Werden Benzin und Diesel mit dem Tankrabatt sofort billiger?
Ende Mai 2022 wird es heißen: Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist "Tanken-Tag". Den 1. Juni haben sich viele Autofahrer ersehnt, um billiger zu tanken. Aber ist das wirklich so?Die Begründung für den Tankrabatt
Deutschland gehört schon lange zu den Ländern mit den höchsten Benzinpreisen in Europa. In der Begründung zum Gesetzentwurf der Ampelkoalition heißt es: "Der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine hat die angespannte Lage auf den Energiemärkten verschärft. Die Bestrebungen, Deutschland schnellstmöglich unabhängig von russischem Erdöl zu machen, kann diese Entwicklung verstärken. Die aufgrund des Krieges nochmals erheblich gestiegenen Kraftstoffpreise sind für viele Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft kurzfristig zu einer unvorhersehbaren Belastung geworden."
Das Warten der Verbraucher auf die Absenkung des Spritpreises
Sofort am 1.6. tanken?
Viele Autofahrer haben sich in den letzten Wochen bemüht, privat wenig mit dem Auto zu fahren. Das geschah im Blick auf die ab 1.6. zu erwartenden Senkungen des Spritpreises. Experten aber warnen dringend davor, sofort am 1.6. den Tank füllen zu wollen und mögliche Benzinvorräte in Kanistern in der heimischen Garage zu horten.
Die Experten erwarten, dass am 1.6. – und vermutlich auch einige Tage später noch – viele Autofahrer tanken wollen und sich deshalb an den Tankstellen lange Warteschlangen bilden werden.
Wird der Preis überall sofort gesenkt?
Die Energiesteuern werden nicht bei den Tankstellen erhoben, sondern bei den Herstellern der Kraftstoffe. Auch Tankstellen müssen alle ihre Kraftstoffe inklusiver der Energiesteuern einkaufen. Das bedeutet, dass die Tankstellen bis 31.5. versuchen werden, ihre Benzinbestände bis zum 1. Juni sehr stark herunterzufahren, um möglichst wenig hoch versteuerten Sprit auch im Juni billiger weiterverkaufen zu müssen.
Wenn die Tankstellen in den ersten Tagen des Junis immer noch Sprit zum alten Preis verkaufen müssen, den sie im Vormonat eingekauft haben, werden sie den Preis auch unter sozialen Gesichtspunkten nicht mindern und die Differenz nicht aus eigener Tasche bezahlen können. Die Nachfrage wird bei gemindertem Angebot steigen, weil die Autofahrer mit dem letzten Tropfen fahren. Die Preise werden sich in den ersten Junitagen nicht überall verbraucherfreundlich einpendeln.
"Wenn sich die Lage beruhigt und die Preise auf dem günstigeren Niveau eingependelt haben, kann ganz ohne Stress getankt werden", raten die Automobilverbände.
Aber wenn die 3-Monatsfrist abgelaufen ist, werden die Spritpreise zum 1.. September rapide von einem Tag auf den anderen wieder geschlossen erhöht, so bin ich sicher.
Darf man Benzin und Diesel daheim bunkern?
Viele Autofahrer möchten, gerade wenn die 3-Monatsfrist abzulaufen droht, daheim Spritvorräte anlegen. Aber es ist strikt verboten, privat größere Benzinmengen zu lagern.
Aufgrund der Explosionsgefahr ist in Kleingaragen von einer Größe bis zu 100 Quadratmeter die Lagerung von Benzin lediglich bis zu 20 Liter erlaubt. Diese müssen in verschlossenen, nicht brennbaren und bruchsicheren Kanistern gelagert werden. Vom weniger entzündlichen Diesel sind bis zu 200 Liter in einer Kleingarage erlaubt.
Mietern ist meist durch den Mietvertrag die Lagerung von Kraftstoff oft ganz verboten.
Dürfen Benzin und Diesel im Auto transportiert werden?
Für den Transport von Benzin und Diesel in Autos innerhalb Deutschlands gilt, dass bis zu 240 Liter erlaubt sind, verteilt auf maximal 60 Liter fassende Reservebehälter. Auch muss der Kanister die sogenannte Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) oder eine UN-Zulassung haben. Die entsprechende Kennzeichnung ist am Behälter eingeprägt.
Wer auf seiner Fahrt mit Reservebenzin über Gebiete und Straßen das Verkehrsschild "Verbot für Fahrzeuge mit wassergefährdender Ladung" passiert, riskiert ein Bußgeld. Zur Sicherheit raten Experten, im Auto nie mehr als fünf oder zehn Liter als zu transportieren..
Vorausschauend Fahren spart am meisten Sprit
Auch bei günstigem Sprit gilt: Viel lässt sich durch eine vorausschauende, sparsame Fahrweise und den Verzicht auf Kurzstrecken einsparen. Um bis zu zwanzig Prozent lässt sich so laut ADAC der Durst des Autos reduzieren.
Immer ist es sinnvoll, vor dem Tanken die Preise etwa mit Apps zu vergleichen. Wer keine Benzinpreis-Apps auf sein Handy aufgespielt hat, sollte zumindest "Google Maps" mit dem Hinweis "Tankstellen" beachten. Dort wird der Preis angezeigt.
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Bild: Axel Alm
(Nord-Ostsee-Kanal: Meist befahrener künstlicher Seeweg der Welt)