Unsere Huren: Ein Gedicht!

Alles Gute zum Internationalen Hurentag, liebe Huren, Stricher und "Ich-bin-nur-versehentlich-hier-ich-wollte-eigentlich-in-die-Apotheke"-Klienten! Wieso sollten nur Mütter zum Muttertag ein Gedicht vorgetragen bekommen? Anbei meine Laudatio an die Huren dieser Welt:

 

"Wer macht für uns die Beine breit,

und ist zu jeder Zeit bereit?

Wer küsst uns zärtlich auf den Po,

und schwingt die Peitsche sowieso?

Wer mag's mal sanft und mal versaut,

drückt Zigaretten auf die Haut?

Wem sind wir nie zu hässlich, dumm und alt,

wer gibt's uns heiß und auch mal kalt?

Die Antwort heißt auf jeden Fall,
mal ist's Yvonne, mal die Chantalle."

 

Dankenswerterweise setzen sich "Experten" für die Belange der Huren ein:

"Wir brauchen eine Entscheidung, wie unsere Gesellschaft mit diesem Sklavenmarkt umgehen möchte." Beispiele aus Stuttgart und Frankreich zeigten, dass ein stärkerer staatlicher Zugriff die Situation der Frauen deutlich verbessere.

Ach ja, natürlich: Wir brauchen mehr Gesetze, Verbote, Reglementierungen und am Besten eine eigene Behörde. Nur so können wir Zwangsprostitution eindämmen, wie es in den anderen Dienstleistungsbranchen der Fall ist. Man denke nur an die einst fürchterliche Situation der Zwangskellner oder versklavten Supermarktverkäuferinnen ("Das macht zwei Mark vierzig... bitte helfen Sie mir!"). Die Rettung kommt bekanntlich nicht von oben, sondern von den Behörden.

Was sind eigentlich die historischen Ursprünge des Welthurentags?

Der Tag geht zurück auf einen Protest im Jahr 1975, bei dem Prostituierte in Frankreich eine Kirche besetzten.

Würde das heutzutage geschehen, dauerte es wohl Monate, bis dies jemand bemerkte...

Ein interessantes Urteil gibt es aus Österreich zu vermelden: Prostituierte können demnach offenbar ihren Lohn einklagen.

Wurde eine sexuelle Handlung gegen vorher vereinbartes Entgelt vorgenommen oder geduldet, so begründet diese Vereinbarung eine klagbare Entgeltforderung

Für mich stellt sich indes die Frage, ob dies auch umgekehrt gilt, also die Einreichung einer Klage, weil eine Dienstleistung nicht oder mangelhaft durchgeführt wurde. Etwa die Vorspiegelung falscher Tatsachen: "Isch eiße Yvonne und binne Fronkreisch, versaute Ludär, abe kaine Probleme mit hässlichen, besoffenen Arschgeigen wie dir altem Sack, äh, mit süße Jungä wie du". Oder der Drive-In-Schalter war ständig besetzt. Ich denke, gerade in Hinblick auf die am Hungertuch nagenden Anwälte im klagefeindlichen Mitteleuropa, eröffneten sich hierbei ungeahnte Möglichkeiten. Und sollte eine Klientin nicht bezahlen können, kann man sich ja immer noch auf alternative Bezahlmethoden einigen...

Das Problem der Linkspartei

Das gibt mir die Möglichkeit zu einer schönen Überleitung von Leuten, die sich selbst verkaufen, zu jenen, die ihre Mitmenschen verkaufen. Die zuletzt krisengeschüttelte Linkspartei hat Katja Kipping und Bernd Riexinger an ihre Spitze gewählt. Und natürlich wurde nicht irgendwie gewählt, sondern auf möglichst skurrile Weise:

Im ersten Wahlgang durften ausschließlich Frauen antreten.

Dies möge keinesfalls als diskriminierend verstanden wissen! Vielmehr hat die Linkspartei erkannt, dass Frauen in Machtpositionen irgendwie hip sind, insbesondere verbunden mit der Empörung über die schlimme Benachteiligung von Frauen. Sie wissen schon: Nicht in Teheran, Islamabad oder Riad, sondern in Europa, wo sie... na, eben aufs Schlimmste unterdrückt werden. Komischerweise fallen mir gerade nur Gegenbeispiele ein, wie Frauen bevorzugt werden. Andererseits bin ich ein Mann und somit der natürliche Feind von Frauen - ist ja klar, dass mir derartige frauenfeindliche Äußerungen nur so aus der Fresse purzeln.

Trotzdem gratuliere ich Frau Kipping ganz herzlich zu diesem unerwarteten Erfolg und bin überzeugt davon, dass sie ihre geballte Kompetenz, gesammelt in jahrelanger Berufserfahrung (Eintritt in die Partei, Stadträtin, Abgeordnete), gewinnbringend wird einbringen können. Pardon: "Gewinnbringend" ist natürlich eine ganz üble neo-liberale Floskel! Deshalb stellt sie ihre mühevollen, gesellschaftlich ungemein wertvollen Arbeiten auch quasi für den Gotteslohn zur Verfügung.

Das große Problem der Linkspartei ist aber nicht die Parteienführung, sondern liegt ganz woanders: In Wahrheit setzt sich der Bundestag ausschließlich aus Linksparteien zusammen. Quer durch die angeblich so unterschiedlichen ideologischen Fronten zieht sich der einigende Rote Faden, wonach Papa Staat seine doofen Kinder an der Hand nehmen und sie durchs Leben führen muss - regelmäßige Prügel, Drohungen und Streichung des selbstverdienten Taschengeldes inklusive.

Sexverbot für 17-Jährige

Das Verbot des Jahres: In Indien ist Sex für Unter-18-Jährige verboten.

[...] das vom indischen Parlament beschlossene und von der Staatspräsidentin abgesegnete Gesetz zum Schutz von Kindern vor sexuellen Straftaten sieht vor, dass Geschlechtsverkehr nur über 18-Jährigen erlaubt ist. Ob unter Jugendlichen oder zwischen einem Jugendlichen und einem Erwachsenen - selbst einvernehmlicher Sex ist fortan verboten.

Interessanterweise wird in dem Artikel ständig von "Teenagern" gesprochen. Vielleicht habe ich mal wieder eine gesellschaftliche Umwälzung nicht mitbekommen, aber kann man junge Leute über 14 ernsthaft noch als Teenager bezeichnen?

Wobei ich das Gesetz nicht radikal genug finde. Ich würde es auf alle Menschen unter 90 Jahren ausweiten. Bei über 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten würde eine kleine Auszeit beim Konkurrieren mit Karnickeln bestimmt nicht schaden, zumal der IQ nicht unbedingt mit der schieren Anzahl an neuen Erdenbürgern zu steigen scheint. Mal ehrlich: Wann saßen Sie zuletzt in einem Wartezimmer oder fuhren mit der U-Bahn und erschauderten ehrfürchtig vor den Gesprächen der Mitmenschen? Und dachten sich dabei insgeheim: "Großer Gott! Wie gesegnet bin ich doch, von lauter Einsteins und Newtons umgeben zu sein!"? Na, eben!

Klischees reloaded: Die Polen

Sicherheitswarnung für Einwohner in Grenznähe zu Polen: Bringen Sie alles in Sicherheit, was Ihnen lieb und teuer ist! Dort verschwindet nämlich so allerlei:

Airbags, ausgebaut aus den Autos eines Autohauses, Koi-Karpfen aus einem Teich, ein 14 Tage alter Jungbulle, Kochtöpfe eines Gastrogroßhändlers, eine Rattan-Sitzgruppe aus einem Möbelhaus. Es verschwinden Kabel, Bootsmotoren, Solarpaneele und, das ist neu und kaum vorstellbar: Es verschwinden auch Traktoren, Ackerschlepper, Mähdrescher und Teleskoplader.

Die Aufklärungsrate der Diebstähle ist laut Artikel übrigens höchst beeindruckend. Könnte dies eventuell damit zusammenhängen, dass es sich bei den Opfern um keine hochgestellten, systemrelevanten Persönlichkeiten handelt? Nein, das kann natürlich nicht sein...

Doch wir wollen auch hierbei das Beste aus dieser Situation machen. Mein Vorschlag: Das Reichtstagsgebäude aus Berlin direkt an die Grenze verlagern. Sollten Diebstähle passieren, wäre dies nicht zu unserem Schaden...

 

Cafèstürmer

Wäre ich Kabarettist, würde das Wiener "Cafe Rosa" (zur Erläuterung möge dieser wohlfeile Artikel dienen) zu meinen Running Gags zählen. Das Schönste daran: Wann immer man auch vermeint, der Höhepunkt der Skurrilität wäre erreicht, wird dieser kurz darauf doch wieder getoppt. Vor wenigen Tagen besetzten mehrere Studenten das ominöse Café. Glücklicherweise endete die Aktion unblutig und mit "minimalen Schäden". Ich vermute, das ist ein Code für: Alle Bierflaschen leergesoffen, Kotze klebt am Toilettenboden und "Gegen Rechts!" wurde an die Wand gekritzelt. Wie sie eben so sind, unsere Studenten, pardon: Student_innen, wie es neuerdings zu lesen ist.

Aber was waren denn nun eigentlich die Forderungen der mutigen Cafèstürmer?

Es soll darin nach Vorstellung der Besetzer keine fixen Preise geben und jeder selbst entscheiden, was er "beitragen kann und will".

Ich darf den Gedankengang kurz zusammenfassen: Ein aus Zwangsbeiträgen errichtetes Cafè soll in eine Art Kommunisten-Klause verwandelt werden. Bestimmt würden die Mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten. Und Speisen und Getränke würden von den Wiener Kolchosen spendiert werden.

Andererseits spiegelt dies die links-utopistische Weltsicht sehr schön wider: Ich erfülle mir meine Träume auf Kosten anderer. Das ist mein Recht, und wer was anderes behauptet, ist ein Rechtsfaschistennazi.

Aber ich bin mir sicher: Sobald die DamInnen und HerrInnen Besetzer ihr Studium beendet haben, stellen sie ihre Dienste völlig selbstlos der Allgemeinheit zur Verfügung. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird der eine oder andere Aktionist aber ohnehin große Karriere in einer Partei machen. Aus solchem Holz sind schließlich echte Revolutionäre geschnitzt: Gefahrlos für den Sturm im Wasserglas sorgen.

Sarrazin schon wieder!

Sarrazin hat ein neues Buch geschrieben. Bedauerlicherweise dürfen ihm dies die GutmenschInnen nicht verbieten. Deshalb muss man Nachsicht üben, wenn Sarrazin-Kritiker sich über sein Aussehen lustig machen, wenn sie schon argumentativ nichts auf Lager haben. Eine Journalistin beschrieb ihn auf folgende poetische Weise:

"lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur"

Ja, Donnerwetter aber auch! Das "stotternde" nehmen Sie aber zurück, Sie!

Die gebürtige Kurdin bewies jedenfalls eindrucksvoll, dass sie bestens integriert ist: Sie entschuldigte sich. Das ist eben Deutschland: Austeilen und danach zurückrudern, sich entschuldigen oder zurücktreten, obwohl man sich "keiner Schuld bewusst" ist.

Falls mir der kleine Einwurf gestattet ist und wir gerade bei Oberflächlichkeiten angelangt sind: Wenn die "Bild" über diese Journalistin behauptet: "Sie ist schön, sie ist schlau", bin ich mir nicht sicher, ob das ironisch oder ernsthaft gemeint sein soll. 

Amüsant auch der Hinweis, dass bei einem Leserbriefschreiber namens Markus L. der "Name geändert" worden sei. Löblich, liebe "Bild"! Ein "L." könnte ja schließlich den Schreiber eindeutig identifizieren.

Kurz & ungut

Vorsicht beim Schreiben von Kommentaren oder Mails: Die US-Behörde "Department of Homeland Security" (eine 2002 geschaffene Behörde, um Anschläge wie 9-11 zu verhindern, was 2001 mangels Geheimdiensten leider nicht möglich gewesen war) liest möglicherweise mit. Und sie liest nicht einfach so mit, sondern sucht gezielt nach Wörtern und Phrasen, die terroristische Aktivitäten vermuten lässt. Eine entsprechende Liste mit diesen Wörtern wurde auf Grund der Klage eines US-Bürgers veröffentlicht. Unter diesen alarmierenden Wörtern befinden sich "pork" und "Mexico". Somit steht praktisch jeder, der im Web nach einem Chili-con-carne-Rezept aus Mexiko sucht, unter dringendem Terrorismusverdacht. Ich finde das völlig einleuchtend, stammten die 9-11-Terroristen doch aus Mexiko und aßen mit Begeisterung Schweinefleisch.

 

Der ehemalige Dikta... pardon: Staatschef von Liberia, Charles Taylor, wurde von einem internationalen Tribunal in Den Haag wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen" zu 50 Jahren Haft verurteilt. Selber Schuld! Hätte er rechtzeitig ein paar Atombomben angeschafft, würde man ihn heute noch hofieren. Seine Strafe wird er voraussichtlich in einem britischen Gefängnis absitzen. Wieso eigentlich? Hat er zum Trost die englische Staatsbürgerschaft überreicht bekommen? Falls es so kommen sollte, dürfen also die britischen Steuerzahler für einen Massenmörder aufkommen. Ich finde, man sollte Menschen nicht von ihren Wurzeln trennen und sollte ihn deshalb in ein liberianisches Gefängnis überstellen. Bestimmt hat er als Präsident des Landes für die Einhaltung von Menschenrechten in Gefängnissen gesorgt, oder?

 

Und abschließend noch ein kleines Flottenmanöver: Ein Großteil der US-Marine soll in den Pazifik verlagert werden. Was dort so Interessantes liegt? Na, China! Die USA sind nämlich über die militärische Aufrüstung der Chinesen beunruhigt. Das kann ich nachvollziehen, denn welche Gründe könnte es dafür schon geben? Als Weltpolizist sorgen die USA seit Jahrzehnten für Frieden und Gerechtigkeit. Sinn für Humor bewiesen jedenfalls die Japaner (gerüchteweise nicht unbedingt die engsten Freunde mit China):

Die japanische Regierung äußerte bei der Konferenz offen die Einschätzung, Chinas militärische Aufrüstung sei eine "Bedrohung" für die Region, weil sie "nicht transparent" vonstatten gehe.

Völlig im Gegensatz zur Transparenz der US-Militärs. Oder den israelischen. Oder den deutschen U-Booten für Israel.

Aber auch die Chinesen zeigen ungewohnten Humor:

Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua warnte die USA am Samstag, in der Region "Wellen zu schlagen". Offiziell äußerte sie Sorge um die Fischbestände in den Gewässern.

Demnach ist nicht die rücksichtslose Überfischung der Weltmeere Schuld an den sinkenden Fischbeständen, sondern die US-Marine. Keine besonders schlüssige, aber zumindest eine originelle Verschwörungstheorie.

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