Wie umgehen mit der Angst?
Würzburg, München,Ansbach, der Terror ist in Deutschland angekommen. Doch macht es Sinn, jeden Araber gleich als Terroristen zu sehen? Nein Leute, bleibt ruhig und denkt erst mal nach.Wie viel sind euch Eure Werte noch wert?
Ehe Ihr in jedem Araber gleich eine Gefahr seht, denkt mal über Folgendes nach. Unsere Zivilisation fusst auch auf Werten wie Toleranz und Meinungsfreiheit. Auch wenn es schwer zu ertragen war, in Köln 35.000 Anhänger von Erdogan marschieren zu sehen, es war ein Sieg der Demokratie und ein machtvolles Signal, wie tolerant wir sind. Es war auszuhalten, diese Erfahrung bleibt nach dem Sonntag.
Damit unterscheiden wir uns von so manchen, nicht allen, Arabern. Wer nun glaubt, von der Gefahr hilflos umzingelt zu sein, verliert die Wahrnehmung für die Realität. Er läuft Gefahr, irrational zu handeln. Denn genau diese Toleranz und Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen und Ansichten unterscheidet uns von so manchen Menschen, die den Islam schamlos für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit missbrauchen. Wer auf deren Niveau sinkt und nicht mehr differenziert, gibt die Werte auf, die unsere Gesellschaft aus- und starkmachen.
Innerlich gelassen und ruhig bleiben
" In der Ruhe liegt die Kraft ", heute gilt diese Aussage noch mehr als früher. Innere Gelassenheit hilft beim Analysieren. Wie hoch ist die Gefahr eines Anschlages, der Euch unmittelbar trifft, real? Auch, wie hoch ist die Gefahr eines Anschlages in Deutschland real?
Fakt ist, mit weiteren Anschlägen ist zu rechnen, Tote und Verletzte eingeschlossen. Mit dieser Gefahr werden wir alle noch lange leben müssen. Doch mal ehrlich, hilft Hysterie dabei, diese Angst zu ertragen?
Nein, denn Hysterie ist eines der Gefühle, das den Kreislauf aus negativen Gedanken und negativen Gefühlen weiter aufschaukelt, der die Angst und den gefühlten Stresspegel weiter ansteigen lässt. Hysterie ist damit kontraproduktiv und gesundheitsschädigend. Zudem verhindert sie ein klares Denken.
Und noch ein Fakt kommt hinzu.Je gelassener und ruhiger wir mit der Situation umgehen, desto mehr demonstrieren wir innere Stärke. Wer also glaubt, das christliche Abendland unbedingt verteidigen zu müssen, sollte es ruhig angehen und auf die Werte setzen, die auch seit mehr als 60 Jahren für die Abwesenheit von Krieg in Mitteleuropa gesorgt haben. Kommunikation, miteinander sprechen, Akzeptanz und, ja auch daran darf sich erinnert werden, "friedliche Koexistenz", das waren Elemente einer Friedensordnung, die heute in Trümmern liegt.
Um Missverständnissen vorzubeugen, natürlich muss gegen den Terrorismus mit allen staatlichen Mitteln vorgegengen werden. Harte Strafen gegen Bombenleger sind außerhalb jeder Diskussion.
Nur, Hysterie und Panikmache schaukeln das Angstniveau in eine Höhe, die einfach irrational und schädlich ist. Etwas mehr Gelassenheit und Nachdenken würde auch so manchem Journalisten, Politiker und "Talkshow-Experten" gut zu Gesicht stehen.
Bleibt kommunikativ und neugierig
Miteinander reden war schon immer die beste Methode, Waffen schweigen zu lassen. Bleibt also kommunikativ, sprecht nicht nur mit dem deutschen Nachbarn, sondern auch mit dem türkischen Döner-Mann, dem arabischen Gemüsehändler und dem Flüchtling aus dem Asylbewerberheim. Denn gegenseitiges Verständnis, das Wissen um die Gefühle des Anderen, baut Aggressionen ab. Es signalisiert innere Gelassenheit und fördert auch die Neugier aufeinander. Gewalt und Neugier schließen sich jedoch aus. Ihr werdet feststellen, auch viele Muslime lehnen denTerror, für den der Islam missbraucht wird, ab. Auch viele Türken sind Erdogan-kritisch eingestellt. Toleranz und die Akzeptanz unterschiedlicher Ansichten, innere Gelassenheit und das Wissen, bei einem Anschlag sterben Menschen unterschiedlicher Religionen, das brauchen wir heute. Denn das christliche Abendland verteidigt sich leichter gemeinsam, und moralische sowie ethische Werte sind an Menschen, nicht an Religionen, gebunden.
In diesem Sinne, bleibt gelassen und immer schön neugierig.
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