20 essbare Waldpilze, die in Deutschland heimisch sind
Nicht nur, aber besonders im Herbst sind in deutschen Wäldern viele Speisepilze zu finden. Welche Pilze wann an welchem Standort wachsen und wie Sie sie sicher bestimmen, lernen Sie hier.Maronen-Röhrling (Bild: uschi dreiucker / pixelio.de)
Maronen-Röhrling
Einer der sehr weit verbreiteten und beliebten essbaren Waldpilze ist der Maronen-Röhrling. Sie erkennen ihn an der maronenbraunen, oft leicht gewölbten Oberfläche und dem gelben Schwamm auf der Unterseite. Wenn Sie auf diesen Schwamm drücken, kann es sein, dass er sich etwas bläulich verfärbt. Sie finden ihn vor allem in alten Fichten- und Kiefernwäldern. Je älter der Pilz, desto weicher fühlt er sich an. Zubereitet schmeckt er mild-aromatisch.
Butterpilz (Bild: Torsten Rempt / pixelio.de)
Butterpilz
Butterpilze haben einen dunkleren Braunton als Maronen-Röhrlinge. Außerdem glänzt ihre Oberfläche etwas. Der Stiel ist meist länger und kennzeichnet sich durch einen dunklen Ring. Ein weiteres wichtiges Merkmal von Butterpilzen ist, dass die Haut ihres Hutes sich abziehen lässt. Der Butterpilz wächst auf sauren Böden und in Kiefernwäldern. Sein Geschmack ist leicht säuerlich und ist saftig.
Brotpilz - auch Heide-Schleimfuß oder Heideschleierling genannt
Nicht ganz so häufig, aber immer noch oft genug, kommen Brotpilze in deutschen Wäldern vor. Ihr Name rührt wohl von ihrem in etwa brotfarbenen Aussehen her, das zwischen orangebraun und rötlich variieren kann. Der Heide-Schleimfuß oder Heideschleierling, wie dieser essbare Pilz auch genannt wird, hat aber auch eine schleimige, glänzende Oberfläche. Seine Lamellen sind ockerfarben bis rostbraun und sein Stiel ist weiß. Er hat einen milden Geschmack. Verwechselt werden kann er mit dem braunen Ritterling, der im Gegenzug weiße Lamellen aufweist und keinen mit Schleierfäden durchzogenen Bereich hat.
Sandpilz (Bild: W.J.Pilsak / de.wikipedia)
Sandpilz
Sandpilze wachsen auf sandigen Böden in der Nähe von Kiefern. Sie haben eine gelb-orangene Farbe mit ähnlichfarbigem Stiel und schmecken säuerlich. Junge Sandpilze sehen etwas filzig aus. Im Alter werden diese Waldpilze glatt und feucht glitschig. Ihr Fleisch kann eine leicht bläuliche Farbe annehmen.
Gold-Röhrlinge (Bild: Meinhard Siegmundt / pixelio.de)
Gold-Röhrling
Wie der Name schon verrät, zeichnet sich dieser Speisepilz durch eine goldgelbe bis orangebraune Farbgebung aus. Der Gold-Röhrling ist aufgrund seines leckeren Geschmacks und des zarten Fleisches bei Pilzesammlern sehr beliebt. Allerdings ist er nur bei Lärchen zu finden. Seine glänzende Oberhaut kann abgezogen werden. Am Stiel hat er einen weißen Hautring. Die gelblichen Röhren verfärben sich mit zunehmendem Alter des Pilzes braun.
Schirmpilz (Bild: Karin Scherbart)
Schirmpilz
Ein essbarer Pilz, der sehr häufig in lichtdurchfluteten deutschen Wäldern und teils auf Waldwiesen anzutreffen ist, ist der Parasol- oder auch Schirmpilz. Mit seinem schirmartigen, weißen und bräunlich gefleckten Hut, den weißen, später graubraun verfärbten und trocknenden Lamellen sowie dem schlanken Stiel mit dünnem Ring ist er charakteristisch und unverwechselbar. Er schmeckt lecker nussig und riecht mild pilzig. Eine andere Schirmpilzart ist der Safranschirmpilz, der rötlich anläuft und ebenfalls gegessen werden kann.
Steinpilz
Sehr bekannt ist natürlich der Steinpilz, der in Nadel- und Laubwäldern angesiedelt ist. Diese Waldpilze haben einen rundlich gewölbten braunen Hut und einen breiten, helleren Stiel. Die Röhren variieren je nach Alter der Steinpilze von weißlich über gelb bis zu olivgrün. Auch sie weisen einen aromatisch nussartigen Geschmack auf. Eine kleine Verwechslungsgefahr besteht zwisch/en diesem Speisepilz und dem bitteren Gallenröhrling, der hellbraun ist, eine rosa Unterseite hat und dessen Stiel sich durch ein braunes Netzmuster kennzeichnet.
Steinpilze (Bild: dfespi48 / Pixabay)
Birkenpilz (Bild: Bernd Halle / pixelio.de)
Birkenpilz
Mit seinem gewölbten braunen Hut, dem weißlichen, später ins Graue gehenden Schwamm auf der Unterseite und dem birkenartig strukturierten Stiel sind Birkenpilze recht charakteristisch. Sie wachsen überwiegend bei Birken, manchmal sind sie aber auch nahe Hainbuchen anzutreffen. Sie schmecken sehr mild, sollten aber nur dann verwendet werden, wenn sie noch nicht zu alt sind.
Perlpilz (Bild: Maja Dumat / pixelio.de)
Perlpilz
Der gewölbte Hut des Perlpilzes ist hellbraun und zeichnet sich durch graurosa, perlenartige Flocken auf der Oberfläche aus, die bei Regen verschwinden. Der Stiel ist oberhalb des Rings weiß und darunter zart rosa schimmernd. Die Lamellen sind weiß und stehen eng beieinander. Er schmeckt mild-süßlich, sollte aber nur gekocht verzehrt werden. Verwechseln Sie ihn aber bitte nicht mit dem giftigen Pantherpilz! Dieser hat einen komplett weißen Stiel und weist keinen rötlichen Schimmer auf. Auch sind die Flocken bei ihm kleiner.
Edel-Reizker (Bild: Miroslaw / pixelio.de)
Edel-Reizker
Er ist etwas seltener und charakterisiert sich durch ein kräftiges Orange mit kreis- oder spiralförmigen Schattierungen. Sein Stiel läuft brüchig herab. Dieser milde Speisepilz wächst vornehmlich in Kiefernwäldern. Sein Fleisch färbt ab.
Speisetäubling - die violette Version (Bild: Karin Scherbart)
Speisetäubling
Speisetäublinge gibt es außer in Violett auch in Ockerfarben und Grünlich-Grau. In der Mittte ist ihr Hut dunkler und wird nach außen hin heller. Sie haben weiße Lamellen und einen weißen Stiel. Der nussige Pilzgeschmack macht sie zu schmackhaften Waldpilzen. Sie finden sie sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern.
Flaschen-Stäubling
Die etwas stachelig aussehenden, weißen und weichen Flaschen-Stäublinge wachsen vor allem in Nadelwäldern, sind aber auch schon mal in Laubwäldern zu finden. Im Gegensatz zu ihnen sind die ungenießbaren Kartoffelbovisten gelbbraun geschuppt. Flaschen-Stäublinge gehören zwar zu den Speisepilzen, geben einer Pilzmischung allerdings meiner Ansicht nach einen seltsamen Eigengeschmack.
Flaschenstäubling (Bild: Erika Hartmann / pixelio.de)
Hallimasch
Der Hallimasch ist ein eher zierlicher Waldpilz, dessen Farbe von braun bis goldgelb reicht. Er wächst meist in Gruppen dicht an Baumstämmen und -stümpfen. Er gilt als Speisepilz, darf aber nur gekocht gegessen werden und Sie müssen die Stiele entfernen. Sein Geschmack wird als "laugenartig kratzend" beschrieben.
Hallimasch in Honiggelb (Bild: Stu Phillips / de.wikipedia)
Erd-Ritterling (Bild: H. Krisp / de.wikipedia)
Ritterlinge
Der Erdritterling, der graue Ritterling und der violette Ritterling sind essbar. Erstere beiden haben weiße Lamellen, Letzterer violette Lamellen. Diese Waldpilze haben einen milden bis (je nach Sorte) mehlartigen Geschmack. Sie finden sie oft in Kiefernwäldern. Es gibt aber auch giftige Arten von Ritterlingen. Dazu gehört der Brennende Ritterling, dessen Lamellen einen schwarzen Rand aufweisen.
Körnchen-Röhrlinge - auch Schmerlinge genannt (Bild: Eric Steinert / de.wikipedia)
Schmerling oder Körnchen-Röhrling
Diese genießbaren Waldpilze schmecken mild und kommen sehr häufig vor, und zwar rund um Kiefern und auf kalkhaltigem Boden. Ihre Hüte sind hell orangebraun, sie haben einen hellgelben Schwamm, der im fortgeschrittenen Alter dunkler wird, und einen weißen Stiel. Sie schmecken mild.
Morcheln (Bild: Annamartha / pixelio.de)
Morcheln
Das Äußere von Morcheln ist sehr charakteristisch. Ihre Hüte sind meist oval, nach oben hin spitz zulaufend und haben eine Art Netzstruktur. Die Stiele von Speise- und Spitzmorcheln sind weiß und knollig. Speisemorcheln, die in Laubwäldern und Parks oft zu finden sind, schmecken allerdings besser als Spitzmorcheln, welche im Gegenzug kaum nennenswerten Geschmack haben. Ungenießbar sind natürlich Stinkmorcheln, welche aber auch völlig anders aussehen als die essbaren Sorten.
Waldchampignons (Bild: H. Krisp / de.wikipedia)
Champignon
Der Waldchampignon sieht im Grunde ähnlich aus wie die kultivierten Champignons, die im Supermarkt erhältlich sind, nur eventuell ein bisschen größer. Auch er hat weiße Lamellen und hat einen graubraunen, recht stabilen Hut und schmeckt auf vergleichbare Weise mild. Am Stiel befindet sich ein Hautring. Sie finden ihn in Fichtenwäldern, meist in Gruppen wachsend, und er mag kalkhaltige Böden.
Pfifferlinge (Bild: Karin Scherbart)
Pfifferling
Für gewöhnlich findet man Pfifferlinge in Nadelwäldern, insbesondere bei Kiefern. Diese bekannten Waldpilze haben eine leuchtend gelbe Farbe und zeichnen sich durch einen gewellten Hut und einem gerillten, dünnen Stiel aus. Sie sind größer als Falsche Pfifferlinge und schmecken würzig, leicht pfefferig. Der Pfifferling ist ein trockener Pilz.
Falscher Pfifferling (Bild: Michael Ottersbach / pixelio.de)
Falscher Pfifferling
Auch der Falsche Pfifferling ist zumindest in kleineren Mengen problemlos essbar. Größere Mengen werden von manchem Menschen angeblich nicht so gut vertragen. Ich selbst hatte damit aber noch keine Beschwerden. Er schmeckt milder als der "echte" Pfifferling, ist kleiner, oranger und nicht gewellt. Ältere Falsche Pfifferlinge sehen blasser aus und haben weniger Geschmack. Wie die echten Pfifferlinge kommen sie oft in Gruppen in Nadelwäldern vor.
Krause Glucke (Bild: Karin Scherbart)
Krause Glucke (auch Fette Henne)
Den schwammartigen Speisepilz finden Sie, wenn Sie Glück haben, in Kiefernwäldern, zum Beispiel auf bemooster Erde. Er sollte möglichst bald zubereitet werden, da er sonst einen leicht bitteren Geschmack annehmen kann. An der Helligkeit erkennt man die Frische der Krausen Glucke; ist der Waldpilz schon älter, wird er bräunlich. Die Fette Henne schmeckt mild und nussartig. Wenn Sie sie zusammen mit anderen gesammelten Pilzen verwenden, schmiegt sie sich geschmacklich gut in die Gesamtmischung.
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Wie transportiert und lagert man heimische Waldpilze richtig?
Am besten transportieren Sie die Speisepilze in einem Korb. Legen Sie sie darin vorsichtig aus, so dass Luft daran kommt und die Pilze nicht beim Transport kaputt gehen.
Leinenbeutel oder Transportgefäße aus Papier (auch Kartons) sind hierfür zur Not auch geeignet, wenn der Weg nicht zu weit ist und die essbaren Pilze somit nicht zu lange darin liegen. Achten Sie aber auch hier darauf, dass die Waldpilze nicht im Beutel zerstört werden. Auf keinen Fall sollten Sie jedoch Plastiktüten verwenden! In Plastik verderben die Pilze schneller.
Zum Lagern sollten Sie die geernteten Speisepilze zu Hause sofort putzen und auslegen. Lassen Sie sie nicht zu lange in der Transportverpackung stehen! Nun können Sie die Pilze entweder trocknen lassen oder baldmöglichst verarbeiten, indem Sie sie kochen oder braten. Eine weitere Option der Lagerung ist das Einfrieren. Das können Sie sowohl mit rohen als auch mit getrockneten Pilzen tun.
Aber Vorsicht! Manche genießbaren Waldpilze können nicht roh gegessen werden. Zur Sicherheit sollten Sie die Pilze also nach dem Auftauen immer erst kochen, bevor Sie sie verzehren.
Bildquelle:
I. Ajerrar
(Wildpilze – Waldpilze – Wiesenpilze – geprüfter Genuss ist doppelte...)