Tiefenentspannung kann beim Autogenen Training oder der Muskelentspannung nach Jacobson erreicht werden.

Das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson sind häufig angewendete Entspannungstechniken, deren Wirkungen wissenschaftlich gut erforscht sind. Durch bestimmte Übungen können Sie dabei lernen, gezielt in eine tiefe Entspannung zu gelangen. Ihr Vegetatives Nervensystem schaltet um von "Alltagsbetrieb" zu "Erholungsbetrieb". Das führt dazu, dass sich verschiedene Körperfunktionen verändern, aber auch Prozesse im psychischen und geistigen Bereich geschehen.

Was passiert bei Entspannung im Körper?

Die Entspannung versetzt Ihren Körper in einen Zustand, in dem er sich erholen und Stresshormone abbauen kann. Ihre Muskeln werden locker, Ihr Nervensystem beruhigt sich. So können schmerzhafte Muskelverspannungen gelöst werden. Ihre Haut wird besser durchblutet und fühlt sich dadurch warm an. Ihr Atem fließt ruhig und gleichmäßig durch Ihre Lungen, so dass Ihr Blut gut mit Sauerstoff versorgt werden kann. Ihr Herz schlägt ruhiger und Ihr Blutdruck wird niedriger. Die Verdauungsorgane arbeiten lebhafter. Der Blutzuckerspiegel sinkt etwas. Außerdem wird Ihr Immunsystem angeregt.

Wie wirkt Tiefenentspannung auf Seele und Geist?

Im seelischen Bereich wirkt Entspannung lösend und beruhigend, so dass Sie sich auch auf dieser Ebene erholen können und neue Kräfte sammeln. Sie können lernen, sich selbst anzunehmen und zu mögen. Ängste können abgebaut und das Selbstbewusstsein gestärkt werden. Entspannung kann Ihnen in schwierigen Lebenssituationen immer wieder Inseln schaffen, um sich zurückzuziehen und die Ereignisse anschließend vielleicht aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Vielen Menschen hilft ein Entspannungsverfahren beim Einschlafen.

 

Entspannung fördert Ihre Konzentration und geistige Frische. Wenn Sie geistig stark gefordert sind, kann eine kurze Entspannungsübung zwischendurch helfen, wieder klarer zu denken. Auch kreative Fähigkeiten, die vielleicht in Ihnen schlummern, können durch Entspannung geweckt und angefacht werden.

Mit Entspannungsverfahren sich selbst näher kommen

Durch regelmäßiges Entspannungstraining können Sie lernen, sich selbst besser wahrzunehmen und Signale Ihres Körpers und Ihrer Seele zu bemerken. Entspannung kann Gefühle, die vielleicht schon lange in Ihnen vor sich hinschwelen, hervortreten lassen. Der Grund dafür ist oftmals, dass man sich normalerweise eben nicht so genau mit sich selbst beschäftigt. In der Ruhe nimmt man dann diese "Hintergrundgeräusche" deutlich wahr. Deshalb kann es sein, dass Sie während einer Entspannungsübung plötzlich weinen müssen oder dass Sie unangenehme Empfindungen haben. Wenn immer wieder starke Gefühle auftauchen und Sie nicht sicher sind, selbst damit zurechtzukommen, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen!

 

Quellen

"Entspannung als Therapie" von Edmund Jacobson, Verlag Pfeiffer bei Klett-Cotta

"Streßfrei durch Progressive Relexation" von Dr. Dietmar Ohm, Trias Verlag

"Handbuch der Entspannungsverfahren" von Franz Petermann und Dieter Vaitl (Hrsg.), Belz PsychologieVerlagsUnion

"Autogenes Training – Ruhe und Gelassenheit lernen" von Daniel Wilk, Verlag Hans Huber

"Handbuch Autogenes Training" von Dr. med. Bernt Hoffmann, dtv Verlag

"Autogenes Training" von Dr. med. Delia Grasberger, GU Verlag

 

 

Hinweis

Dieser Artikel soll Ihnen eine Information sein, kann aber keinesfalls den Besuch bei einem Heilpraktiker oder Arzt ersetzen. Wenn Sie Beschwerden haben, die Sie mit einem Entspannungsverfahren lindern möchten, fragen Sie bitte bevor Sie eine Entspannungstechnik erlernen einen Fachmann, ob diese für Sie geeignet ist.

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