Viel Wasser gehört zum Heilfasten (Bild: DAK)

 

 

Wie jede komplizierte Maschine braucht auch der Körper Zeit für Reparaturarbeiten. Das passiert jede Nacht, wenn wir unseren Organismus nicht mit der Nahrungsverwertung von außen belasten. Aber noch wirksamer ist es, wenn wir die nächtliche Fastenzeit mindestens einmal pro Jahr ausdehnen. Hier sind zehn Fakten zum Fasten.

1. Wir fasten jede Nacht

Während des Heilfastens tun wir genau das, was wir auch nachts tun: Wir verzichten eine Weile freiwillig aufs Essen. Das heißt: In dieser Zeit verbraucht der Körper keine Energie für die aufwändige Verarbeitung der Nahrung von außen und kann stattdessen innere Reparaturarbeiten leisten. Außerdem holt er sich die Energie, die er für Atmung, Stoffwechsel und Kreislauf braucht, aus seinen Depots. Das heißt über kurz oder lang geht er an seine Polster.

2. Fasten hat Langzeit-Effekte

Nach einem siebentägigen Fastenprogramm wiegen wir drei bis vier Kilo weniger. Genauso wichtig sind aber die Langzeit-Effekte des Heilfastens: Der Stoffwechsel funktioniert wieder einwandfrei. Der Körper kann die Biostoffe aus der Nahrung sehr viel besser aufnehmen und verlangt deshalb deutlich seltener nach Energie-Nachschub. Das bedeutet: Wir haben viel seltener Hunger und nehmen weiter ab.

3. Fasten macht fit

Wenn wir krank sind, haben wir keine Lust zu essen. Tee und kräftige Brühe - mehr möchte unser Körper nicht. Und das ist eine kluge Reaktion. Er streikt in Sachen Verdauungsarbeit, weil er all seine Kraft braucht, um den Infekt loszuwerden. Und so funktioniert es auch beim Fasten: Der Organismus kann Schlacken und Giftstoffe abbauen. Gut so. Denn alles, was uns müde und träge macht, muss raus. Den Effekt spüren wir schon nach wenigen Tagen: Wir brauchen weniger Schlaf, wir sind fitter und der Teint ist frischer.

4. Fasten tut der Seele gut

Fasten-Papst Otto Buchinger (1878 bis 1966) hat das Erlebnis seiner Patienten einmal so beschrieben: "Sie entdecken den inneren Ruhepunkt." Diese Erfahrung stärkt die Seele, macht weniger anfällig für Hektik und Stress. Nervosität verschwindet, Gelassenheit wächst, geistige Energie wird frei. Eine Studie der Universität Göttingen zeigte außerdem: Während des Fastens sinkt die Produktion des Stresshormons Cortisol. Dafür steigt ab dem dritten Tag die Produktion des Gute-Laune-Hormons Serotonin. Ein Effekt, den man noch steigern kann. Expertin Susanne Ploog hat ein 7-tägiges Glücksfasten-Programm entwickelt, bei dem der Körper durch spezielle Zutaten in Brühen, Tees und Säften jeden Tag einen extra Serotonin-Schub bekommt.

Glücksfasten macht leicht und fröhlich (Bild: panitram-Fotolia.com)

5. Wer fastet, hat keinen Hunger

Viele fürchten entsetzliche Hunger-Attacken während des Heilfastens. Aber das passiert aus einem ganz einfachen Grund nicht: Wenn der Körper auf die Ernährung von innen umschaltet, sendet das Nervengeflecht des Verdauungsstrakts keine weiteren Hunger-Hilferufe an das Gehirn. Der Organismus arbeitet im Reserve-Modus und verlangt darum nicht nach Nahrung von außen.

6. Bewegung tut während des Fastens gut

Andere glauben, Sie werden sich schlapp fühlen und müssen die ganze Zeit auf dem Sofa liegen. Aber das ist falsch (siehe Fakt 3). Bewegung tut während der Fastenwoche sogar sehr gut. Walking zum Beispiel hält Kreislauf und Stoffwechsel in Schwung. Der Sauerstoff an der frische Luft unterstützt außerdem die Entgiftung über die Leber, Nieren, Haut und den Atem. Auch der Darm liebt Bewegung, weil sie seine Peristaltik anregt.

7. Die komplette Darmentleerung ist wichtig

Der Körper braucht ein deutliches Signal, damit er auf die Ernährung von innen umschaltet. Darum wird der Darm am Morgen des ersten Vollfastentages komplett entleert und damit in den Reserve-Modus versetzt. Die Darmentleerung funktioniert zum Beispiel mit Salzen, aber bei guter Verdauung auch mit Zitrone oder Sauerkrautsaft.

8. Nach dem Fasten darf man nicht sofort wieder normal essen

Wenn der Körper eine Weile ohne feste Nahrung hinter sich hat, muss er sich Schritt für Schritt wieder an die Verdauung der Nährstoffe von außen gewöhnen. Deshalb ist das sogenannte "Fastenbrechen" Pflicht. Zwei Tage lang gibt es nur leichte Mahlzeiten wie gedünsteten Apfel, Gemüse-Püree, Quark.

9. Fasten hilft gegen schlechte Angewohnheiten

Während der Fastenzeit verabschieden wir uns auch von der Alltags-Routine. Wir naschen nicht mehr zwischendurch, wir greifen beim Fernsehen nicht mehr automatisch zur Chipstüte, wir füllen Teller nicht mehr randvoll, weil wir uns an kleinere Portionen gewöhnt haben. Stattdessen haben wir gelernt, ausreichend Wasser zu trinken, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten.

10. Wer auch nur eine Winzigkeit isst, bricht das Fasten ab

Und zum Schluss noch eine schlechte Nachricht: Wer auch nur einen einzigen Joghurt oder einen kleinen Apfel isst, bricht damit das Fasten-Programm ab. Der Körper schaltet sofort wieder auf "Ernährung von außen", produziert Magensaft und leistet die übliche Verdauungsarbeit.

Autor seit 13 Jahren
15 Seiten
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