Charles Spencer Chaplin - Eine vielseitige Persönlichkeit

Bei der Kategorienwahl konnte ich mich nicht so recht entscheiden, wo Charles Spencer Chaplin ( *16.04.1889 - gest. 25.12.1977) eigentlich einzuordnen ist. Ist er nun Filmschauspieler, Regisseur, Komponist, Drehbuchautor?

 

Genau genommen alles zusammen. Sicherlich ist es kein Geheimnis, dass er als Privatmensch - wie die meisten "Komiker" - eher humorlos, despotisch und vielleicht sogar ein wenig narzisstisch war ( laut seinem Kollegen Errol Flynn war er auf Parties nur solange charmant und witzig, wie sich die Unterhaltung um ihn und seine Projekte drehte; alles andere "langweilte ihn tödlich").

Für mich ist Charlie Chaplin jedoch nicht nur der Held meiner Kindheit, sondern hat mir später mit seinen Filmen neue und überraschende Perspektiven eröffnet. Hervorzuheben sind dabei besonders das herzerwärmende Märchen vom Tramp und der blinden Blumenverkäuferin in "City Lights" (Lichter der Großstadt) und das fast prophetische Werk und sein erster Tonfilm "The Great Dictator" von 1939, dessen Veröffentlichung die US-amerikanische Zensurbehörde zunächst nicht bewilligen wollte.

 

 

Charles Chaplin World Funny Man Poster (Bild: 998137)

Merkwürdiges und Menschliches über Charlie Chaplin

- Neben Varietéauftritten, die er seit seinem fünften Lebensjahr absolviert, arbeitet Charlie als Friseurlehrling.

- Der Mischling "Spark", Hauptdarsteller im Film "A Dog's life" (1918), stirbt kurz nach Ende der Dreharbeiten an Liebeskummer wegen Chaplin.

- Charlie ist der erste Filmstar in Hollywood, dessen Villa über eine Ganzkörperdusche verfügt - groß wie ein Wohnzimmer (Quelle "My wicked wicked ways" - Errol Flynn).

- Die Musik zu seinen Filmen komponiert er selbst, obwohl er keine Noten lesen und schreiben kann. Er summt die Melodie seinem Orchester vor.

- Er hat eine Vorliebe für Teenagermädchen. Vor seiner Ehe mit Oona O' Neil, aus der acht Kinder hervorgehen, war er dreimal mit sehr viel jüngeren Starlets und Schauspielerkolleginnen verheiratet. Auch Vaterschaftschaftsklagen bleiben nicht aus.

- Chaplin ist kein Jude, aber sehr stolz darauf, wenn man ihn als einen solchen betrachtet. Ohne Juden, sagt er, gäbe es weniger Kreativität auf der Welt. Joseph Goebbles hingegen notiert in sein Tagebuch: "Heute Abend Chaplinfilm,Cirkus' gesehen. Manchmal zum Totlachen. Voll ulkigster Groteske. Dabei fehlt das letzte. Der Jude ist nicht schöpferisch."

- Hitler ist ein großer Fan von Chaplin. Bei der symbolträchtigen Szene des großen Diktator, in der er mit dem Globus kokettiert, soll er sich sehr amüsiert haben.

- An seinem siebzigsten Geburtstag kommt Chaplin zur Selbstkenntnis und zieht ein Resümée über sein Leben.

- In den 1940er Jahren gerät Chaplin in den Verdacht, mit den Kommunisten zu sympathisieren. Der FBI-Chef Edgar Hoover sorgt dafür, dass er trotz seiner Popularität in den USA nicht wieder einreisen kann, als er sein Heimatland Großbritannien besucht. 1952 lässt er sich mit seiner Familie in Vevey in der Schweiz nieder.

- Zwei Monate nach Chaplins Tod wird sein Leichnam entführt und Lösegeld in Höhe von 60 000 Franken für die Rückgabe verlangt. Die Täter werden gefasst. Als Oona 1991 stirbt, werden beide Gräber zubetoniert.

 

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