Die richtige Sortenwahl

Viele Gärtner wenden sich von den gängigen Zuchtsorten ab, weil sie das kräftige Aroma alter Sorten, das sie an Möhren schätzen, lieber mögen.

Eine dieser alten Sorten ist die Duwicker Möhre. Sie wurde in Deutschland schon vor 200 Jahren angebaut und hat sich an die hiesigen Klimabedingen gut angepasst. Diese Möhre ist durchschnittlich fünf bis acht Zentimeter lang, meist dick und spitz zulaufend. Ihr Vorteil: Sie hat einen hohen Zuckeranteil und kann, im Gegensatz zu anderen Sorten, im Boden, gut mit wärmendem Stroh versorgt, überwintern.

  • Die üblichen Handelssorten der Möhren sind einjährig.
  • Echte alte Möhrensorten sind zweijährig. Sie bilden erst im zweiten Jahr Blütendolden und Früchte.

Unter den Mohrrüben gib es frühe, mittel frühe und späte Sorten. Diese unterscheiden sich in der Kulturdauer.

Wenn die Wetterlage es zulässt, können mittelfrühe Sorten schon Ende März eingesät werden und sind von Mai bis November, frühe Sorten größtenteils nach 12 Wochen, erntereif. Wer Möhren ganzjährig frisch ernten möchte, wählt mittelfrühe und späte Sorten. Diese werden so zeitversetzt eingesät, dass die Ernte in den späten Sommer fällt.

Der Vorteil von späten Sorten ist, dass sich diese Möhren hervorragend zur Lagerung eignen.

Eine mittelfrühe Sorte braucht bis zur Erntereife etwas länger, etwa zwischen 110 und 135 Tage. Die späten Sorten gelingen gut, wenn sie bis spätestens Mitte Mai gesät werden. 

Ein Tipp: Mit der Ernte der späten Möhre unbedingt noch warten, auch wenn sie schon sehr groß sind! Der tolle Geschmack entwickelt sich erst im frühen Herbst.

Möhren können nachgezüchtet werden. Dazu lässt man zum Beispiel Möhren einer echten alten Sorte, keine Urmöhren, die nicht dazu gehören, nach der eigentlichen Ernte im Beet stehen. Diese säen sich selbst aus oder der ausgereifte Samen wird geerntet und nach einer Vorbehandlung, in der nächsten Gartensaison, ausgesät.

Den Boden tiefgründig für den Möhrenanbau vorbereiten

Die Beschaffenheit des Erdreichs spielt beim Heranziehen von Möhren eine wichtige Rolle, weil dieses Wurzelgemüse nur dann gerade wachsen kann, wenn der Boden, tiefgründig, krümelig und locker ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Beet in Permakultur oder konventionell angelegt wurde oder ein Flach- oder Hochbeet ist.

Um einen lockeren und humosen Boden zu erhalten, der eine gute Bildung der Hauptwurzeln möglich macht, kann frischer Kompost, Bokashi oder Stallmist als Dünger im Herbst nach dem Abernten der Beete und nicht im Frühjahr, vor der Aussaat eingearbeitet werden. Diesen verwerten die Regenwürmer und Mikroorganismen und hinterlassen einen guten Humus. Frische Mistgaben direkt vor der Aussaat schaden den Pflanzen und würden den Befall mit Möhrenfliegen begünstigen.

Ist der Boden zu hart, bilden sich meist mehrere, schiefe Wurzeln. Dieser Wuchs sagt nichts über den Geschmack der Möhren aus, sondern zeigen nur, dass der Boden zu hart war.

Der Boden soll wiederum nicht zu locker sein, weil sonst Nematoden auftreten können. Dem kann mit der Aussaat von Winterroggen als Bodendecker, entgegen gewirkt werden. Möhren lieben einen sonnigen und warmen Standort.

Bei der Wahl wo Möhren gesät werden, sollte zusätzlich berücksichtigt werden, dass sie gleich an ihrem endgültigen Standort eingesät werden können. Sie gedeihen besser, wenn sich keine Wildpflanzen in ihrer Nähe ansiedeln. 

Möhren lieben trotzdem eine Pflanzgemeinschaft, mit Zwiebeln. Sie schützen sich gegenseitig vor den Schadfliegen.

Der Reihenabstand sollte mindesten 25 Zentimeter betragen. Eine Zwischenernte der Möhren tut den Wurzeln gut.

Der Standort kann für etwa vier Jahre beibehalten werden, darf in der Zeit aber nicht von anderen Doldenblütlern besetzt werden. Wenn sich eine Bodenmüdigkeit bemerkbar macht, müssen die zukünftigen Möhren auf einem anderen Stückchen Erde ausgesät werden. Möhren wachsen dann besonders gut, wenn ihr Standort nicht jedes Jahr der Gleiche ist.

Pflanzen widerstandskräftig gegen Krankheiten machen

Am Wirkungsvollsten ist bei allen Pflanzen eine Vorbeugung gegen Schadinsekten oder Krankheiten. Stärkend auf die Gesundheit der Pflanzen macht sich ein gleichzeitiger Anbau von

  • Lauch
  • Zwiebeln
  • Ringelblumen
  • Tagetes

Von der Möhrenfliege befallene Pflanzen sollten, um einer Verbreitung entgegenzuwirken, schnell geerntet werden.

Diese Pflege lieben Möhren

Wenn das Wetter im Sommer sehr heiß ist, danken es Möhren mit einem guten Wachstum, wenn die Erde am Abend, zum Beispiel mit einem Sauzahn angehäufelt wird.

Die wissenschaftliche Begründung für die Wirksamkeit vom anhäufeln: die Bohnen, Erbsen, Karotten, der Kohl, Lauch, die Tomaten, Peperoni, der Mais und Kartoffeln, werden besser belüftet, können so besser Seitenwurzeln bilden, die wiederum einen positiven Effekt auf das Wachstum der Pflanze haben, weil sie mehr Feuchtigkeit und Nährstoffe herholen.

Möhren, die nur unzureichend gehäufelt wurden, sind an einem dunkelgrünen Rand erkennbar.

Karotten zwei Mal im Jahr ernten

So werden Möhren gelagert

Möhren, die im Sommer eingelagert werden, werden schnell lasch. Die später geernteten Möhren sind oft fester. Damit sie die Lagerung besser überstehen, wird das Laub abgedreht, die Möhren in Papier eingeschlagen und kann sie dunkel, trocken und möglichst dunkel etwa eine Woche eingelagert werden.

Größere Vorräte können Monate, frostfrei gelagert, in einer Miete, in einem Erdkeller oder in einer trockenen Sandkiste gut überstehen.

Für eine Einlagerung im Keller eignet sich die Sorte Nantaise gut, weil diese Möhren besonders lange Hauptwurzeln haben.

Haustiere fressen Karotten ebenfalls sehr gerne. Um sie vorrätig zu haben, können Karotten in Scheiben geschnitten und an der Luft getrocknet werden.

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