Die Nichterfüllbarkeit von Wünschen

Natürlich möchte man seinen Lieben eine Freude machen und ihnen ihren sehnlichsten Herzenswunsch erfüllen. Doch es können auch Gründe dagegenstehen, die das einfach unmöglich machen.

Finanzielle Engpässe, moralische Bedenken oder pädagogische Einwände lassen beim Schenkenden ein flaues Gefühl entstehen, wenn man wider besseren Wissens und gegen seine Überzeugung ein Geschenk macht, hinter dem man nicht steht oder das einen selber in finanzielle Nöte oder in die moralische Zwickmühle bringt.

Unerfüllbare Wünsche und wie man damit umgeht

Niemand enttäuscht seine Lieben gerne, schon gar nicht am Fest der Liebe. Wie vermeidet man Schuldgefühle, wenn man das Ersehnte nicht schenken kann? Und wie sorgt man dafür, dass der Haussegen gerade bleibt?

 

"Mama, ich wünsche mir ein Pferd. Ihr braucht mir auch hinterher nieeeee wieder etwas schenken!"

Dieser Wunsch wird gerne von kleinen Mädchen geäußert, und zwar beharrlich an jedem Weihnachten und an jedem Geburtstag wieder. Dass so ein Pferd keine billige Anschaffung ist und dann auch mit nicht unerheblichen Folgekosten verbunden sind, daran denken die kleinen Reiterinnen nicht. Mit ein bisschen Weitblick lässt sich auch abschätzen, über welchen Zeitraum das Geschenk noch Freude bereitet und wann es zur lästigen Pflicht avanciert. Ab dann nämlich hat man als schenkende Eltern nicht nur die Kosten am Hals, sondern muss sich auch noch selber um das Tier kümmern, wenn das Töchterlein das Interesse verloren hat. Oft steckt hinter dem Wunsch der Gedanke, in einem Tier einen Kameraden zu finden und etwas zu haben, das man umsorgen kann. Das lässt sich auch durch ein anderes kindgerechtes Haustier erreichen. Meerschweinchen und Kaninchen machen viel Freude und das Kind kann die Pflege problemlos in seinen Tagesablauf integrieren. Als Argument lässt sich anführen, dass das Tier auch mit im Hause oder sogar im Kinderzimmer wohnt und nicht in einem entfernten Stall. Ist sowieso geplant, sich einen Familienhund anzuschaffen, so kann man das Kind in den Auswahlprozess einbinden und ihm mit kleinen Aufgaben (ab und zu Gassi gehen, füttern, bürsten) das Gefühl geben, auch Verantwortung zu übernehmen. Dennoch muss dem Kind klargemacht werden, dass ein Tier kein Spielzeug ist und dass man es nicht wieder wegstellen kann, wenn das Interesse abflaut. Will man dieses Geschenk machen, dann verschenkt man am besten an Weihnachten seine Zusage dazu (in Form eines Gutscheines, dazu einen Futternapf und Zubehör) und geht im Januar in die Tierheime. Diese sind zu dieser Zeit voll mit unüberlegten Weihnachtsgeschenken, die wieder abgegeben wurden. Machen Sie dem Kind das traurige Schicksal der Tiere dort deutlich und es wird seinen Kameraden künftig mit anderen Augen sehen.

 "Oh Schatz, der Mantel ist aber wirklich toll und würde mir bestimmt super stehen!"

Nicht jeder kann es sich leisten, seine Liebste mit teuren Luxusgeschenken zu verwöhnen. Allerdings sollte man das unter Erwachsenen aber auch direkt ansprechen können. Vielleicht machen Sie sich bewusst, dass Sie auf etwas Tolles für Sie beide sparen, etwa den nächsten Urlaub oder das neue Auto. Es sollte nicht das Materielle im Vordergrund stehen, es zählt der Gedanke. Anstelle des Skiurlaubs in einem Luxusskigebiet kann es doch auch ein Wochenende in einem Wellnesshotel sein. Der gewünschte Besuch im Musical kann durch die Karten zu einer tollen Vorstellung des Theaters ersetzt werden oder man organisiert die Teilnahme an einem anderen - gerne auch ungewöhnlicheren - Event zum Beispiel die Abschlussveranstaltung der Coca-Cola-Weihnachtstruck-Tour in Berlin.

 

"Meine Freunde haben das aber auch alle bekommen!"

Wer kennt das nicht: Der Spross fühlt sich im Kreis seiner Spielkameraden benachteiligt, weil er das angesagte Spielzeug eben noch nicht besitzt, mit dem die anderen angeben. Die Interessenspanne für das Spielzeug ist oft nur von so kurzer Dauer, dass sich eine Anschaffung von teurem Spielgerät nicht lohnt. Wer sich nicht jedes jahr die neuesten Ausgaben von Computerspielen und sonstigem technischem Equipment leisten kann, der könnte mit anderen Schenkern zusammen einen Geschenkepool bilden. Dann kommt die ersehnte Wii eben nicht nur von den Eltern, sondern von Eltern und Tante Hilde gemeinsam.

 

So können allzu enttäuschte Gesichter an Weihnachten vermieden werden. Schließlich schenkt man ja nicht etwas, das völlig am Wunsch des Betreffenden vorbeigeht, sondern man modifiziert diesen Wunsch lediglich ein bisschen.

Sonja, am 15.11.2011
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