Wie erkennt man einen Lausbefall?

Die Wolllaus ist ein Schädling mit einer Größe von bis zu einem halben Zentimeter. Sie besitzt eine ovale Form und ist von weiß über rosa bis hellbraun gefärbt. Am Rücken befinden sich charakteristische Querrillen. Die Tiere umgarnen sich mit einem gespinstähnlichen Netz aus weißem Wachs, das sie selbst produzieren. Das weiße Wachsgespinst ist es auch meistens, das man als erstes entdeckt. Es dient den Läusen als Schutz vor Feinden und vor Umwelteinflüssen wie starker Regen. Die Eier der Wolllaus haben meist eine gelbliche Färbung.

Fakten über Wollläuse

In der Regel findet man bei den Wollläusen Weibchen. Für die Fortpflanzung werden Männchen nicht benötigt - die Weibchen legen mehrere hundert Eier ab. Nachwuchs bekommt die Laus mehrmals im Jahr - was auch ihre schnelle Verbreitung erklärt. Um die Eier abzulegen werden gerne versteckte Stellen nicht nur an den Pflanzen genutzt. Sehr oft befinden sich die Eier im Substrat. Charakteristisch ist für diese Tiere auch, dass sie sich gerne eine Zeitlang zurückziehen - zum Beispiel, wenn die Bedingungen nicht optimal sind. So glauben viele Blumenfreunde den Kampf gegen die Laus gewonnen zu haben und ahnen nicht, dass die Tiere sich nur für eine Zeit unsichtbar gemacht haben.

Welchen Schaden richten Läuse an Orchideen an?

Die Läuse ernähren sich von Pflanzensaft. Diesen Saugen sie vornehmlich aus den Blattadern. Dadurch werden die Orchideen erheblich geschwächt. Eine zusätzliche Beeinträchtigung entsteht durch Sekrete der Laus, die diese an die Orchidee weiter gibt. Die von den Wollläusen verbreitete Fruktose bildet einen tollen Nährboden für einen weiteren Schädling: Pilzen! Im Ergebnis welken die Blätter der Orchidee bis hin zum Verlust. Es gibt auch Verfärbungen und Verformungen an Blüten und Blättern.

Wie kann man einen Lausbefall bekämpfen?

Die erste und wichtigste Maßnahme ist, die befallene Pflanze strikt von anderen Orchideen zu trennen - zu isolieren. Bereits zu diesem Zeitpunkt lohnt sich die Überlegung, ob man sich von der befallenen Orchidee nicht trennen möchte - die Bekämpfung ist meist aufwendig und im Erfolg meist zweifelhaft.

 

Bevor man zu chemischen Mitteln greift, empfehlen sich zunächst sanftere Methoden, die auch die Pflanze nicht zu stark angreift. Fatal ist, dass diese Läuse so gut wie keine natürlichen Feinde haben. Ausnahme: die Larven einer Marienkäferart, die in Australien vorkommt. Sie können als natürliches Mittel eingesetzt werden, benötigen jedoch eine sehr warme und sehr feuchte Umgebung.

Eine weitere Methode ist das Aufsprühen einer Mischung aus:

  • zwei Esslöffel Olivenöl
  • ein Spritzer Spülmittel
  • ein Liter Wasser.

Diese Mischung ist für die meisten Orchideen gut verträglich.

 

Etwas stärker ist eine Mischung aus folgenden Komponenten:

  • 15 Gramm Schmierseife
  • zehn Milliliter Brennspiritus
  • ein Liter (warmes) Wasser.

Allerdings handelt es sich dabei um eine sehr aggressive Lösung. Viele Pflanzen reagieren empfindlich auf das Aufbringen der Mischung. Sie sollte auch nie gespritzt, sondern mit einem kleinen Pinsel direkt auf die Tiere aufgebracht werden.

Wenn dies alles nicht hilft, kann man zu Granulaten, Stäbchen oder anderen chemischen Mitteln greifen, die vom Handel angeboten werden. Allerdings ist auch hier der Erfolg fraglich. Ein weiteres Risiko besteht in der Verträglichkeit der Mittel durch die Pflanze.

Prävention

Wollläuse werden meist durch Neueinkäufe eingeschleppt. Dies kann auch bei Pflanzen vorkommen, die vom Fachhändler vertrieben werden. Hier hilft nur die genaue Beobachtung der Pflanze, bevor man sie kauft. Befallen werden meist Phalaenopsis und Cattleya, also Orchideen mit relativ hartem Laub.

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