Regionale Unterschiede beim Lieblingsessen

Neben diesem einhelligen bundesdeutschen Ergebnis wurden dennoch erhebliche regionale Unterschiede deutlich. Norddeutsche sagten häufiger als der Durchschnitt aller Befragten, dass sie gern oder sehr gern Kartoffelpuffer und Hühnerfrikassee essen. Befragte aus der Mitte und dem Süden Deutschlands mögen überdurchschnittlich gern Schnitzel und Schweinebraten. Erbseneintopf, Königsberger Klopse und Senfeier erfreuen sich im Osten großer Beliebtheit. Senfeier ißt man südlich des Weißwurst-Äquators nicht so gern.

Nun also zum einhelligen Lieblingsessen, den Bratkartoffeln.

Die richtige Kartoffelsorte für Bratkartoffeln

Zu einem guten Gelingen der Bratkartoffeln trägt entscheidend die Wahl der richtigen Kartoffel bei. Für perfekte Bratkartoffeln kommen keine mehligen Kartoffeln in Frage, sondern nur festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln. Festkochende Kartoffelsorten zerfallen nicht in der Pfanne und werden schön knuspig. Zu den festkochenden Kartoffelsorten gehören zum Beispiel Annabelle, Belana, Charlotte, Cilena, Ditta, Filea, Linda, Sieglinde und Stella.

Gekochte oder rohe Kartoffeln?

Zu diesem Punkt soll es schon handfeste Auseinandersetzungen gegeben haben: Gelingen die Bratkartoffeln besser mit rohen oder mit vorgekochten Kartoffeln? Die Frage, ob roh oder vorgekocht, ist dennoch für das Gelingen knuspiger wohlschmeckender Bratkartoffel nicht entscheidend und nur ein "Glaubenskrieg".

Oft ist die Frage, ob Bratkartoffeln auf den Tisch kommen, eine Frage der optimalen Resteverwertung. Bereits vorgekochte Reste von Kartoffeln sollten aber über Nacht im Kühlschrank durchkühlen können

Sind keine Kartoffelreste vorhanden, kommt man mit Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln schneller und knuspriger zum Ziel. Für Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln müssen Sie die Kartoffeln schälen und mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden. Richtige Bratkartoffelexperten schneiden sie sogar in Würfel, damit nicht die Scheiben aneinander kleben. Außerdem sind Würfel schneller gar als Scheiben.

Zur optimalen Vorbereitung gehört es, die rohen Kartoffelscheiben oder -würfel zu wässern, damit die Stärke austreten kann und die Kartoffeln nicht matschig werden. Vor dem Braten sollten die Kartoffeln gut abtropfen oder mit einem Papierhandtuch abgetupft werden.

Die richtige Pfanne für Bratkartoffeln

Bei der Frage, ob eine Eisenpfanne oder eine Teflonpfanne zum Herstellen der Bratkartoffeln genommen werden soll, fällt die Entscheidung für die Eisenpfanne. Eine schon oft benutzte und daher eingebrannte Eisenpfanne hat einen Antihafteffekt wie eine beschichtete Pfanne, kann aber sehr viel stärker erhitzt werden und bringt einen leckeren Bratgeschmack mit sich.

Ist keine Eisenpfanne vorhanden, leistet aber auch die Teflonpfanne gute Dienste.

Das richtige Anbraten mit richtiger Hitze für Bratkartoffeln

Zuerst muss die Pfanne auf höchster Stufe erhitzt werden. Der eigentliche Bratvorgang geschieht dann aber auf mittlerer Hitze. Beim Anbraten passiert oft der Fehler, dass die Pfanne zu sehr gefüllt ist. Bei Bratkartoffeln stets gilt der Grundsatz "Weniger ist mehr". Die Kartoffeln müssen in der Pfanne genügend Platz haben. Eine zu große Portion Kartoffeln in der Pfanne führt automatisch zu matschigen Bratkartoffeln.

Wollen Sie viele Bratkartoffeln gleichzeitig zubereiten, verwenden Sie folglich lieber zwei Pfannen.

Schön kross sollen Bratkartoffeln sein

Sobald die Bratkartoffeln in der Pfanne sind, ist Selbstbeschränkung geboten. Lassen Sie die Bratkartoffeln erst von einer Seite Farbe annehmen und rühren Sie sie nicht schon vorher um. Anschließend die Kartoffeln umdrehen und wieder in Ruhe lassen.

Vorgekochte Kartoffeln sind innen schon gar und benötigen nur noch eine schöne knusprige Kruste. Deshalb die Kartoffeln bei hoher Hitze in die Pfanne geben und von beiden Seiten so lang bräunen, bis man von der Seite schon erkennt, dass sich unter den Kartoffeln eine goldbraune Kruste bildet. Erst dann sollen sie gewendet werden. Lassen Sie die Kartoffeln in Ruhe brutzeln lassen und wenden sie sie erst zum richtigenZeitpunkt.

Bei Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln braten Sie die Kartoffeln zunächst von allen Seiten knusprig an und lassen sie anschließend bei niedriger Hitze und geschlossenem Deckel fertig garen.

Das richtige Fett für Bratkartoffeln

Wegen der benötigten hohen Hitze eignet sich Schmalz am besten als Fett für Bratkartoffeln, weil es stark erhitzt werden kann und den Kartoffeln einen butterigen Geschmack verleiht. Besonders geeignet für Bratkartoffeln ist auch Griebenschmalz. Ebenso ist Öl mit einem hohem Rauchpunkt für Bratkartoffeln geeignet.

Nehmen Sie eine gute Portion Fett, aber nicht zu viel. Schließlich sollen die Bratkartoffeln ja nicht frittiert, sondern nur gebraten werden.

Keine Angst vor Speck und Zwiebeln

Gern fügt man den Bratkartoffeln Speck und Zwiebeln hinzu. Das darf aber nicht zu früh geschehen. Erst einige (zirka 5) Minuten vor Ende der Garzeit werden Speck und Zwiebeln hinzugefügt. Geschieht das zu früh, verbrennen sie zu schwarzen Krümeln.

Noch besser ist es, zunächst den Speck und die Zwiebeln kross anzubraten und dann aus der Pfanne zu nehmen. Später brauchen Sie den fertigen Speck und die gebratenen Zwiebeln nur noch unter die fertigen Bratkartoffeln zu mengen.

Natürlich benötigen Bratkartoffeln zum Schluss noch Salz und Pfeffer zur geschmacklichen Abrundung. Die Gewürze kommen aber erst dann auf die Bratkartoffeln, bevor die Pfanne vom Herd genommen wird. Wird zu früh Salz hinzugegeben, werden die Bratkartoffeln nicht kross. Wer zu früh pfeffert, läuft Gefahr, dass der Pfeffer verbrennt und schwarz wird.

Weitere Geschmackszusätze für Bratkartoffeln

Bisher wurde die perfekte Zubereitung von Bratkartoffeln als beliebte Hausmannskost beschrieben. Für Erweiterungen und Zusätze in andere Geschmacksrichtungen gibt es viel Raum.

Besonders lecker schmecken Bratkartoffeln natürlich mit frischen Kräutern wie Majoran, Petersilie und Schnittlauch. Mediterran wird der Geschmack, wenn Rosmarin und Thymian und eventuell Salbei hinzugefügt wird. Andere Liebhaber von geschmackvollen Bratkartoffeln fügen Lauch, Knoblauch, Feta oder anderen Käse oder Paprika und Zucchini hinzu. Auch Ei paßt. Die gewünschten Zugaben sollten Sie nach ihrem eigenen Geschmack auswählen, damit Bratkartoffeln Ihr Lieblingsessen bleiben.

Der Norddeutsche fügt den Bratkartoffeln wie beim beliebten Grünkohlessen oder beim Rübenmus manchmal gern auch Zucker hinzu, damit die Kartoffelscheiben oder -würfel karamellisieren. Aber Achtung, beim Beifügen des Zuckers darf die Pfanne keine große Hitze haben, da sonst der Zucker verbrennt!

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