Welche Pflanzen gehören zum Suppengrün oder Suppengemüse

Suppengrün, auch Suppengemüse, Kochgemüse, Wurzelwerk oder Wurzelzeug genannt, wird vor allem zur Aromatisierung von Brühen im Ganzen mitgekocht. Anschließend können die Rückstände püriert oder klein geschnitten und dann angeröstet, Schmorgerichten zugegeben werden. Durch das sogenannte Röstgemüse oder Mirepoix bekommen diese einen würzigen Geschmack und eine sämige Soße. Regional und jahreszeitlich ist es unterschiedlich, welches Suppengrün in ein schmackhaftes Essen kommt.

Im Kochbuch:"Kochkunst ... ein Führer durch die feine Küche von Julie Elias aus dem Jahr 1925, werden Mohrrüben, Zwiebeln, Porree, Kohlrabi, Sellerie als Suppengemüse bezeichnet.

Einige Köche unterscheiden, ob das Suppengrün eher in einer klaren Suppe, einem Eintopf oder einer Gemüsesuppe verwendet wird.

Traditionell werden in ganz Deutschland meist, Möhren, Porree, Sellerie, Pastinake, Wurzelpetersilie, Kohlrabi als Suppengrün oder Suppengemüse bezeichnet. Dazu kommen meist die Kräuter Liebstöckel und Petersilie. In einigen Regionen zählen auch Blumenkohl und Erbsen zum Suppengemüse sowie Sellerieblätter und Thymian.

 Suppengrün wird traditionell in drei Gruppen unterteilt:

  • Wurzelgemüse, wie Möhre, Knollensellerie, Kohlrabi,Steckrübe, Wurzelpetersilie
  • Lauchgewächse, wie Lauch und Zwiebel und
  • Kräuter, wie Petersilie, Selleriekraut. Liebstöckel oder Thymian

Warum ist Suppengrün gesund?

Gegessen wird grundsätzlich, um den Hunger zu stillen, den Körper mit Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen und ihn mit sekundären Pflanzenstoffen vor Krankheiten zu schützen.

Über Suppengrün berichtet die Volksheilkunde in alten Kräuterbüchern in dieser Hinsicht unterschiedliches.

Welche Heilwirkung haben folgende Pflanzen:

Möhren, auch Karotten genannt, zählen zu dem Gemüse dass bei Müttern die Milchbildung fördert und in Deutschland meist die erste feste Nahrung für Säuglinge und Kleinkinder ist. Sie wirken beruhigend, keimtötend, bei einer Stuhlverstopfung abführend, blutbildend, harntreibend, wundheilend und wurmtreibend.

Möhrenbrei für Kleinkinder und Genesende, wird meist durch den würzigen Geschmack von Pastinaken unterstützt, weil diese den Magen und den Darm stärken und gegen Blähungen wirken. Diese tragen, laut älterer Wissensquellen, ebenfalls zu einer verbesserten Wundheilung bei.

Meist wird auch die Petersilienwurzel in einen ersten Gemüsebrei aufgenommen, weil auch sie verdauungsfördernd wirkt, die Nieren schützt, einer Blaseninfektion vorbeugt und blutbildend ist. Sie reduziert die Bildung von Gasen, schützt das Immunsystem, ist bei Erwachsenen hilfreich bei der Behandlung von Arthritis und beseitigt schlechten Mundgeruch.

Der Kohlrabi unterstützt durch seinen hohen Gehalt an Selen das Immunsystem. Durch seinen hohen Anteil an Eisen, wirkt er blutbildend. Das Magnesium hilft bei Schmerzen, unterstützt die Herzfunktion und kann einer Arterienverkalkung vorbeugen. Ein hoher Kalziumgehalt in den Kohlrabi sorgt für einen guten Aufbau der Knochen.

Der Lauch, ebenfalls unter dem Namen Porree bekannt, wirkt harntreibend und schleimlösend, zum Beispiel bei Husten. Für Kleinkinder und Personen mit Magen- und Darmbeschwerden ist er weniger geeignet, da er, wie alle Zwiebelgewächse Blähungen fördert. Als positive Eigenschaft gilt, dass er den Gallenfluss beschleunigen kann.

Der Sellerie wirkt harntreibend, krampflösend, blutreinigend, schleimlösend und appetitanregend. Er stärkt den Kreislauf und die Nerven. Da er das gesamte System anregen kann und die Menstruation fördert, ist er für Schwangere nicht zu empfehlen. Im Sommer, bei starker Sonneneinstrahlung, kann der Genuss von Sellerie zu unschönen Hautverfärbungen führen.

Alle Zwiebelgewächse wirken antibakteriell, harntreibend, entzündungshemmend, krampflösend, blutbildend, blutzuckersenkend und den Auswurf fördernd.

Liebstöckel wird im Volksmund auch Maggikraut, nach der gleichnamigen Suppenwürze, genannt, weil er einen starken, würzigen, appetitanregenden Geruch hat. Er löst Verkrampfungen, wirkt gegen Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen, hilft bei Völlegefühl, Sodbrennen und Harnwegsinfektionen, löst Nierengrieß, lindert Muskelschmerzen, behebt Potenzstörungen und Regelschmerzen. Von Ärzten wird empfohlen Liebstöckel in der Schwangerschaft nicht zu essen, weil er den Kreislauf anregt.

Die Petersilie wird in Österreich und Altbayern auch der Petersil und in der Schweiz Peterli genannt. Petersilie schützt, nach Aussage von Ernährungsberatern, durch den Wirkstoff Myristicin Leber, Darm und Gehirn vor verschiedenen Krebsarten. Sie besitzt verdauungsfördernde Eigenschaften, wirkt blähungstreibend, entgiftend und schützt vor Nierensteinen. Insbesondere bei Akne, Flecken und anderen Hautproblemen ist Petersilie sehr empfehlenswert.

Sie versorgt unseren Organismus mit Mineralien wie Phosphor, Kalzium, Eisen, Schwefel und auch mit reichlich Vitamin C und Beta-Carotin, was für die Stärkung des Immunsystems sehr förderlich ist.

Die Wurzelpetersilie zählt, in der traditionellen Küche in Schwaben, wie die Möhre, Porree, Sellerie, Pastinake, Kohlrabi, dem Liebstöckel'l und der Petersilie zum Suppenkraut, auch Suppengrün genannt, das besonders den kräftigenden Suppen im Winter eine leckere Würze gibt.

 Die Wurzelpetersilie ist zweijährig, zählt zu den Doldengewürzen und bildet, bei regelmäßigem häufeln, eine kräftige, bis zu 20 Zentimeter lange und drei bis fünf Zentimeter dicke Wurzel. Es gibt auch Sorten die dickere und kürzere Wurzeln ausbilden.

Wurzelpetersilie wuchs ursprünglich im Mittelmeerraum und wurde schon im Altertum, gemeinsam mit anderem Wurzelgemüse, als typisches Wintergemüse und Suppengewürz genutzt. Die Wurzelpetersilie kann ab Oktober geerntet werden Sie ist frosthart und kann, bis zum April, je nach Bedarf, frisch geerntet werden.

Wie baut man Suppengrün und Suppengemüse im Garten an?

Es für die den Garten liebende Menschen, die gerne kochen, praktisch all die Pflanzen und Kräuter in der Nähe zusammen zu haben, die in einem Gericht gut schmecken und sich mit allen Nährstoffen zu einer vollständigen Mahlzeit ergänzen.

Trotzdem haben sie oft unterschiedliche Bedürfnisse an den Boden, wie Blumenkohl und Sellerie als Starkzehrer oder sie sind eher für Düngergaben empfindlich. Und sind darum eher als Nachkultur optimal.

Zu beachten ist zusätzlich, dass manche Pflanzen schlecht wachsen, wenn als Vorkultur bestimmte andere Pflanzen angebaut wurden. Dazu gehören: Zwiebelpflanzen derselben Familie

Viele der Pflanzen, die zum Suppengemüse und Suppengrün zählen, gedeihen besonders gut in Pflanzengemeinschaft miteinander, aber der besseren Übersicht wegen jede Sorte in einer eigenen Reihe. Dabei ist zu bedenken:

Kulturpflanzen, die im Garten als Einzelkultur wachsen, laugen im Garten den Boden aus, ihre Wurzelausscheidungen beeinträchtigen das eigene Wachstum und das der von Nachbarpflanzen, der Boden ermüdet, schneller. Die Gefahr von Gemüseinfektionen und Schädlingsbefall ist groß.

Durch Fruchtfolge und Mischkultur kann abgeholfen werden.

Die Vorteile einer Mischkultur

  • Gute Nachbarn halten Schädlinge fern
  • Verbessern Ertrag und Qualität
  • Die Pflanzen wachsen zusammen und geben dem Beet Schatten
  • Die Bodenverdunstung vermindert sich
  • Unkraut wird fast völlig verhindert

Solche Pflanzengemeinschaften bilden eine Annäherung an "natürliche Verhältnisse". Tief- und Flachwurzler werden kombiniert, Stark- und Schwachzehrer. Die Beete werden immer voll ausgenutzt, es entsteht ein günstiges Mikroklima. Die Erträge sind bei korrekter Bearbeitung höher, Befall durch Krankheiten und Schädlinge geringer.

Günstige Pflanzkombinationen beim Suppengrün

  • Blumenkohl - mit Sellerie
  • Kohlrabi- mit Sellerie, und Zwiebeln (Schutz gegen Erdflöhe, Kohleule, Kohlfliege, Raupen und Sellerierost)
  • Möhren: mit Erbsen
  • Zwiebeln und Porree (Schutz gegen Möhren- und Zwiebelfliegen)
  • Porree - mit Kohlrabi
  • Möhren und Sellerie
  • Sellerie - mit Blumenkohl, Kohlrabi und Lauch
  • Zwiebeln: mit Möhren
  • Petersilie - mit Schnittsellerie
  • Porree - mit Sellerie
Suppengemüse selber machen

... und ungünstige Kombinationen:

  • Erbsen - mit Porree/Zwiebeln
  • Petersilie - mit Porree/Sellerie/Zwiebeln
  • Sellerie - mit Petersilie/
  • Zwiebeln - mit Porree/

Kreuzblütler, zum Beispiel Blumenkohl, Kohlrabi und Doldenblütler, Fenchel, Liebstöckel, Möhren, Pastinaken, Petersilie, Sellerie vertragen sich generell (innerhalb ihrer Gattung) nicht miteinander

Als Schutzpflanzen für Mischkulturen gelten zum Beispiel Tagetes, auch Studentenblumen genannt, die Nematoden im Boden vertreiben.

Anregungen zum Thema Suppengemüse von René Pöplow Mitglied mit Top-Beteiligung im Blog Gemüsegarten und Selbstversorgung

"Suppengemüse lässt sich natürlich auf verschiedene Weisen herstellen bzw. haltbar machen.
Ich habe mich dieses Mal für Einkochen entschieden. Das nächste Mal wird eingefroren und dann auch mal Trockenbrühe von gemacht.
Mein EKA (Redaktion: Einkochapparat) war leider zu voll um alles auf einmal zu fassen. Da die erste Rutsche erst gegen 1:00 Uhr Nachts fertig war, habe ich die letzten 3 Flaschen Brühe/ Fonds am Folgetag eingekocht.
Und damit sich der Vorgang auch lohnt, habe ich auch gleich noch Tomaten, Zwiebeln und Knobi aus dem Garten zu Soße verarbeitet (Das Rezept hierzu findet man in meinen vorherigen Beiträgen J )

Anmerken möchte ich noch, dass ich Tomatensauce normalerweise nur 30 Minuten bei 90 Grad einkoche. Begründung: Zwiebeln und Knobi werden gekocht, püriert und weiter gekocht. Das bei für die Toxinbildung vorhandene Enzym/Amino Alliin, wird dadurch zerstört und es können sich entsprechend keine Toxine mehr bilden, wie es bei roh eingekochten Zwiebeln der Fall wäre. Ergänzend kommen Säure der Tomaten, des Balsamicoessigs und des Salzes hinzu.
Für das Suppengrün habe ich mir aus dem Garten geholt: Knollensellerie, Pastinaken, Möhren, Porree und Zwiebeln. Das Grün von Möhren, Pastinaken und Sellerie hängt zum Trocknen in der Vorlaube. Dies benutze ich später als Gewürz für Suppen etc."

Anmerkung der Redaktion: Zubereitung

"Die gewaschenen Schalen, sowie die Spitzen vom Porree entsorge ich keinesfalls. Wichtig ist, dass keinerlei Erde mehr dran ist. Also gründlich Schrubben. Dann Zwiebelschalen etc. in einen Topf, mit Wasser aufgießen (hier waren es 4 Liter) und dann mit 2 gehäuften Esslöffeln Salz, 2 Stunden lang köcheln lassen. Der Duft ist atemberaubend, nicht zuletzt durch die Sellerieschalen. Nach 2 Stunden absieben, in Flaschen füllen und 2 Stunden bei 100 Grad einkochen. Wunderbare Grundlage für Soßen, Suppen etc. Soviel zur Resteverwertung.
Das Gemüse habe ich gründlich gewaschen, gewürfelt/ gestückelt, gemischt und dann in 1 Liter Gläser gefüllt. Diese habe ich mit heißer Salzlake aufgefüllt. Pro Liter Wasser einen leicht gehäuften EL Salz. Das Gemüse kommt dann ebenfalls für 2 Stunden bei 100 Grad in den EKA."

MonikaHermeling, am 23.02.2021
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Bildquelle:
Gemüseanbau Bodensee, Monika Hermeling (Diese Gemüsesorten entgiften unseren Körper)

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