Wenn wir allergisch reagieren - Besonders häufig auftretende Allergien

Allergien erleben in Deutschland seit Jahren einen Aufschwung. Die Hintergründe für diesen Anstieg sind noch nicht bekannt. Auch die Frage, warum manche Menschen allergisch auf Stoffe reagieren und andere nicht, konnte bisher nicht vollständig geklärt werden. Die wichtigsten Allergien werden im Folgenden kurz beschrieben.

Pollen-Allergien (Heuschnupfen)

Heuschnupfen, auch Pollinosis genannt, ist inzwischen die häufigste allergische Erkrankung in Deutschland und betrifft etwa 30% der Bevölkerung. Als Heuschnupfen bezeichnet man eine Allergie gegen den Blütenstaub (Pollen) bestimmter Pflanzenarten. In der Regel tritt Heuschnupfen zur jeweiligen Pollenflugzeit auf und führt bei Betroffenen daher jährlich zu Problemen.

Auf welche Pflanzen Betroffene allergisch reagieren, ist sehr unterschiedlich und hängt von der Präpositionierung der Patienten ab. Sehr häufig treten Allergien gegen die Pollen frühblühender Bäume wie beispielsweise Haselnussbäume, Erlen oder Birken sowie gegen Gräser- und Getreidepollen (z.B. Roggen) auf. Allergische Reaktionen treten auf, sobald die entsprechenden Pollen mit der Nasen- oder Bindehautschleimhaut eines Allergikers in Berührung kommen. Klassische Symptome bei Heuschnupfen sind anhaltender Niesreiz, Dauerschnupfen und/oder rote Augen mit Juckreiz, wobei der Betroffene das Gefühl hat, dass Fremdkörper vorhanden sind. Etwas seltener treten Hautausschläge oder Schwellungen im Gesicht auf. Betroffene reagieren häufig auch mit Lichtempfindlichkeit und der Geschmacks- und Geruchssinn sind eingeschränkt.

Tier-Allergien (Tierhaar-Allergie)

Vor allem für Halter von Haustieren erweist sich die Tier-Allergie als problematisch. Leider gehören Tier-Allergene (beispielsweise von Hunden, Katzen, Meerschweinchen oder Pferden) zu den häufigsten Auslösern von allergisch bedingten Atemwegsbeschwerden und Hautreaktionen. Die gängige Bezeichnung "Tierhaar-Allergie" ist allerdings irreführend, weil nicht die Haare der Tiere die allergische Reaktion auslösen, sondern ihr Speichel, Urin oder Schweiß. Diese setzen sich nach der Ausscheidung entweder an den Haaren der Tiere oder auch im Hausstaub fest und gelangen über die Raumluft in die Atemwege. Die Symptome ähneln denen beim Heuschnupfen (tränende Augen, laufende und geschwollene Nase), es kann aber auch zu Juckreiz kommen. Wird die Tier-Allergie von einem Hautarzt bestätigt, müssen sich Betroffene meist von ihrem Haustier trennen. Vor allem deshalb ist die Diagnose für Kinder meist sehr belastend.

Hausstaubmilben-Allergie

Neben der Schimmelpilz-Allergie und der Tier-Allergie ist der Kot von Hausstaubmilben der häufigste Auslöser von allergischen Reaktionen in Wohnräumen. Eine Hausstaubmilben-Allergie kann Symptome an verschiedenen Organen auslösen. Die am häufigsten auftretenden Beschwerden sind ein allergischer Schnupfen mit Niesreiz, die Schwellung der Schleimhäute sowie eine verstopfte oder laufende Nase. Seltenere Symptome können allergische Bindehautentzündungen mit Juckreiz, Rötungen und anhaltendes Tränen der Augen sein. Zudem können allergische Reaktionen der Haut wie beispielsweise Juckreiz, Ausschlag und Nesselfieber auftreten. Es kann aber auch zu einem allergisch bedingten Husten, einer Verschleimung der Bronchien bzw. Lunge oder zu allergischem Asthma mit akut auftretender Atemnot kommen. Geradezu charakteristisch für eine Hausstaubmilben-Allergie ist das Auftreten der Symptome in der Nacht oder am Morgen und beim Putzen. Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie bleiben zumeist das ganze Jahr über erhalten und treten verstärkt im Winter auf.

Schimmelpilz-Allergien

Allergien gegen Schimmelpilz-Sporen nehmen immer mehr zu. Typische Symptome bei einer Schimmelpilz-Allergie sind Schnupfen, Husten, Niesreiz oder Atemnot. Nach dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln können sich bei Betroffenen auch Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall einstellen. Allergische Reaktionen gegen Schimmelpilzsporen können entweder saisonal begrenzt oder auch ganzjährig auftreten. Sind die Beschwerden zeitlich begrenzt, kann man sie nur schwer von einer Pollenallergie unterscheiden, denn Schimmelpilze und Pollen kommen in manchen Regionen gleichzeitig vor. Bei einer Schimmelpilzallergie ist es unbedingt notwendig, die auslösende Schimmelpilzart zu identifizieren, denn nur wenn diese bekannt ist, ist eine optimale Behandlung gewährleistet.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

Autor seit 13 Jahren
212 Seiten
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