Wie kocht man Weißwürste richtig?

Antwort: Gar nicht!

Weißwürste werden nicht direkt gekocht, denn sonst platzen sie. Um deine Weißwürste zuzubereiten stellst du einen großen Topf Wasser auf den Herd, wartest bis es kocht, dann drehst du den Herd ab und gibst die Weißwürste dann erst ins Wasser, eben dann, wenn es genau nicht mehr kocht. Dort dürfen sie nun 10 bis 15 Minuten baden, also ziehen, eigentlich bis das Wasser wieder kühl ist, dann sind sie perfekt und können direkt serviert werden!

Kann man Sie auch anders zubereiten?

Antwort: Natürlich!

Traditionell wird die Weißwurst wie oben beschrieben zubereitet. Das heißt aber nicht, dass sie anders nicht schmeckt. Gebraten, zum Beispiel. Da gibt es einen tollen Trick, damit sie richtig knusprig wird: Lege sie für 10 Minuten in Milch ein, dann wälze sie in Mehl und dann brate sie in der Pfanne mit Pflanzenfett. Echt lecker und einmal etwas anderes! 

Kann man Weißwürste auch selber machen?

Antwort: Ja, mit etwas Zeitaufwand.

Für selbst gemachte Weißwürste brauchst du:

  • 1,5 kg Kalbfleisch
  • 1 kg mageren Schweinespeck
  • 15 g gemahlene Senfkörner
  • 50 ml Trockenmilch
  • 1/2 TL gemahlener Pfeffer (weiß)
  • 1/2 TL gemahlene Selleriesamen
  • 50 g Salz
  • 1/2 TL gemahlene Muskatblüte
  • 50 g konzentriertes Sojaprotein
  • 15 g Dextrosepulver
  • 1/2 TL Zwiebelpulver
  • 1/2 TL getrocknete Petersilie
  • 1/2 l Eiswasser

Und so geht es:

  1. Fleisch sehr fein faschieren (zu Hackfleisch verarbeiten)
  2. Alle Zutaten außer Wasser mischen und in eine Küchenmaschine geben und nach und nach das Wasser zugeben, damit alles gut vermischt wird
  3. In Wursthüllen füllen (35 mm Durchmesser, etwa 15 cm lang)
  4. In 70 Grad heißem Wasser Würste kochen, bis sie selbst eine Temperatur von 65 Grad haben, dann mit kaltem Wasser abkühlen
  5. Fertig! Am Besten bis zur Verwendung einkühlen!

Wie serviert und isst man die klassische Weißwurst?

Antwort: Mit süßem Senf und Brezel, ohne Besteck, und sie wird gezuzelt.

Die klassische, in Wasser gegarte Weißwurst wird mit Laugenbrezn und süßem Weißwurstsenf serviert. Natürlich kann man Weißwürste auch mit anderem Gebäck und Saucen essen, wenn man das bevorzugt. Die meisten Leute essen die Wurstpelle bei der Weißwurst nicht mit, wobei es einige gibt, die das lecker finden. Wie sie in Deutschland gegessen wird, unterscheidet sich von Region zu Region. Einem Bayern serviert man die Weißwurst klassisch ohne besteck, denn er beißt die Pelle auf und zuzelt die Wurstfüllung heraus. Schwaben essen die Haut meist mit. Preußen essen mit Besteck und schnitzen die Pelle ein, sodass sie die Wurstfüllung kunstvoll mit der Gabel herausdrehen können.

Übrigens werden Weißwürste oft zum Frühschoppen gegessen. Das stammt noch aus der Zeit, in der man sagte, dass man Weißwürste vor 12 Uhr Mittag verzehren soll. Warum? Damals gab es noch keine Kühlgeräte und die Würste wurden vom Metzger oder Wirten relativ früh frisch gemacht. Sie mussten gegessen werden, bevor sie verderben können.

4 Wege eine Weißwurst zu essen

Der Weißwurstsenf - kann man den selbst machen?

Antwort: Ja, ich habe es probiert.

Mein Weißwurstsenf (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Als ich hier in Afrika mein Oktoberfest organisiert hatte, habe ich den Weißwurstsenf das erste Mal selbst gemacht. Zugegeben, er sieht nicht ganz wie das Original aus, aber er war super lecker und hat geschmeckt, wie er soll und die Herstellung war nicht besonders schwer. Er hält sich wirklich lange im Kühlschrank, laut Rezept 6 Monate, nur setzt sich, wie man am Foto sieht, der Zucker etwas unten an, wenn er länger steht, also muss man vor der Verwendung ein bisschen durchrühren. Schmecken tun meine Reste von Otober auch jetzt im Februar noch gut.

Benötigte Zutaten für etwa 2 Gläser:

  • 100 g gelbe Senfkörner
  • 50 g Zucker (ich habe braunen Rohrzucker verwendet)
  • 20 g Honig
  • etwas Nelkenpulver
  • 80 ml Wasser
  • 60 ml Essig (im Originalrezept stand Weinessig, ich habe allerdings für zusätzliche Süße Himbeeressig verwendet, was sehr lecker war)

Und so geht es:

  1. Senfkörner grob mahlen
  2. Wasser aufkochen und über die Senfkörner gießen, denn die sollen darin etwa 10 Minuten ziehen
  3. Zucker in einer Pfanne ohne Fett karamelisieren lassen (viel rühren!)
  4. Dann alle Zutaten mischen, bis eine homogene Masse entsteht (am besten mit dem Mixer)
  5. In Gläser füllen
  6. Im Kühlschrank vor dem verzehr zwei Tage durchziehen lassen, damit er richtig schmeckt 

Und die Brezn, kann man die selbst machen?

Antwort: Ja, auch die habe ich probiert.

Leider habe ich keine Fotos mehr von meinen Brezn, aber sie haben toll geschmeckt. Gut, es war mein erster Versuch, also an der Optik muss ich noch weiter arbeiten, denn das eindrehen in Breznform ist gar nicht so einfach. Die Herstellung jedoch schon und das Rezept ist sehr einfach. Der Geschmack ist toll original, also, wenn das mit der Breznform bei dir beim ersten Mal nicht so klappt, dann mach einfach eine andere Form, schmecken tut es trotzdem!

So sollte es aussehen (Bild: Lebensmittelfotos / Pixabay)

Für die Brezn brauchst du:

  • 1 l warmes Wasser
  • 1 EL Natron
  • 750 g Weizenmehl
  • 30 g Butter
  • 20 g feines Salz
  • Grobes Salz zum Bestreuen (du kannst auch Sesam oder anderes nehmen)
  • 35 g Trockenhefe
  • 350 ml kaltes Wasser

Und so geht es:

  1. Misch zuerst Mehl, Butter, feines Salz, kaltes Wasser und Hefe, bis du einen festen Teig hast.
  2. Teile den Teig in kleinere Teile auf (etwa 80 g pro Stück) und forme daraus deine Brezn.
  3.  Lass die unbedingt etwa 10 Minuten stehen, denn die gehen noch auf und so kannst du notfalls noch ein bisschen nachbasteln, wenn sie etwas verformt sind.
  4. Koch inzwischen 1 l Wasser mit Natron auf.
  5. Versenke die Brezn nach und nach jeweils für 30 Sekunden im Natronwasser.
  6. Stell die Brezn etwa 30 Minuten in den Kühlschrank.
  7. Im Ofen brauchen sie dann etwa 12 Minuten bei 240 Grad. Wenn du sie vorbereiten möchtest, kannst du sie auch kürzer backen und dann kurz vor dem Verzehr nochmals für die restliche Zeit in den Ofen geben.
Und guten Appetit!
Weisswürste mit Breze und süssem ...

Weisswürste mit Breze und süssem Senf White sausages with pretzel and sweet mustard (Bild: Josef Türk Reit im Winkl Chiemgau / Flickr)

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