Wie bereite ich mich auf einen Arztbesuch konkret und detailliert vor?

Kurz vor dem bevorstehenden Arzttermin sollte man sich noch mal mit der eigenen Krankengeschichte beschäftigen. Um was für Beschwerden handelt es sich, wann treten diese auf? Handelt sich es z. B. um einen Dauerschmerz oder treten die Beschwerden nur punktuell vielleicht zu einer bestimmten Tageszeit auf. Gibt es bereits eine handfeste Diagnose bzw. eine Therapie von früher. Wichtig ist es, sich selbst zu hinterfragen, ob man, soweit der Arztbesuch zum Erfolg führt, selbst etwas ändern möchte. Ist mir meine Gesundheit und Lebensführung wichtig oder geht es nur um Symptome, die sich mit einem Medikament behandeln lassen.

Vor dem Termin ist es ratsam, alle bisherigen Befunde nach Relevanz und Aktualität zu ordnen. Dazu gehört auch ein Medikamentenplan. Gerade bei vielen schulmedizinischen Präparaten treten Neben- und Wechselwirkungen auf, die unbedingt besprochen werden müssen.

Mögliche Fragen sollte man sich bereits jetzt notieren. Beim Arztbesuch selbst sind klare Antworten wichtig, notfalls müssen diese bei einem Unverständnis hinterfragt werden. Das gilt besonders für empfohlene Therapien. Eine Vertrauensperson kann hier helfen und das Gespräch emotional unterstützen. Gibt es Unklarheiten, ist man dazu berechtigt, eine Zweitmeinung bei einem anderen Mediziner oder der Krankenkasse einzuholen. Übrigens ist es interessant, den eigenen Arzt zu fragen, ob er eine vorgeschlagene Therapie an sich selbst durchführen lassen würde. 

Kommt es nach dem Einführungsgespräch zu weiteren Untersuchungen, ist der körperliche Tastbefund und die medizinische Blickdiagnose von Bedeutung. Leider spielt diese bei vielen Hausärzten in der heutigen Zeit eine untergeordnete Rolle. Nur den Blick auf den Computerbildschirm zu werfen, ist "menschlich betrachtet" zu wenig. Man sollte seinen Hausarzt notfalls auf diese Techniken hinweisen. 

Was ist sonst noch wichtig?

Als mündiger Patient hat man ein Recht darauf, von einem Arzt seiner Wahl gut und ehrlich beraten zu werden. Viele Mediziner haben das inzwischen erkannt und bieten deshalb ein Gespräch auf Augenhöhe an. Ein Dialog sollte freundschaftlich, wertschätzend und vertrauenswürdig verlaufen. Gibt es abgeschlossene Untersuchungen, sind Kopien für den Eigenbedarf wichtig. So lassen sich nach Jahren noch Ergebnisse nachvollziehen. Auch ein Arzt sollte Fragen stellen, wenn er merkt, dass ein Klient etwas nicht versteht oder verschweigt, umgekehrt ist der Patient aufgefordert, sich selbst um seine Gesundheit zu kümmern, indem er vielleicht seine Ernährung umstellt oder sportlich aktiv wird. Klappt das alles nicht und kommt es hier nicht zu einem konstruktiven Dialog, sollte man einen Arztwechsel in Betracht ziehen. Noch gibt es in Deutschland die freie Arztwahl. 

Eine Beratung bei einem Mediziner sollte sorgfältig vorbereitet sein. (Bild: rawpixel / Pixabay)

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers. 

Ashlie, am 28.04.2018
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