Abschied von einem vielseitigen Künstler aus dem Osten - Reinhard Lakomy
Reinhard Lakomy war ein vielseitiger Musiker aus der ehemaligen DDR. Lacky verzauberte mit dem „Traumzauberbaum“ seine jüngsten Fans. Der ostdeutsche Künstler starb an Lungenkrebs.Diagnose Lungenkrebs
Der bekannte Sänger, Komponist und "Vater des Traumzauberbaums" - Reinhard Lakomy - der "frischen Wind" in die Musikgeschichte der damaligen Deutschen Demokratischen Republik brachte und auch nach der Wende große Erfolge feierte, bekam erst Anfang 2013 die Diagnose "Lungenkrebs" gestellt. Hoffnung auf Heilung gab es zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr. Lakomy lehnte die vorgeschlagene Chemotherapie ab, ebenso wie alle lebenserhaltenden Maßnahmen.
Reinhard Lakomy - der Sänger mit der kratzigen Stimme
Bereits zu DDR-Zeiten sorgte der vielseitige Künstler mit seinen "etwas anderen Liedern" für Aufsehen Er zählte zu den erfolgreichsten Ost-Musiker überhaupt, war ebenso beliebt und erfolgreich wie die Pudhys. Der "John Lennon des Ostens" blieb äußerlich stets "der Alte". Lackys Markenzeichen - lange Haare und Brille. Als das lange Haar ergraute, sah er tatsächlich aus wie ein "Märchenopa". Ja, Märchen konnte er erzählen - auf seine ganz spezielle Art - und damit das kleine als auch große Puplikum begeistern.
Lacky nahm nie ein "Blatt vor den Mund" und sang, was er singen wollte - hinter der Mauer Ostberlins. Klar, damit "eckte" er sicherlich auch an. Trotzdem schaffte es der studierte Hochschulmusiker, dessen zweites zu Hause 40 Jahre lang die Bühne war, sich stets zu behaupten. Selbst nach dem Fall der Mauer verschwand der "Sänger mit der kratzigen Stimme" nicht urplötzlich in der Versenkung, sondern feierte weiterhin große Erfolge.
Der Traumzauberbaum macht Lakomy unsterblich
Reinhard Lakomy und seine Frau Monika Erhardt hauchten gemeinsam dem "Traumzauberbaum" Leben ein. Das bekannte Hörspielmusical war zwar mehr oder weniger für Kinder gedacht, begeistert Erwachsene jedoch ebenso. Heute - wie damals. Auch wenn "Lacky" nicht mehr ist, der "Traumzauberbaum" lebt weiter, denn er ist das Vermächtnis des Berliner Künstlers.
Kurz und bündig Lacky
Lacky wurde am 19.01.1946 in Magdeburg geboren. Bereits im zarten Alter von 4 Jahren nahm er Klavierunterricht. Nach der Grundschulzeit kam er auf die erweitere Oberschule, machte 1964 sein Abitur. Ein Jahr später begann Reinhard Lakomy an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden das Fach "Klavier" zu studieren, zog jedoch 1966 nach Berlin, wo er ein privates Kompositionsstudium bei den unterschiedlichsten Lehrern absolvierte.
Lakomy war u.a. Pianist bei Klaus Lenz, dem berühmten deutschen Komponisten, Jazzmusiker und Bandleader, der als "Nestor der DDR-Jazzszene" galt. Überdies war er Mitbegründer des "Günter Fischer Quartetts".
Mehr aus dem Leben von Reinhard Lakomy.
Die Jahre 72-76.das Portrait |
Kult-Musiker aus dem Osten in der Küche aufgebahrt - Schlagzeilen, die nicht sein müssen
Lackys "Himmelfahrt" wurde von den engsten Familienmitgliedern und Freunden in der Küche des Hauses gefeiert. Dort war der Leichnam des Musikers aufgebahrt. Ringsherum standen brennende Kerzen. Es wurde Bier und Rotwein getrunken, über das Leben und die Werke des Künstlers aus dem Osten gesprochen. Doch auch sein Leiden blieb an jenem Tag - den seine Frau Monika niemals vergessen wird, ebenso wenig wie all jene Personen, die Lacky geliebt haben - nicht unerwähnt. Was hätte Lakomy wohl über diese sehr persönliche Trauerfeier gesagt, die in den Medien als "bizarr" geschildert wird? Eventuell: "Mir doch egal!" So jedenfalls hieß einer seiner Titel, den Lacky gemeinsam mit Angelika Mann - genannt "die Lütte" - sang.
Abschied von Lacky - Beisetzung in Blankenburg
Am Mittwoch, dem 03.04.2013, wird der verstorbene Kultmusiker, Reinhard Lakomy, auf dem Friedhof in Berlin-Blankenburg beigesetzt. Die Bestattung findet 13:00 Uhr statt.
Bildquelle:
Zeichnung Kerstin Schuster
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Bilddesign Kerstin Schuster
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