Wer oder was bestimmt, ob wir jemanden mögen?
In vielen Situationen, ob im privaten Bereich oder im Berufsleben, begegnen uns immer wieder Menschen, die wir direkt als sympathisch oder unsympathisch einstufen.Die Gedanken sind frei
Entscheidend für unser Gefühlsleben, sind unsere eigenen Gedanken. Da Sympathie eine Gefühlsregung ist, entscheidet also jeder für sich selbst, durch seine eigenen Gedanken, ob er jemanden mag, nicht mag oder ob dieser ihm gleichgültig ist. Dies läuft jedoch im Hintergrund ganz automatisch in unserem Gehirn ab. Erst wenn wir uns selbst beobachten und unsere Gedanken bewusst wahrnehmen, erkennen wir, dass sie - und damit wir - darüber bestimmen, ob wir jemanden mögen oder nicht.
Haben wir einen schlechten Tag und miese Laune, werden wir bestimmt niemanden finden, der uns sympathisch ist, da unsere Gedanken sowieso gerade an allem und jedem etwas auszusetzen haben. Ist unsere Laune gut, sieht die Welt schon viel besser aus und alle Menschen erscheinen uns freundlicher. So kommt es auch, dass eine Person nicht von allen gleich wahrgenommen wird, sondern von jedem ein wenig oder ganz anders.
Nehmen wir als Beispiel eine berühmte Persönlichkeit, wie Frau Angela Merkel. Gehen wir davon aus, dass Frau Merkel möchte, dass sie von allen als sympathisch angesehen wird und deshalb auch alles unternimmt, um dies umzusetzen. Das würde bedeuten, dass sie damit allen Menschen sympathisch wäre. Es gibt aber auch Menschen, die nicht so fühlen. Damit steht fest, dass jeder zwar einiges unternehmen kann, um bei anderen gut anzukommen, aber auf die Entscheidung, was der Andere denkt, hat niemand einen direkten Einfluss. Die Gedanken sind frei und formen sich in jedem Kopf anders.
Angela Merkel (Bild: Pixabay)
Was bedeutet das für uns?
Gehen wir davon aus, dass es uns allen so geht wie Frau Merkel und wir von unserem Umfeld als sympathisch angesehen werden wollen. Wir sind also gepflegt und freundlich, zumindest versuchen wir es, zu sein. Aber unsere eigenen Gedanken spielen uns unbewusst ständig wieder einen Streich, sodass wir doch nicht mehr so freundlich rüber kommen, wie wir wollten. Das beeinträchtigt natürlich unser Ansehen bei unseren Mitmenschen und unsere Gefühle ihnen gegenüber. Es beeinträchtigt auch das Gefühl uns selbst gegenüber. Wir können uns dann oft selbst nicht ausstehen. Und wie soll man jemandem zumuten, uns sympathisch zu finden, wenn wir es uns nicht einmal selbst sind?
Vorrangige Aufgabe ist es also, uns zuerst einmal selbst zu mögen und so zu akzeptieren, wie wir sind. Unsere Gedanken bewusst zu beobachten, um festzustellen, was wir eigentlich denken. Dann ist möglich, dass wir unsere Gedanken immer wieder versuchen in eine positive Richtung zu lenken, wenn wir merken, dass wir gerade uns und anderen gegenüber viel zu kritisch, zu negativ denken oder die Gedanken sogar einen selbst zerstörerischen Charakter haben.
Positiv denken
Um gelassen zu bleiben, immer denken:
- "Das ist egal."
- "Kein Grund, sich aufzuregen."
- "Es geht auch so."
- "Das ist in Ordnung."
Um ein Glücksgefühl hervor zu rufen:
- "Das ist herrlich."
- "Besser könnte es gar nicht kommen."
- "Mein Gott, ist das wunderbar."
- "Ist das schön."
Um Sympathie zu empfinden:
- "Ich mag ihn / sie."
- "Er / sie sieht gut aus."
- "Ein sympathisches Lächeln."
Das sind natürlich nur sinngemäße Sätze und können um ein Vielfaches erweitert werden. Wichtig ist, dass Sie diese Gedanken nicht nur einfach so daher sagen. Sie müssen ehrlich gemeint sein, sonst lösen sie keine Gefühle aus.
Am Anfang wird das noch recht schwierig sein, denn Gewohnheiten sind hartnäckig. Im Laufe der Zeit wird es immer besser gelingen und Sie werden feststellen, dass es Ihnen noch nie vorher besser ging, als jetzt, wo Sie wissen, dass keine höhere Macht, sondern Sie alleine darüber bestimmen, welche Gefühle Sie bewegen und ob Sie jemanden mögen oder nicht.
Quelle: Der innere Freund, Tomas Hohensee, Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-34707-5
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I. Ajerrar
(Mit Gelassenheit das Leben meistern)