1. Gute Sozialisierung in den ersten Lebenswochen

Kätzchen lernen in den drei ersten Monaten ihres Lebens nicht nur Fertigkeiten wie beispielsweise die Fellpflege oder das Jagen, sondern auch soziale Fähigkeiten. Von ihrer Mutter und auch den Wurfgeschwistern werden die Kleinen regelmäßig in die Schranken gewiesen, wenn sie es zu bunt treiben und Grenzen des guten Miteinanders überschreiten. Wachsen Katzenkinder ohne Kontakt zu Artgenossen auf, weil sie zum Beispiel als Waisen von Hand aufgezogen werden, fehlt ihnen diese wichtige Grundlage für ein späteres gutes Sozialverhalten. Kätzchen vom Züchter oder auch vom Bauernhof sollten erst nach der 12. Lebenswoche in ihr neues Heim abgegeben werden, denn erst dann ist die Sozialisierungsphase abgeschlossen. Eine Katze, der diese Basis fehlt, kann sich nur sehr schwer daran gewöhnen, Regeln und Grenzen im Umgang mit Anderen anzuerkennen.

2. Natürliche Bedürfnisse kennen und erfüllen

Katzen haben Bedürfnisse, die sie einfach befriedigen müssen, weil sie Katzen sind. Dazu gehört neben Futter und Wasser auch das Kratzen ebenso wie das Jagen, das Dösen an einem kuscheligen Platz und der Kontakt zu menschlichen und tierischen Mitbewohnern. Vor allem Wohnungskatzen, die viel allein sind, müssen sich irgendwie beschäftigen, um nicht vor Langeweile einzugehen. Und natürlich brauchen sie einen aus Katzensicht dafür geeigneten Ort, um Kot und Urin abzusetzen. Die Aufgabe des Besitzers ist es, dafür zu sorgen, dass Mieze diese Bedürfnisse befriedigen so befriedigen kann, dass es für sie beide in Ordnung ist. Es ist zum Beispiel sinnlos, eine Katze davon abhalten zu wollen, an Polstermöbeln oder den Wänden zu kratzen, solange ihr kein Kratzbaum oder -brett zur Verfügung gestellt wird, an dem sie dieses angeborene Verhalten ausleben darf.

3. Keine Strafen!

Strafen sind für die Katzenerziehung nicht geeignet. Sie machen es dem Besitzer nur noch schwerer, das problematische Verhalten seines Vierbeiners zu verändern. Denn alles, was die Katze dabei lernt, ist, dass ihr Mensch unberechenbar ist und sie im Umgang mit ihm misstrauisch sein müssen. Strafen verschlechtern die Beziehung, zerstören damit die Grundlage, auf der eine erfolgreiche Erziehung aufbauen könnte. Sie können eine Katze sogar psychisch traumatisieren oder körperlich verletzen.

4. Erwünschtes Verhalten bestärken

Viel hilfreicher ist dagegen die positive Verstärkung von erwünschten Verhaltensweisen. Zeigen Sie ihrer Katze zum Beispiel deutlich, wie sehr es Sie freut, wenn sie zum Kratzen ihren Sisalbaum benutzt. Dazu können Sie sie streicheln oder mit einem Leckerchen belohnen. Dann wird Mieze lernen, dass das Kratzen dort in Ordnung ist, und künftig immer wieder dort kratzen, weil es einfach ein tolles Gefühl macht. Benutzt die Katze zwischendurch doch einmal wieder das Sofa für ihre Krallenpflege, sollten Sie das – auch wenn es schwerfällt – einfach ignorieren.

5. Verbote konsequent durchsetzen

Sehr wichtig bei der Erziehung einer Katze ist Konsequenz. Dinge, die einmal verboten waren, müssen dies für immer bleiben. Darf sich beispielsweise Mieze nicht an Ihrem Teller vergreifen, setzen Sie sie bei jedem Anlauf, den sie unternimmt, wieder auf den Boden vor ihren eigenen Futternapf. Es kann sein, dass Sie das zwanzigmal und öfter tun müssen, bevor das Naschmonster aufgibt und akzeptiert, dass Menschenfutter tabu ist. Und das muss es nun auch ohne Ausnahme bleiben. Geben Sie dem flehenden Katzenblick nur einmal nach, und sie bekommt etwas vom Tisch, ist das aus der Sicht Ihres Tieres nun wieder erlaubt.

 

Quellen

"Meine Katze macht was sie will – kleine Tiger mühelos erziehen" von Helga Hofmann, GU-Verlag

"Praxishandbuch Katzen" von Gerd Ludwig, GU-Verlag

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