Sicherheit bei Autoersatzteilen

An sicherheitsrelevanten Teilen sparen Kunden in der Regel nicht. Das ist auch gut so, denn natürlich sollte man beim Kauf von Autoersatzteilen auf Qualität achten. Die Schlussfolgerung, dass aus diesem Grund nur Originalteile infrage kämen, ist allerdings falsch. Denn inzwischen gibt es einen großen Parallelmarkt mit baugleichen Identteilen, die normalerweise sogar aus derselben Fertigung wie die Originalteile der Autohersteller stammen. Der ADAC hat keine Qualitätsunterschiede feststellen können, aber tatsächlich sind Identteile um bis zu 40 % billiger.

Auch bei sicherheitsrelevanten Teilen wie Bremsscheiben kann also auf ein Identteil zurückgegriffen werden. Wird hier Qualität eines Markenherstellers gekauft wird, gibt es damit kein Problem. Kunden sollten allerdings aufpassen, wenn der Preis auffällig niedrig ist.

Plagiate und Markenprodukte

Identteile sind Markenprodukte derselben Hersteller, die auch für die Autohersteller produzieren. Sie werden unter den Eigennamen der Firmen wie zum Beispiel Bosch vertrieben. Sowohl die Materialqualität als auch die Form sind identisch. Der Preisunterschied beträgt ca. 40 %.

Ganz anders sieht es aber bei Austauschteilen aus dem Internet aus, die teilweise um bis zu 70 % günstiger angeboten werden. Bei solchen Preisunterschieden sollten Kunden vorsichtig sein, denn natürlich werden Kfz-Teile auch gefälscht. Gefälschte Produkte werden bei eBay oder auch auf Teilebörsen, Flohmärkten et cetera angeboten. Vor allem, wenn es sich um sicherheitsrelevante Teile handelt, sollte das Produkt nur bei einem autorisierten Händler erworben werden. Übrigens lohnt sich der Kauf von Identteilen auch bei Scheinwerfern, Kotflügeln und anderen Ersatzteilen. Die Zeitschrift Motorwelt hat die Preise verschiedener Austauschteile verglichen. Beim Kauf einer Motorhaube im Internet konnten Kunden fast 200 EUR sparen, bei Scheinwerfern immerhin noch um die 70 EUR.

Das rät der ADAC

Der ADAC rät Autofahrern, in der Vertragswerkstatt auf den Einbau von Identteilen zu bestehen. Die Argumentation, dass damit Garantieansprüche verloren gingen, ist in der Regel vorgeschoben. Prüfen Sie aber im Zweifelsfall Ihre Verträge ganz genau. Um sich einen ersten Überblick über die Marktpreise zu verschaffen, ist ein Preisvergleich im Internet gut. Bei Idealo, günstiger.de und anderen Vergleichsportalen können Sie die Preise für Kfz-Teile vergleichen.

 

Mehr Wettbewerb wäre sinnvoll

Mehr Wettbewerb auf dem Teilemarkt wäre in Deutschland dringend nötig, um die Preise für Verbraucher zu senken. Dies fordert der ADAC seit mehreren Jahren. Derzeit genießen die Autohersteller in den meisten EU-Ländern ein Monopol auf Autoersatzteile. Dabei sind Autoteile im europäischen Vergleich in Deutschland mit am teuersten, lediglich in der Schweiz zahlen Kunden noch etwas mehr. Etwas günstiger sind die Preise in Österreich. Es kann sich also durchaus lohnen, in österreichischen Onlineshops wie zum Beispiel teilestore.at zu bestellen. Die Versandkosten sind in der Regel innerhalb der EU einheitlich.

Auch im EU-Parlament gibt es Interessenverbände, die sich für eine Liberalisierung des Autoteilemarktes einsetzen. Leider wurde die sogenannte EU-Designschutznovelle aber 2014 aufgrund einer Blockade aus Deutschland und Frankreich zurückgezogen. Was für Gewinne in der Automobilbranche sorgt, wird für deutsche Verbraucher teuer. Denn in Ländern mit einem freien Markt sind Austauschteile mindestens 10 % günstiger. Der ADAC sieht in Deutschland sogar ein Sparpotenzial von 30-40 %, sollte es zu einer Liberalisierung des Marktes kommen.

 

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