Satelliten-Telemetrie-Projekt des LBV

Satelliten-Telemetrie-Projekt des LBV (Bild: Google Earth)

Es hat den Kuckuck ins Sprichwort gebracht, dass er seine Eier in fremden Nestern deponiert und anderen die Aufzucht seiner Brut aufhalst. Aber mit welcher Raffinesse und Diskretion er das Geschäft mit der delegierten Elternschaft betreibt, blieb lange im Unwissen. So presst der Kuckuck, sind die Nesteigner kurz weg geflogen, in Sekundenschnelle sein Kalkprodukt in deren Vogelwiege. So pflegt das Kuckuckweibchen fremde Nester vorsorglich um mindestens ein Ei zu erleichtern, bevor es selbst darin niederkommt.Ob solch ein Kindertausch die stellvertretenden Kuckuckseltern täuschen soll oder ob die Eierspeise ein notwendiges Kraftfutter für die werdende Mutter ist, Ornithologen, sind sich bis heute nicht darüber einig. Bekannt ist, dass Kuckucksweibchen gefräßig sind und bis zu fünf geraubte Eier an einem Tag hinuterwürgen.

Ein junger Kuckuck frisst so viele Kerbtiere wie fünf junge Singvögel. Er wiegt beim Schlüpfen nur zweieinhalb Gramm, nimmt aber täglich fünf Gramm zu und wiegt schon nach 15 Tagen etwa so viel wie fünf kleine Rotkelchen oder Hausrotschwänze. Für die Zeit seiner Entwicklung benötigt ein Kuckuck die ungeteilte Fürsorge seiner Zieheltern. Er kann es sich demnach gar nicht leisten, Fresskonkurrenten neben sich im Nest zu dulden. Hat jedoch einmal ein beheimatest Ei, die Säuberungsaktion des jungen Kuckucks überstanden, verdorrt das Un-geschlüpfte in seiner Kalkzelle. Denn seine Eltern müssen den hungrigen Parasiten ununterbrochen füttern und haben keine Zeit mehr zum Brüten.

Der perfekte Betrüger ist ein Zuchtprodukt der betrogenen Vögel

Bieten sich einem Kuckucksweibchen gleichzeitig mehrere Kindbetten, als es belegen kann, kennt
es einen drastischen Ausweg aus dem Problem: Es raubt die Nester einfach aus. Die noch in ihren
Schalen schlummernden Sprösslinge der Wirtseltern verschwinden dann im Schlund des Schmarotzers,der so Zeit gewinnt, in Ruhe mit weiteren Eiern nieder zukommen und nebenbei mit der Eierspeise sein Kalkdefizit ausgleicht. Die Wirtsvögel indessen, beginnen von vorne mit Nestbau und Eier legen.

Vögel, die im Verlauf ihrer Evolution niemals unter Schmarotzern zu leiden hatten, sind
gegenüber fremden Eiern erstaunlich tolerant. Da sie normalerweise nur den eigenen Nachwuchs
im Nest haben, brauchen sie nicht si genau zu wissen, wie ihre Eier aussehen sollten. Einige
vom Kuckuck als Wirte bevorzugte Vogelarten, so Bachstelzen, Wiesenpieper oder Sumpfrohrsänger, aber sind durch den Schaden klug geworden und werfen fremde Eier nicht selten aus ihrem Nest.Der Gegenzug des Parasiten ließ nicht lange auf sich warten. Besonders in Gegenden, wo der Kuckuck nur bei einer einzigen Vogelart schmarotzt, findet man Kuckuckseier, die von den Pflegeeltern kaum zu unterscheiden sind. Und die düpierten Vögel züchten geradezu Kuckucke, von denen sie getäuscht werden können. Denn die Zieheltern treffen ja die Auslese indem sie nur solche Kuckuckseier dulden, die sie von eigenen nicht unterscheiden können. Der geschickteste Fälscher bleibt am Leben, um seine vorteilhaften Eigenschaften weiterzuvererben.

 

Der Ruf des Kuckucks
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Kuckuck, wo bist du?!

Internationales Satelliten-Telemetrie-Projekt des LBV

Warum kommen immer weniger Kuckucke aus Afrika zurück? Warum ist völlig unbekannt, wo der Kuckuck überwintert? Welcher Kuckuck nimmt welche Flugroute? Wo trifft er auf afrikanisches Festland? Treffen sich die Vögel am Ende alle wieder? 
Auf unsere Live-Kartein unserem Projekt-Tagebuch und in zahlreichen Logbüchern zu jedem einzelnen Vogel erfahren Sie nahezu täglich Neues über unsere besenderten Kuckucke und können die Aktivitäten in einem Gästebuch kommentieren.

 

http://www.lbv.de/unsere-arbeit/vogelschutz/kuckuck/satelliten-telemetrie-kuckuck-wo-bist-du.html#c15246

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