Warum kocht Milch überhaupt über?

MilchHaben Sie sich schon mal gefragt, warum Milch überkocht, aber Wasser oder Tee nicht? Die Erklärung ist ganz simpel. Wie Sie sicher wissen, bildet die Milch beim Kochen eine Haut - dies liegt an den enthaltenen Molkeneiweißen, die bereits ab circa 74 Grad beginnen zu gerinnen. Diese Milchhaut, die bei vielen äußerst unbeliebt ist, legt sich wie ein fester Deckel über die Milch und verhindert, dass der beim Kochen entstehende Wasserdampf entweichen kann - es entsteht Druck. Wenn Sie jetzt den Topf noch schnell vom Herd nehmen, dann können Sie ein Überkochen der Milch verhindern, anderenfalls passiert, was passieren muss: Der Druck wird zu groß und der Wasserdampf drückt die Milchhaut explosionsartig nach oben - die Milch kocht über und Sie haben die Schweinerei in der Küche. Nun ist also klar, warum die Milch überkocht, aber noch nicht, wie man das Überkochen vermeidet.

1. Milchhaut abschöpfen verhindert Überkochen

Nach dem Lesen der obigen Erklärung ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass es gilt, die Bildung der Milchhaut zu verhindern. Da dies im häuslichen Umfeld ohne Hinzunahme eines Chemikers kaum machbar ist, ist die einfachste Methode das Abschöpfen der Milchhaut. Wenn Sie also Milch kochen, dann sollten Sie die Haut sofort abschöpfen, wenn sie sich bildet. Dies ist die sicherste Methode, um den Überdruck in der Milch und damit das Überkochen zu verhindern.

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2. Der alte Trick mit der Butter

Hinreichend bekannt ist der Trick mit der Butter: Ein wenig Butter oder anderes Fett an den inneren Rand des Topfes gestrichen und schon kocht die Milch nicht ganz so schnell über.

Die Betonung liegt dabei auf "nicht ganz so schnell". Das Fett der Butter kann das Gerinnen des Eiweißes für eine gewisse Zeit bremsen - aber oft nicht komplett aufhalten.

3. Glasmurmeln helfen, ein Überkochen zu verhindern

Wenn Sie das Gerinnen der Eiweiße schon nicht verhindern können, besteht eine weitere Möglichkeit darin, die sich bildende Milchhaut zu durchbrechen. Am einfachsten geht dies mit Glasmurmeln, die Sie einfach mit in die zu kochende Milch geben. Die Wasserdampfblasen heften sich zum einen an die große Oberfläche der Fremdkörper und steigen nicht explosionsartig auf und zum anderen wird durch die sich bewegenden Murmeln verhindert, dass sich eine geschlossene Milchhautdecke bildet. Ergebnis: Die Milch kocht nicht über. Natürlich können Sie sich auch einfach die ganze Zeit neben den Herd stellen und die Milch umrühren - dies hat haargenau den gleichen Effekt.

4. Der Milchtopf - wenn's nur heiß, aber nicht kochend sein soll

Soll die Milch nur richtig heiß werden, aber nicht unbedingt kochen, dann sollten Sie einfach einen handelsüblichen Milchtopf (Simmertopf) verwenden. Dieser erwärmt die Milch nur bis kurz unter den Siedepunkt und verhindert neben dem Überkochen auch gleich noch das Anbrennen der Milch. Möglich wird dies, weil Simmertöpfe doppelwandig sind und der Zwischenraum mit Wasser gefüllt wird. Da so der Topfinhalt keinen direkten Kontakt zur Wärmequelle hat, wird auch der Siedepunkt nicht erreicht - ein Überkochen der Milch ist damit unmöglich.

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5. Klappern gegen Überkochen

Legen Sie eine Keramikscheibe in die zu kochende Milch, beginnt diese zu klappern, kurz bevor die Milch überschäumt. Sie haben dann noch ungefähr 30 Sekunden Zeit, um Schwiegermutti am Telefon abzuwürgen und in einer waghalsigen Aktion den Topf vom Herd zu reißen.

AlphaBeta, am 16.11.2012
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