Akute und chronische Mandelentzündung - Symptome und Therapie bei Mandelentzündung

Vor allem im Herbst und Frühjahr kommt es bei vielen Menschen zu einer Mandelentzündung, was wohl vor allem mit den in diesen Jahreszeiten sich verändernden Wetterbedingungen zusammenhängt. Als akute Mandelentzündung (Tonsillitis acuta) bezeichnet die Medizin eine Infektion der Rachenmandeln (Pharynx = Rachen). Ursache sind meist Bakterien (z.B. Streptokokken). Nur in sehr seltenen Fällen wird eine Mandelentzündung durch Viren (Adeno- oder Parainfluenzaviren) hervorgerufen. Ob und welche Symptome auftreten, hängt vor allem davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Mandelentzündung handelt. Eine akute Mandelentzündung tritt vor allem bei Kindern zwischen dem 5. und 12. Lebensjahr und jungen Erwachsenen sehr häufig auf.

Symptome für eine akute Mandelentzündung

Eine akute, oft eitrige Mandelentzündung (Angina Tonsillitis acuta) äußert sich meist durch Schwellung der Lymphknoten am Hals, Schmerzen im oberen Hals- und Rachenbereich, vor allem beim Schlucken. Dabei strahlen die Schmerzen häufig bis zu den Ohren aus. Außerdem klagen Betroffene häufig über Kopfschmerzen, Schlappheit oder Fieber. Hinzu kommt vermehrter Speichelfluss und eine belegte Stimme. Zudem können Schweißausbrüche und Gelenkschmerzen auftreten, ähnlich den Symptomen eines grippalen Infekts.

Die chronische Mandelentzündung

Als chronische Mandelentzündung (Tonsillitis chronica) bezeichnet man die dauerhafte, durch Bakterien verursachte Entzündung der Mandeln. Bei der chronischen Mandelentzündung treten im Gegensatz zur akuten Mandelentzündung nur selten akute Beschwerden auf. Manchmal klagen Betroffene über leichte Schluckbeschwerden oder starken Mundgeruch. Auf eine chronische Mandelentzündung deutet meist eine eingeschränkte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit hin. Ein deutliches Symptom können auch dauerhaft geschwollene Halslymphknoten sein, die allerdings keine Schmerzen nach sich ziehen. Zudem kann es bei einer chronischen Mandelentzündung zu wiederholt auftretenden akuten Mandelentzündungen kommen, bei denen es trotz Behandlung zu keiner Besserung kommt.

Therapie bei Mandelentzündung

Eine Mandelentzündung heilt in den allermeisten Fällen ohne Folgen nach ein bis zwei Wochen aus, selbst wenn nicht mit Antibiotika bzw. Penicillin behandelt wird. Mit viel Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und Lutschtabletten gelingt es fast immer, sie vollkommen auszukurieren. Auch altbewährte Hausmittel verschaffen sehr oft Linderung. Es kann aber auch zu Komplikationen kommen. Wer eine akute Mandelentzündung vermutet, sollte auf jeden Fall einen Arzt konsultieren und abklären lassen, ob es sich tatsächlich um eine akute oder chronische Mandelentzündung handelt. Bei einer akuten Mandelentzündung (Tonsillitis acuta) gibt es mehrere Therapieansätze, die sich nach den Symptomen richten. Vor allem sollten Betroffene viel Flüssigkeit zu sich nehmen (Wasser, Tee), denn Flüssigkeit treibt die Erreger aus dem Körper. Bei starken Schmerzen oder hohem Fieber kann es notwendig sein, Arzneimittel zu verordnen, die den Symptomen entgegenwirken. Bei Fieber können auch die guten alten Wadenwickel helfen, die als altbewährtes Hausmittel gegen Mandelentzündung gelten. Um auftretende Halsschmerzen zu reduzieren, sollten Betroffene während der Erkrankung nur schwach gewürzte Lebensmittel zu sich nehmen, die eine weiche Konsistenz besitzen. Um Schluckbeschwerden entgegenzuwirken, kann man auf Eis oder kalte Getränke zurückgreifen, wobei auf Fruchtsäfte mit viel Säure verzichtet werden sollte, da sie sich negativ auswirken können. Ebenso sollten Betroffene auf Zigaretten verzichten, denn Rauchen verstärkt in den meisten Fällen die Symptome einer Mandelentzündung.

Antibiotika bei hartnäckiger Mandelentzündung

Klingt eine akute Mandelentzündung nicht ab, kann es notwendig sein, sie mit einem Antibiotikum (meist Penicillin) zu behandeln. Das Antibiotikum kann den Heilungsverlauf zwar positiv beeinflussen, ist aber nicht immer in der Lage, zu verhindern, dass die Beschwerden schlimmer werden oder dass sich ein Abszess (Eiteransammlung) ausbildet. Dennoch kann eine frühzeitige Therapie durch Antibiotika sinnvoll sein, denn sie verhindert oft die Entwicklung von Folgeerkrankungen. Bei schweren Komplikationen oder sehr hartnäckigen Mandelentzündungen besteht zudem die Möglichkeit, die Mandeln durch eine so genannte Tonsillektomie operativ zu entfernen und so den Entzündungsherd dauerhaft zu beseitigen. Eine solche Entfernung der Mandeln wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus und sorgt für ein geringeres Risiko in Bezug auf Folgeerkrankungen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

Autor seit 13 Jahren
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