer lebt die sogenannte "Malle-Qualle". Diese wunderschöne Leuchtqualle (die nachts übrigens tatsächlich leuchtet) ist zwar nicht generell tödlich, kann aber besonders Allergikern gefährlich werden. Die Verbrennungen, die bei Kontakt mit ihren Tentakeln entstehen, heilen sehr langsam und können dazu auch noch Narben hinterlassen.

Ebenso im Mittelmeer zu finden ist die Kompassqualle, gut zu erkennen an der besonderen Musterung auf ihrem Schirm. Sie gehört zu den giftigsten Medusen, die im Mittelmeer zu finden sind. Für den Menschen sind sie zwar nicht prinzipiell gefährlich, aber der Kontakt mit ihren Tentakeln ist äußerst schmerzhaft.

Eine weitere Qualle, die immer wieder mal im Mittelmeer auftaucht und dort Angst und Schrecken verbreitet, ist die Portugiesische Galeere.

Das Gefährliche an ihr ist nicht die Gasblase, die an der Wasseroberfläche treibt, sondern die meterlangen Tentakel, die an dieser Gasblase hängen. Bei Kontakt verschießen diese ein starkes Gift, das kleine Fische sofort tötet. Für einen gesunden Menschen ist ein Zusammenstoß mit dieser Meduse äußerst schmerzhaft, wenn auch nicht lebensgefährlich. Für Allergiker oder für Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann eine Begegnung unter Umständen jedoch tödlich ausgehen. 

Streng genommen ist die Portugiesische Galeere übrigens keine "richtige" Qualle wie beispielsweise die Würfelquallen. Eine Portugiesische Galeere besteht aus hunderten kleiner Polypen, von denen jeder eine bestimmte Aufgabe hat. Ein Teil bildet beispielsweise die Blase, ein Teil die Tentakeln usw. Deswegen wird diese "Quallenart" auch Staatsqualle genannt.

Völlig harmlos hingegen sind die Ohrenquallen wie sie sehr häufig in der Ost- und Nordsee vorkommen. Diese sind sehr gut an ihrem großen Schirm und den vier Ringen zu erkennen die sich auf der Oberseite des Schirms befinden. Diese Ringe sind in der Regel weiß, rosa oder lila eingefärbt.

Ohrenquallen können übrigens auch als Haustiere gehalten werden. Allerdings gehören Quallen auf gar keinen Fall in Anfangerhände, da ihre Haltung äußerst kompliziert ist. 

Erste Hilfe Maßnahmen

Eine Erste Hilfe Maßnahme bei einem Zusammenstoß mit einer Qualle ist Essig. Dieser sollte großzügig über die Hautstellen verteilt werden, die mit den Tentakeln in Kontakt gekommen sind. Essig zerstört die noch vorhandenen Nesselzellen.

Auf keinen Fall sollte man die Tentakeln mit einem Handtuch abreiben. Dadurch können unter Umständen noch vorhandene Nesselzellen aktiviert werden. Lieber sollte man diese mit einer Scheckkarte oder ähnlichem abkratzen.

Laden ...
Fehler!