Das Zillertal

Das Zillertal zweigt vom Inntal ab und wird vom Ziller durchflossen. Es reicht von Strass bis Mayrhofen. Dort teilt das Zillertal sich in Tuxertal, Zemmtal, Stilluptal und Zillergrund auf. Bei Zell am Ziller beginnt das Gerlostal.

Das Zillertal liegt zwischen den Tuxer Alpen im Westen von den Kitzbüheler Alpen im Osten. Im Süden bilden die Zillertaler Alpen die Grenze zu Südtirol. 25 Gemeinden mit insgesamt rund 33.500 Einwohnern gibt es im Zillertal, das sich über 1098 Quadratkilometer erstreckt.

Der Ziller in St. Johann (Bild: haros)

Das Zillertal ist ein recht breites Tal mit nur geringer Steigung. Im unteren Teil des Tales dominieren rechts und links von Straße und Zillertalbahn große Gewerbegebiete und die Orte. Die Schönheiten des Tales erschließen sich dahinter. Oder von der Zillertaler Höhenstraße.

Die Grünlandwirtschaft mit Milchproduktion und Viehzucht, Schafzucht, und Almwirtschaft prägt auch heute noch das Zillertal. Trotz des großen Aufwands sind viele Bauern der traditionellen naturnahen Heuwirtschaft treu geblieben. Aus der Milch ihrer Kühe entsteht in den Sennereien im Tal der Zillertaler Heumilchkäse und der Zillertaler Graukäse.

Daneben ist die Holzwirtschaft von großer Bedeutung und war ein wichtiger Grund für den Bau der Zillertalbahn. Im hinteren Teil des Tales und im Gerlostal gibt es mehrere Stauseen und Wasserkraftwerke.

Zur Tourismusregion Zillertal gehört auch das Gerlostal. Die Straße durch dieses Tal zweigt bei Zell im Ziller ab und führt via Gerlos und den Gerlospass in den Pinzgau. An dieser Straße gibt es bei Hainzenberg Grund zum Stopp.

Gerlostal bei Gerlos (Bild: haros)

Hier lockt ein historisches Goldbergwerk in den Berg, die Käserei auf der Hochzeller Käsealm bietet ihre Produkte feil und ein Tierpark bietet die Gelegenheit zur beschaulichen Rast.

Zillertalbahn

Durch das Zillertal verkehrt seit über 100 Jahren die Zillertalbahn zwischen Jenbach und Mayrhofen. Werktags oft in einem 30 Minuten Takt. Und zur Freude der Gäste und von Eisenbahnenthusiasten verkehren auf dieser Bahn noch regelmäßig Dampfzüge.

Zug der Zillertalbahn (Bild: haros)

Zillertaler Höhenstraße

Die Tourismuswerbung zählt die Zillertaler Höhenstraße zu den schönsten Alpenstraßen in Österreich. Sie führt bis auf eine Höhe von 2.020 Metern. Von dieser Mautpflichtigen und nur im Sommer offenen Straße gibt es tolle Ausblicke ins Zillertal.

Tourismusziele im Zillertal

Auch im Zillertal wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Bergsport entdeckt und es entwickelte sich ein erster Fremdenverkehr. 1949 begann die Erschließung von Wintersportgebieten. Heute umwerben vier Tourismusregionen im Tal Sommerfrischler wie Wintersportler:

  • Fügen – Kaltenbach mit den Skigebieten Spieljoch und Ski Optimal Hochfügen-Hochzillertal
  • die Zillertal Arena um die Erholungsorte Zell am Ziller und Gerlos
  • Mayrhofen mit den Skigebieten am Penken und Ahorn
  • Tux – Finkenberg mit dem Gletscherskigebiet Hintertux

Sommerpanorama des Zillertals (Bild: © Zillertal Tourismus GmbH)

Naturpark Zillertaler Alpen

Der Naturpark Zillertaler Alpen beginnt bei Mayrhofen und schließt 10 Täler ein. Er umfasst eine Fläche von 379 Quadratkilometern. In Naturpark gibt es etwa 80 Gletscher. Die bedecken eine Fläche von 40 Quadratkilometern. Dieses Schutzgebiet ist frei vom Trubel des Wintersports. Durch sein ausgedehntes Wegenetz und seine zahlreichen Schutzhütten ein ideales Wandergebiet. 1879 wurde mit der denkmalgeschützten Berliner Hütte die erste Hütte des Alpenvereins im Zillertal eröffnet. Heute gibt es acht Schutzhütten des Deutschen Alpenvereins sowie sechs privat geführte Hütten im Naturpark. Der Berliner Höhenweg verbindet die Alpenvereinshütten miteinander.

Im Naturpark gibt es viele Kristallvorkommen mit Zillertaler Granat, Amethyst oder Bergkristall. Interessant ist auch das Schwarzensteiner Moor oder Zemmgrund. Die denkmalgeschützte Berliner Hütte erinnert an die Anfänge des Alpinismus. Die fanden im Zillertal im Bergsteigerdorf Ginzling, in dem auch das Naturparkhaus steht,

Zur Geschichte des Zillertals

Um 560 wanderten von Norden her um 560 Bajuwaren in die Region ein. 889 wurde das Zillertal erstmals urkundlich erwähnt. Die Christianisierung erfolgte im 8. Jahrhundert. Schenkungen begründeten den umgangreichen Grundbesitz der Salzburger Erzbischöfe in der Region. Der wurde durch die Meierämter in Zell, Schwendau und Fügen verwaltet.

Nach der Säkularisierung war der Ziller die Grenze zwischen Tirol und Bayern. Der Ziller wurde 738 zur Grenze zwischen den Diözesen Säben-Brixen und Salzburg.

1816 wurde der Salzburger Teil des Zillertals mit dem habsburgischen Kronland Tirol vereinigt und damit Österreich zugeschlagen. Bergknappen brachten die lutherische Lehre ins Zillertal. Diese Zillertaler Protestanten wurden verfolgt und 1837 zur Auswanderung nach Preußen gezwungen. Sie gründeten in Schlesien den Ort Zillerthal-Erdmannsdorf, das heutige Mysłakowice in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann entwickelte sich das Bergsteigen. Schutzhütten und Wege wurden angelegt. Ab 1949 wurden Wintersportanlagen geschaffen. 1953/1954 wurde das Skigebiet Gerlosstein, heute Zillertal Arena, erschlossen. Die Penkenbahn in Mayrhofen folgte 1954. Ab 1965 entstanden die großen Anlagen zur Nutzung der Wasserkraft.

Literatur zum Zillertal

  • Walter Klier: Zillertal, mit Gerlos- und Tuxer Tal. Bergverlag Rother GmbH München 2008, ISBN 978-3-7633-4175-7
  • Michael Reimer und Wolfgang Taschner: Wandern im Zillertal. DuMont Buchverlag Köln 2001, ISBN 3-7701-5317-0
Autor seit 11 Jahren
230 Seiten
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