Europa, einig Schlaraffenland

Sagen tragen bekanntlich ein Fünkchen Wahrheit in sich. Märchen offenbar auch, zumindest im Falle der wundersamen Mär vom Schlaraffenland, wo Milch und Honig anstatt Wasser fließen und Brathähnchen verzehrfertig durch die Gegend hüpfen. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals leben wir Europäer in diesem Schlaraffenland. Wie, das glauben Sie nicht, werter Leser? Dann erklären Sie mir doch schlüssig die Logik hinter der gegenwärtigen EU-Fiskalpolitik. Eine durch staatliche Stimuli und ebenso verschwenderische Ausgabenpolitik in wilder Ehe mit "systemrelevanten" Banken ausgelöste "Kapitalismuskrise", soll durch weitere Schuldenorgien gelöst werden. Wo, wenn nicht im Schlaraffenland, das Fleiß und Arbeit als Sünde erachtet, können Politiker mit dem Versprechen, Teilen der Bevölkerung noch mehr abzupressen, um es "sozial gerecht" umzuverteilen, Wahlen gewinnen?

Vermutlich hat sich der eine oder andere Leser bereits als Kind die Frage gestellt, wo eigentlich all die köstlichen Speisen und Getränke für die Bewohner des Schlaraffenlandes herstammten. Die Antwort liegt auf der Hand: Aus Deutschland! Beim jüngsten Euro-Gipfel einigten sich Staaten wie Spanien und Italien weitgehend darauf, die Rechnung für jahrzehntelange Völlerei an Deutschland weiterzureichen. Das ist nur konsequent: Ende 2010 beglich Deutschland die letzten Zahlungen für den fast hundert Jahre zurückliegenden Ersten Weltkrieg, für den Zweiten Weltkrieg werden Leute, die mit den begangenen Verbrechen nicht das Geringste zu tun haben wohl auf ewig blechen müssen, warum sollten also Deutschland nicht auch den Euro und das, hüstel, Friedensprojekt EU im Alleingang stemmen? Hätte die deutsche Nationalmannschaft den EM-Titel gewonnen, wäre wohl eine Entschuldigung vor der Weltöffentlichkeit fällig gewesen, samt Kranzniederlegung vor dem polnischen Mannschaftsbus. Kurzum: Den Deutschen kann man jeden Mühlstein umhängen und sie werden trotzdem nach härterer Bestrafung verlangen.

Vorläufig beruhigt sind die Finanzmärkte.

Die Staatsanleihen der angeschlagenen Euro-Länder Spanien und Italien profitierten mit einem massiven Rückgang der Zinssätze auf die Beschlüsse des EU-Gipfels. Die Rendite spanischer Zehnjahresbonds fiel von 6,92 auf 6,56 Prozent.[...] Auch die Kosten der Kreditausfallversicherungen (CDS) für die beiden Euro-Länder verringerten sich.

Was Wunder, wenn Deutschland als Bürge herhalten muss, pardon: darf. Mit etwas Verspätung scheint die "Karthagische Lösung" für das Problem Deutschland doch noch zu greifen...

Problemmensch Mann

Doch kommen wir zum Titelthema. Das österreichische Familienrecht soll neu geordnet werden. Für die hiesige FrauenministerIn eine wunderbare Gelegenheit, Feminismus statt Gleichberechtigung zu predigen.

Gesprächsbedarf herrscht für sie auch noch beim Antragsrecht für ledige Väter auf gemeinsame Obsorge. Derzeit ist es so, dass bei unehelichen Geburten die Obsorge zunächst der Mutter alleine zusteht. [...] Heinisch-Hosek wünscht sich einen "zeitlichen Puffer", der Vater müsse sich bewähren. 

Die Frau FrauenministerIn kann ihre Ansichten aber auch wunderbar untermauern:

"Warum entscheiden denn Richter und Richterinnen meistens, dass die Mutter das Kind bekommt?"

Hm... vielleicht, weil es in unserer Gesellschaft fest verankert ist, dass Kinder zur Mutter gehören, Frauen eine stete Opferrolle bekleiden und Männer mittlerweile per se als bösartige Kreaturen angesehen werden? Die, gelinde ausgedrückt, Männern nicht unbedingt zugeneigten Ansichten, entlarvt diese Aussage:

"[...] nehmen Sie als Beispiel einen One-Night-Stand. Es kann ja auch sein, dass eine Frau mit dem Mann, von dem sie ein Kind erwartet, nicht zusammenleben will."

Man könnte den "Mann, von dem sie ein Kind erwartet" natürlich auch als Vater des Kindes bezeichnen. Aber das klänge zu positiv formuliert. Schließlich sollen einzig und allein die Wünsche der werdenden Mutter berücksichtigt werden: Will sie mit dem Mann, von dem sie sich müttern hat lassen, überhaupt zusammenleben? Und konsequenterweise: Möchte sie das Kind haben, ja oder nein? Bei der Zeugung mögen zwei Menschen zugegen gewesen sein - sämtliche weiteren Entscheidungen sollten aber der Frau obliegen. "Der Mann" hat sich ihren Wünschen und Vorstellungen zu fügen.

Angesichts dessen verwundert höchsten die Verwunderung darüber, warum immer weniger Menschen heiraten oder Männer Kinderwünsche äußern. Gerade in diesem Punkt offenbart der moderne Feminismus sein hässlichstes Gesicht: Er begreift Menschen nicht als Individuen, sondern einzig und allein als Opfer (Frauen) und Täter (Männer), die es zu schützen bzw. zu bestrafen oder zumindest misstrauisch zu beäugen gilt. Die Moral oder gar den Wert eines Menschen am Geschlecht festzumachen, ist aus nachvollziehbaren Gründen geradezu menschenverachtend. Konsequenterweise sind die meisten FeministInnen glühende Verehrer des Staates und gelten Frauen, die das Lied des "Gerechtigkeit schaffenden Staates" nicht singen als bösartig.

Aber gut: So etwas kann auch nur ein die Frauen unterdrückender Mann schreiben...

Wieder schlimme Diskriminierung von Moslems

"Paul? Komm doch mal herunter! Ich habe eine Überraschung für dich! Pa-aul!"Deutschland hat einfach nichts aus der Geschichte gelernt. Setzen, sechs!

Was früher die Juden, sind heute die Moslems: Eine ganz schrecklich verfolgte religiöse Minderheit, die von sadistischen Deutschen drangsaliert wird. In einem an Menschenverachtung und Diskriminierung schwer zu überbietenden Skandalurteil vertritt das Landgericht Köln die Position, dass die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen Körperverletzung sei. Die schwachbrüstige Begründung:

Die Kölner Richter haben nun entschieden, dass das Recht der Eltern auf religiöse Kindererziehung keinen Vorrang hat gegenüber dem Recht des Kindes auf Selbstbestimmung. Vielmehr kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Beschneidung dem Kindeswohl entgegensteht

Kinder haben ein "Recht auf Selbstbestimmung"? Ja, geht's noch? Kinder sind Eigentum ihrer Eltern und des Staates und haben folglich keine Rechte. Typisch ist natürlich, dass der penetrant ausländer- und islamfeindliche Deutsche wieder einmal gegen den Islam hetzt, nachdem der Antisemitismus im Westen geächtet wird. Folglich hält man sich an die Hackordnung und schlägt auf jene ein, die sich nicht wehren können. Völlig richtig erklärt deshalb der Vorsitzende des Religionsgemeinschaft des Islam:

"Das ist ein harmloser Eingriff mit Tausende Jahre alter Tradition und hohem Symbolwert [...] Das Urteil empfinde ich als integrationsfeindlich und diskriminierend für die Betroffenen"

Ich sage: Wehret den Anfängen! Uns Christen hat man solch schöne, alte Traditionen wie Steinigung oder Hexenverbrennungen bereits weggenommen, mit den bekannten Folgen: Ungläubige bewegen sich unbehelligt in unserer Mitte und Hexen organisieren sich in Feministinnengruppen. Die GrünInnen sehen das ganz ähnlich:

"Mir scheint diese Rechtsprechung mehr als fragwürdig", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Volker Beck. "Wir müssen uns darüber Gedanken machen, ob wir die Religionsfreiheit der jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaft besser schützen müssen."

Diese unerträgliche Hetze gegen den Islam muss endlich aufhören! Heute darf man Kindern nichts mehr wegschnippeln, morgen sollte man vielleicht Frauen, Juden und Andersgläubige als ganz normale Mitmenschen betrachten oder anderen Leuten mit verlogener Frömmelei und Intoleranz nicht mehr auf den Sack gehen und übermorgen nicht mehr mordend durch die Straßen ziehen, weil Exemplare eines vor Jahrhunderten geschriebenen Märchenbuches abgefackelt wurden.

Kalt wird es in unserer Gesellschaft, ganz kalt. Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um die Vorhaut gebracht.

Kurz&ungut

Unsere teuren Verblichenen

In einigen deutschen Städten wird das Zahngold von Verstorbenen eingesammelt. Offenbar handelt es sich dabei um keine Petitessen: In Nürnberg soll auf diese Weise jährlich rund eine Viertelmillion Euro erzielt werden. Natürlich ist das nicht pietätlos, Leichenfledderei oder erweckt gar böse Erinnerungen an vergangene Tage, da das Geld gespendet wird oder der Allgemeinheit zugute kommt. Der Präsident des Bundesverbands deutscher Bestatter äußerte sich kritisch:

"Das empfinde ich wie ein Ausschlachten des Menschen"

Weitaus respektvoller ist es hingegen, Hinterbliebene moralisch unter Druck zu setzen, einen möglichst teuren Sarg, Grabstein oder sonstige Grabbeigaben zu kaufen. Und was ist eigentlich am Ausschlachten verkehrt? So manche Menschen würden dadurch wenigstens nach ihrem Ableben einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

 

Kampf gegen Rechts wird härter

Eine hochrangige Wiener Politikerin der Grünen krachte betrunken gegen einen anderen Wagen. Darin saß die Ehefrau eines FPÖ-Politikers. Wirklich nur Zufall oder verschärfte Bandagen im unermüdlichen Kampf der tapferen Linken gegen die FPÖ? Respekt muss man der guten Frau jedenfalls dafür zollen, sofort ihren Rücktritt erklärt zu haben. Und falls man mir diese kecke Bemerkung gestattet: Anders, als mit hohem Alkoholkonsum kann ich mir die Mitgliedschaft bei den Grünen ohnehin nicht erklären.

 

Die kompetente alpenländische Polizei

Traditionell verbringen viele hiesige Polizisten ihre kostbare Dienstzeit mit einer Radarpistole in der Hand am Straßenrand. Das verhindert zwar keine Verbrechen, bringt dem Staat aber Geld ein und ist relativ ungefährlich. Verständlicherweise bleibt da für das lückenlose Aufklären einer Kindesentführung, wie im Falle Natasche Kampusch, einfach zu wenig Zeit. Sechs Jahre nach Kampuschs spektakulärer Flucht soll der Fall noch einmal aufgerollt werden. Dies jedenfalls empfiehlt ein Untersuchungsausschuss, der "Ermittlungspannen" ortete. Dafür solle man unter anderem auf das FBI zurückgreifen. Wohlgemerkt: Das Verbrechen umfasste zwei Leute und ereignete sich in einem kleinen österreichischen Ort. Es waren keine Terroristen, kolumbianischen Drogenhändler oder die Russenmafia involviert, und trotzdem konnte der Fall offenbar nicht restlos geklärt werden. Sollte der Schreiber dieser Zeilen urplötzlich verschwinden, mögen besorgte Leser bitte auf keinen Fall die hiesige Exekutive, sondern die Polizeiinspektion 1 oder Police Chief Wiggum kontaktieren - danke.

Laden ...
Fehler!