BVMW-Ausbildungsinitiative am runden Tisch

Beatrice Brenner (Elsenfeld), die seit fünf Jahren die BVMW-Geschäftsstelle Miltenberg- Aschaffenburg leitet, hatte die Ausbildungsverantwortlichen, Auszubildenden in den Betrieben, Lehrer und Schüler zusammengebracht, um ihre Erfahrungen, Wünsche und Anregungen auf Augenhöhe zu formulieren. In rund zweieinhalb Stunden unterhielten sich sechs Auszubildende, Vertreter von zehn Unternehmen, vier Lehrkräfte, acht Schüler der zehnten Klassen und fünf weitere Interessierte angeregt über das, was sie von einer guten Berufsausbildung erwarten.

Am runden Tisch tauschen sich ...

Am runden Tisch tauschen sich Schüler, Azubis, Lehrer und Ausbilder aus. (Bild: BB BVMW)

Auflistung von Wünschen und Erfahrungen in der Berufsausbildung

(Bild: BVMW)

Gutes Betriebsklima ist den Schülern am wichtigsten

"Es war sehr interessant, was dabei herausgekommen ist", sagte Brenner. Für die Schüler sei es von enormer Bedeutung gewesen, dass sie sich mit den Auszubildenden und ihren Ausbildern unterhalten konnten. Für die Ausbilder deshalb, weil sie von den Schülern erfahren konnten, was sie von den Betrieben erwarten. An die Lehrer wurde der Wunsch herangetragen, dass die Schule bereits ab der achten Klasse einen Austausch mit den Unternehmen forciert, die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.

"An erster Stelle steht bei den Schülern ein gutes Betriebsklima in ihrem künftigen Ausbildungsbetrieb", resümierte Brenner und zählte die Rangliste auf, bei der die Qualität der Ausbildung an zweiter Stelle steht, gefolgt von Motivation und Vermittlung von Werten und Softskills. 

Laut Brenner ist es für die jungen Leute extrem wichtig, dass sie sich in dem Betrieb wohl fühlen. Sie legen großen Wert auf eine qualitativ gute Ausbildung, möchten ihre Aufstiegschancen kennen und sich mit den jungen Leuten im Betrieb austauschen, weil die ihre Sprache sprechen - also am liebsten mit anderen Auszubildenden Wissens- und Erfahrungsvermittlung betreiben. Sie wünschen sich, dass der Chef regelmäßig durch den Betrieb geht und in Kontakt zu den Auszubildenden tritt, so dass der Input an der richtigen Stelle landet und Kommunikation in den Betriebsebenen stattfindet.

Jeder lernt die Sichtweise des anderen kennen

Die Auszubildenden nutzten die Gelegenheit, über ihre Erfahrungen zu berichten und warum sie sich für ihren Job entschieden haben. "Das Ziel, dass der Workshop zur Anregung dienen soll, wie einerseits Unternehmen ihren Nachwuchs akquirieren und für die Ausbildung gewinnen können und Schüler einen Einblick bekommen, wie sie sich auf den Beruf vorbereiten können, wurde erreicht", fasste Brenner zusammen. Sie ist sich mit den Lehrern und Schülern der Realschule Bessenbach einig, dass runde Tische in diesem Format eine sinnvolle Verknüpfung aller vom Thema Ausbildung betroffenen Akteure sind. Laut Max Uhlig, der die Veranstaltung mit angestoßen hatte, begegnete sich jeder Beteiligte, Schüler genauso wie Azubis oder Chefs auf Augenhöhe und lernte so die Sichtweise und Anforderungen des anderen kennen.

Das BVMW-Format World Café

Im Rahmen eines moderierten World Cafés führen die Beteiligten konstruktive Gespräche in kleinen Gruppen an runden Tischen und betrachten die verschiedenen Facetten. So kommen alle zu Wort, wirken mit und bringen sich ein. Der BVMW nutzt dieses Format, um die verschiedenen Anspruchsgruppen zusammen zu bringen. So wird aus den unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln das Thema beleuchtet und durchdrungen. Der Einzelne lernt neue Aspekte kennen und kann seine eigene Sichtweise relativieren. Es wird diskutiert, man tauscht sich aus, lernt voneinander, ist kreativ und innovativ und entwickelt dadurch eigene Entscheidungsgrundlagen.

 

Krimifreundin, am 15.03.2016
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